HSV: Ungeduld und Verlängerungen – Ungebetener Besuch im Stadion und beim Kapitän hält alles

Wollen zwei Hamburger weg? – Polizei-Razzia im Volkspark

Einlaufkinder im Volkspark vor dem HSV-Heimspiel. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Zwei Vertragsverlängerungen wurden in dieser Woche beim Hamburger SV eingetütet. Erst gab der Zweitligist die langfristige Bindung des 18-jährigen Davis Rath bekannt und dann unterschrieb Torwart-Trainer Sven Höh für die kommenden Jahre im Volkspark. Das waren die guten Nachrichten für Jonas Boldt.

Siegtorschütze soll Abschiedsgedanken haben

Die schlechten News kamen jedoch ebenfalls an den Tag. Zwei Akteure liebäugeln anscheinend mit Abschied von der Elbe. Ransford-Yeboah Königsdörffer soll sich mit dem Gedanken beschäftigen den HSV im Sommer zu verlassen. Der Stürmer erzielte im vergangenen Heimspiel gegen die SV Elversberg das 1:0-Siegtor, durfte zum ersten Mal in dieser Saison über einen Treffer jubeln.

Baumgart gibt “Ransi“ mehr Spielzeit

Der 22-Jährige durfte unter Neu-Coach Steffen Baumgart sofort in die Startelf. Der Sprung dorthin gelang dem Nationalspieler von Ghana in der laufenden Spielzeit zum siebten Mal. Unter Ex-Trainer Tim Walter gehörte der Flügelspieler eher zur Reserve, kam insgesamt in 19 Einsätzen zu 13 Einwechslungen. Sein Schnitt lag bis zum Wochenende bei 31 Minuten. Baumgart ließ ihn 64 Minuten ran.

Lukas Pinckert (SV Elversberg) kann HSV-Stürmer Ransford-Yeboah Königsdörffer nicht stoppen. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Königsdörffer umworben

Vor zwei Jahren kam Königsdörffer für 1,2 Millionen Euro von Dynamo Dresden zum HSV und kam seitdem zu 52 Einsätzen. Im vergangenen Sommer soll Sturm Graz 3 Millionen Euro für ihn geboten haben, doch Boldt ließ die Österreicher abblitzen und setzt weiter auf den Angreifer. Sein Vertrag geht noch bis 2026. Sollte “Ransi“ nicht über die Reservistenrolle hinauskommen, könnte es im Sommer erneut zu Diskussionen kommen.

Verdrängt Raab Heuer Fernandes im Tor?

Die zweite Personalie, die möglicherweise für Stirnrunzeln sorgen könnte, ist Daniel Heuer Fernandes. Der 31-Jährige sitzt seit drei Spielen nur noch auf der Bank. Durch den Trainerwechsel hat sich seine Position also nicht sofort geändert. Baumgart setzte gegen Elversberg auf den sechs Jahre jüngeren Matheo Raab. Zum ersten Mal spielte dieser seit seiner Verpflichtung zu null. Die beiden Partien zuvor gab es sechs Gegentreffer und bei seinem ersten Einsatz 2022 gegen seinen Ex-Verein 1. FC Kaiserslautern gab es ebenfalls nur ein 1:1-Unentschieden. In den Pokalspielen durfte Raab bisher dreimal ran, die endeten alle im Elfmeterschießen, zweimal ging er davon als Held vom Platz. Baumgart wollte sich nich noch nicht festlegen, gab allerdings auch klar zu verstehen, dass Heuer Fernandes sich seinen Stammplatz wieder neu erkämpfen kann. Ob der das mitmacht?

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Daniel Heuer Fernandes ist derzeit beim Hamburger SV nur Reserve. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

33-Jähriger identifiziert

Für ganz viel Aufsehen sorgte am Mittwochnachmittag ein Polizei-Einsatz im Volksparkstadion. Die Räume der Ultras war das Ziel der Beamten. Grund dafür war ein Transparent auf der Nordtribüne beim vergangenen Heimspiel, worauf ein zersplitterter Polizeihelm aus dem Blut lief, zu sehen war. Das Banner wurde in dem Raum anscheinend sichergestellt und ein 33-Jähriger mutmaßlicher Täter identifiziert worden sein. Nach Ansicht des Landeskriminalamtes (LKA) soll es sich um den Straftatbestand eines öffentlichen Aufrufs zu Gewalt handeln. Die Ermittlungen dauern an.

Kapitän wieder voll da

Zurück zum sportlichen: Seit Mittwoch läuft die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel gegen den VfL Osnabrück. Stephan Ambrosius fehlte wegen einer Schambeinentzündung, trainierte individuell. Genauso wie Jean-Luc Dompe, der nach einer Erkältung noch nicht mit der Mannschaft auf dem Platz stand. Sebastian Schonlau war wieder dabei, scheint seine Verletzungsmisere überstanden zu haben. Seitdem Baumgart da ist, ist auch der Kapitän wieder da. Enttäuscht hat er gegen Elversberg nicht, hielt seine Defensive zusammen und die kassierte zum ersten Mal seit dem 2:0-Auswärtssieg beim FC Schalke 04 kein Gegentor.

HSV-Kapitän Sebastian Schonlau feiert den Sieg. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

„Bei mir persönlich hat heute alles gehalten“

Der Kapitän sagte nach seinem dritten Heimauftritt: „Wir brauchen natürlich noch etwas Zeit, um die Spielidee von Steffen Baumgart mehr und mehr zu verinnerlichen. Wir hatten erst eine Woche gemeinsam und trotzdem hat man von der Energie und Intensität Steffens Handschrift gesehen. Bei mir persönlich hat heute alles gehalten, ich habe mich gut gefühlt und bin zuversichtlich, dass das so bleibt.“

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