HSV: Widerspruch! – Der Weg durch die Hölle…

Fans sauer, Trainerkopf schon wieder gefordert

Nach der Niederlage des HSV: Sebastian Schonlau, Davie Selke und Miro Muheim gehen zu den Fans. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Beim HSV ist schon wieder dicke Luft. Nach der 1:3-Niederlage bei Eintracht Braunschweig hängt der Haussegen in der Hansestadt schief, nicht zum ersten Mal. Der Dauerbrenner im siebten Jahr ist das Thema “Aufstiegsverdödelei“. Dass Steffen Baumgart nach der dritten Saisonniederlage zwar angefressen war, allerdings nicht damit einverstanden war, dass seine Mannschaft nicht alles gegeben hätte.

„Unterschied zwischen Mentalität und individuellen Fehlern“

Er antwortete auf die Einschätzung in der Pressekonferenz eines Journalisten, „dass die Mannschaft die Lauf- und Zweikampfintensität des Gegners nicht richtig annehmen wollte“: „Erstmal widerspreche ich ihn ein bisschen, weil ich glaube, dass ich keinen gesehen habe, der jetzt irgendwie danebengelegen hat was Intensität und Laufbereitschaft angeht. Wir haben individuelle Fehler gemacht und das ist ein Unterschied zwischen Mentalität und individuellen Fehlern. Und die individuellen Fehler, die kosten uns im Moment zu viel, aber wir dürfen dann das Ergebnis nicht verwechseln mit Einstellung und mit Laufbereitschaft, weil das war es glaube ich nicht. Das sehen wir dann auch bestimmt an den Daten und ich habe mir noch keine Daten angeguckt. Aber das ist nicht das Entscheidende. Entscheidend ist, dass wir Fehler machen, die wir nicht machen dürfen und deswegen würde ich doch gerne dieses ganz klar unterscheiden.“

Sofort nach Abpfiff kam die Trainerfrage

Die Diskussionen gingen schon während der Begegnung los, denn so gerne der Cheftrainer des Hamburger SV sich vor sein Team stellt und danach mehrfach unterstrich, dass er „die Verantwortung“ hat, so klar war auch, dass unabhängig von Daten die Fakten auf der Anzeigentafel ein 1:3 belegen. Und natürlich, wie rund um den Volkspark üblich, wurde schon sofort nach Abpfiff die Trainerfrage gestellt. Da allerdings derzeit mehr als die halbe 2. Bundesliga nach zwölf Spieltagen um einen Aufstiegsplatz buhlt. Von Platz zwei bis zwölf sind es fünf Punkte!

Auf keinen Sieg folgt eine unangenehme Woche, seit sechs Jahren

Wenn die Trainer auf den Pressekonferenzen sagen, dass das bevorstehende Spiel schwer wird, obwohl gerade der Tabellenvierte beim Vorletzten auftritt, wie in dem Fall Braunschweig und Hamburg, dann kann man das als Floskel bezeichnen, doch wer die Begegnung sah, musste schnell merken, dass der vermeintliche Favorit fast auseinandergenommen wurde. So ergeht es nicht nur den Rothosen, sondern auch die angeblichen Großen Hertha BSC, 1. FC Köln oder FC Schalke 04, durften das ebenfalls erfahren. Die Liga ist eng und dennoch kann man diese Fans verstehen, die natürlich unzufrieden sind. Das darf zudem nicht der Anspruch des HSV sein. Der muss Auswärtsspiele in Elversberg oder Braunschweig und Heimspiele gegen Nürnberg einfach gewinnen. Gewinnt er nicht, muss er sich darauf einstellen, dass die Woche eben unangenehm werden könnte. Das sollte man vor allem im Volkspark nach sechs Jahren 2. Liga wissen.

Warum?

Und trotzdem bleibt die Frage nach dem „warum“. Warum schafft es bisher kein Trainer den Durchmarsch mit dem stets “besten Kader“ nicht? Warum wurde in der Verteidigung nicht noch einmal so reagiert, dass ein langsamer Abwehrspieler durch einen schnellen ersetzt wurde? Warum hält sich die Torwartfrage seit Monaten? Und warum schaffen es die Spieler nicht schneller zu laufen, noch härter zu kämpfen oder weniger Fehler zu machen? Das ist das, was die Fans des HSV interessiert.

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Das gilt dann wohl auch für alle

Für die Antworten sind Mannschaft, Sportliche Leitung und Vorstand zuständig. Zwei Wochen haben sie dafür Zeit, denn dann kommen die “Knappen“ ins Volksparkstadion. Bis dahin soll es noch ein Testspiel in der Länderspielpause geben. Zeit also, den richtigen Weg einzuschlagen und der kann nur sein, dass man Punkte holt – und zwar Punkte, die man holt, indem man nicht in Schönheit auf dem Platz stirbt, sondern in dem man nach 90 Minuten auf dem Platz umfallen könnte. Will man irgendwann mal wieder gegen Bayern oder Dortmund an den Zaubertricks teilhaben, muss man vorher durch die Hölle gehen. Das gilt dann wohl auch für alle: Verein, Trainer, Mannschaft und Fans…

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Der 12. Spieltag (8.-10.11.)

Nürnberg – Kaiserslautern 0:0
Braunschweig – Hamburg 3:1
Köln – Fürth 1:0
Darmstadt – Berlin 3:1
Magdeburg – Ulm 0:0
Düsseldorf – Paderborn 0:1
Karlsruhe – Münster (So., 13.30 Uhr)
Schalke – Regensburg
Elversberg – Hannover

Die Tabelle

1.Hannover 961115 : 722
2.SC Paderborn 071119 : 1421
3.Fortuna Düsseldorf1218 : 1321
4.Hamburger SV1226 : 1719
5.Karlsruher SC1122 : 1919
6.1. FC Köln1224 : 2018
6.1. FC Nürnberg1224 : 2018
8.1. FC Magdeburg1220 : 1718
9.1. FC Kaiserslautern1220 : 1817
10.Hertha BSC1220 : 2017
11.SV 07 Elversberg1119 : 1316
12.SV Darmstadt 981226 : 2316
13.SpVgg Greuther Fürth1218 : 2313
14.Eintracht Braunschweig1214 : 2412
15.SSV Ulm 18461210 : 1310
16.SC Preußen Münster1114 : 1810
17.FC Schalke 041119 : 249
18.SSV Jahn Regensburg115 : 307

Bildquellen

  • HSV: obeca/Henning Rohlfs
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