Eutin – Der zehnte Spieltag in der Kreisliga Ost ist Geschichte und es gab einige ganz klare Gewinner und Verlierer des Spieltags. Bereits am Freitagabend gelang der FT Preetz ein deutlicher Sieg gegen den TSV Lensahn. Damit verschlimmerten sie die Sorgen des Gegners, der nun endgültig im Tabellenkeller angekommen ist. Zudem ging der Blick nach Grömitz, wo beide Mannschaften dringend einen Sieg brauchten. In der oberen Tabellenregion dürfen sich der TSV Gremersdorf und Eutin 08 II als Gewinner bezeichnen. Der Verlierer dagegen ist der ASV Dersau.
FT Preetz – TSV Lensahn 7:1 (5:0)
Der Spieltag wurde am Freitagabend in Preetz eröffnet. Die FT Preetz empfing den TSV Lensahn und für beide Teams hatte dieses Spiel eine enorme Bedeutung. Der jüngste Sieg der beiden lag bereits einige Wochen zurück und es ging in der Tabelle immer weiter bergab. Vor allem die Gäste befinden sich nach starkem Saisonstart im freien Fall. Ein Grund dafür sind die vielen Ausfälle, insbesondere in der Offensive. Thorben und Finn-Ole Ratje stehen derzeit nicht zur Verfügung und ihr Fehlen ist kaum zu kompensieren. Dementsprechend muss man sich nochmals mehr auf eine kompakte Defensive verlassen, doch gegen Eutin 08 II am vergangenen Dienstagabend machte diese keine gute Figur. Es gab eine 0:5-Pleite, nach einer schwachen ersten Hälfte. Nun wartete Preetz, die Offensiv eine Menge Qualität haben. Mit schnellen Außen kommen sie gefährlich nach vorne. Doch sie belohnen sich zu selten. Einen einzigen Sieg holte man aus neun Spielen. Am vergangenen Freitagabend sollte es den erlösenden zweiten Dreier geben. Dazu gab es in der Startelf eine Überraschung. Spielertrainer Florian Manstein saß nur auf der Bank. Ihn plagen seit einigen Wochen Schmerzen im Knie. Zuletzt gegen Bösdorf/Malente bekam er zudem noch was ab, sodass er passen musste. Er wird sich zeitnah einem MRT unterziehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit vorerst fehlen. Auf Seiten des TSV gab es eine Überraschung im Tor. Sverre Kripke, der in den ersten neun Spielen das Tor hütete, fehlte berufsbedingt, stattdessen hütete Gianluca Genco den Kasten. Diesen behielt er knapp zehn Minuten sauber. Mats Jannis Matzen (11.) brachte die Hausherren in Führung. Das Defensivbollwerk des Gegners wurde früh geknackt und man legte zeitnah nach. Gästetrainer Heiko Müller sagte zu HL-SPORTS: „Preetz drückte von Beginn an aufs Tempo und kam schon früh zu guten Torchancen. Folgerichtig fiel so das 1:0 und 2:0.“ Dietrich Roo (18./20.) stellte mit einem Sonntagsschuss auf 3:0 und es schien, wie bereits im erwähnten Flutlichtspiel gegen Eutin II am Dienstagabend, dass die Messe nach nicht einmal einer halben Stunde gelesen war.
Zur Pause war alles klar
Die Heimmannschaft belohnte sich endlich mal und war auf Kurs. Mirco Breiholz (29.) und Melvin Abdulei (40.) sollten wohl endgültig noch vor der Pause den Deckel draufmachen. Erneut machte die Hintermannschaft des TSV eine ganz schlechte Figur und nach vorne ging viel zu wenig. „Preetz spielte sich in einen Rausch und bei uns klappte nicht viel. Wir konnten uns nie richtig befreien und lagen zur Pause bereits mit 0:5 zurück“, setzte Müller fort. Zur zweiten Hälfte musste Lensahn verletzungsbedingt wechseln. Für Fabian Kommke kam Hauke Steffen. Fast eine Stunde war gespielt, da machte Özal Berk (57.) das halbe Dutzend voll. Die Ostholsteiner, die im Vergleich zum vergangenen Spiel auch auf Youngster Bilal Ahmad verzichten mussten, waren dem vor der Partie Tabellenletzten völlig unterlegen und man musste tatsächlich die Kreisligatauglichkeit an diesem Abend anzweifeln. 20 Minuten vor dem Ende war es der eingewechselte Mariglen Guce (68.) der das siebte Tor nachlegte. Lensahn fieberte dem erlösenden Abpfiff hin, doch tatsächlich sollte noch der Ehrentreffer gelingen. Der erfahrene Stürmer Malte Ziesmer (90.) traf mit der letzten Aktion. So gab es eine 1:7-Klatsche in Preetz und das neunte sieglose Pflichtspiel am Stück. Lensahn-Coach Müller sagte abschließend: „In der 2. Halbzeit beruhigte sich das Spiel ein wenig und beide Teams hatten noch die eine und andere Torchance. Am Ende steht ein deutlicher verdienter 7:1 Erfolg für Preetz zu Buche. Aktuell wiegen die vielen Ausfälle auf unserer Seite zu schwer. Uns stehen voraussichtlich weitere schwierige Wochen bevor.“ Die Talfahrt geht weiter und nun ist man endgültig im Tabellenkeller angekommen. Am kommenden Wochenende wartet das Heimspiel gegen die SpVgg Putlos, dann muss der Dreier her. Die FT Preetz hat sich endlich aus der Krise befreit, doch am kommenden Freitag wartet das nächste Heimspiel. Dann gastiert der TSV Gremersdorf. Es wird also ein harter Brocken, doch das Selbstvertrauen ist nach dem Achtungserfolg da.
SG Bösdorf/Malente – TuS Tensfeld 1:5 (0:2)
In Oberkleveez kam es zum Duell zweier formstarker Teams. Die SG Bösdorf/Malente gewann fünf der vergangenen sieben Partien und erwischte somit einen starken Start in die neue Spielzeit. Vor allem offensiv sieht es richtig gut aus, was die Elf von Trainer Ismet Nac auf den Rasen bringt. Nun gastierte eine Mannschaft die jüngst 16 von 18 Punkte holte und sich zu einem der Top-Verfolger entwickelte. Die TuS Tensfeld ist in der Kreisliga Ost nach schwachem Start, mittlerweile angekommen. Zuletzt endete allerdings nach fünf Erfolgen am Stück, die Siegesserie. Bei der SpVgg Putlos kam man nicht über ein 0:0 hinaus. Am vergangenen Sonnabend war zu erwarten, dass die Segeberger mehr vom Spiel haben würden. Mit langen Diagonalbällen sollte es wieder nach vorne gehen und dies ging erneut auf. Nach bereits zehn Minuten ging die TuS dank Torge Broetzmann (10.) in Führung. Es war der gute Start in die Partie und kurz vor der Pause legten sie nach. Luka-Noel Pietzsch (45.) traf mit Pausenpfiff zum 2:0. So ging es mit einem Rückstand für die SG in die Pause. Sie reagierten und brachten Bent Zessin für Thore Meyer, der nach seiner starken Form zuletzt, ziemlich unauffällig war. Doch es gab den Gnadenstoß direkt nach der Pause. Levin Stölten (51.) erhöhte auf 3:0. Genau zu den richtigen Zeitpunkten stach die Mannschaft von Coach Alkos Levens zu. Alexander Mischker (62.) und Julian Diephaus (70.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Kurz vor dem Ende war es ein Eigentor von Yannick Teffner (94.), das ihnen die Weiße Weste kostete. Dennoch blieb man im siebten Spiel ungeschlagen und bleibt oben dran. Am kommenden Wochenende ist der SC Cismar zu Gast am Bahndamm. Die SG gastiert beim TSV Lütjenburg.
SG Kühren – TSV Gremersdorf 0:4 (0:1)
Alle Blicke waren am vergangenen Sonnabend auf die Gästebank der Robert-Selmer-Sportanlage gerichtet. Der neue Coach des TSV Gremersdorf, Christian Ippig, gab sein Debüt. Nach einer ersten, intensiven Trainingswoche stand das Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht an. Die SG Kühren hatte in den ersten Wochen große Probleme. Eine schwierige Sommerpause liegt hinter ihnen und sowohl die Kadertiefe als auch Qualität schien in den ersten Spielen nicht zu reichen. Vier Punkte gab es aus den ersten sechs Spielen. Es folgten drei spielfreie Wochen, in denen man von der Couch die anderen Resultate betrachtete, doch vor allem die verletzten Spieler wieder fit wurden. So lichtete sich das Verletzungs-Lazarett. Am vergangenen Mittwochabend stand ein Pokalspiel gegen den SV Bönebüttel-Husberg aus der Mitte-Staffel an. Nach 90 Minuten stand es 1:1, sodass es ins Elfmeterschießen ging. Dort behielt die SG die Nerven, sodass das Viertelfinalticket gebucht wurde. Dementsprechend hatte man etwas mehr Selbstbewusstsein als zuletzt. Dieses brauchte man gegen den Ligaprimus und Tabellenführer aus Gremersdorf auch. Der TSV war nämlich noch immer ungeschlagen. Nun sollte sich zeigen, wie das erste Spiel unter der Leitung des neuen Manns an der Seitenlinie laufen würde. Mit Blick auf die Startaufstellung änderte der 63-Jährige nur eine Position. Lennart Petersen kehrte zurück für den fehlenden Jonas Kock. Es war ein positionsgetreuer Wechsel im Mittelfeld. Ansonsten sollte auf die SG Kühren eine Menge Offensivpower zu kommen. Ippig sagte zu HL-SPORTS über den Matchplan: „Wir haben uns auf einen tief defensiv verteidigenden Gegner eingestellt, der mit langen Bällen versuchen wird, Nadelstiche zu setzen. Daher wollten wir von Anfang an Druck entwickeln, früh attackieren, aber auch geduldig sein. Selbstbewusst, aber nicht überheblich das Spiel starten.“ Mit Phil Baumgarn und Rune Jaekel begannen zwei Spieler, die meistens in der Spitze auflaufen. Hinzukam eine Menge Tempo in Person von Maurice Wagner, Artem Winter oder Marvin Zeigner. Dieses sollte die tief verteidigende gegnerische Defensive bereits früh zu spüren bekommen, sodass Winter (9.) zur frühen Führung traf. Anschließend ließ das zweite Tor auf sich warten. „Mit dem frühen Tor haben wir gut begonnen, hatten geschätzt 80% Ballbesitz. Leider haben wir dann zwei gute Chancen nicht genutzt und zu langsam und ohne Bewegung gespielt. So konnte Kühren immer wieder gut verteidigen. Glück hatten wir, dass ein Durchbruch, was das 1:1 bedeutet hätte, von unserem Keeper Fabian Mandt, gut pariert werden konnte.“ Mit 1:0 hatten die Gäste zur Pause die Nase vorn.
Erster Sieg unter dem neuen Coach
In der Pause sagte der neue Coach seiner Mannschaft: „In der Halbzeit habe ich den Jungs nochmal in Erinnerung gebracht, wie wir gegen den geordneten Gegner spielen wollten und die Jungs haben es dann in der zweiten Halbzeit gut umgesetzt, schöne Tore erzielt. Kühren kam zu keiner Torchance mehr.“ Nach dem Seitenwechsel dauerte es keine elf Minuten, da war es erneut Winter (56.) der nachlegte. Der Tabellenführer war auf Kurs und Kühren hatte einen harten Aderlass vor sich. Sie wechselten und brachten mit Torven Ziehmer und Offensivmann Justin-Calvin Kamp frische Kräfte. Auf der Gegenseite freute man sich über die Rückkehr von Sönke Harms, der zuletzt verletzungsbedingt ausfiel und für Michel Rüddiger in die Partie kam. Zwei Minuten später war die Partie dann auch endgültig entschieden. Phil Baumgarn (67.) traf zum 3:0. Elf Minuten vor dem Ende machte Jaekel (79.) alles klar zum 4:0-Endstand. Das Debüt des neuen Chefs verlief also erfolgreich und die drei Punkte sind von enormer Bedeutung. Der Vorsprung auf den zweiten Platz beträgt bereits acht Punkte. Zu seinem Debütsieg sagte der Jurist: „Auf dem nicht einfach zu bespielenden Platz haben wir uns in der zweiten Halbzeit gesteigert und klar verdient gewonnen. Ich habe viele wichtige Erkenntnisse aus dem Spiel gewonnen und weiß, woran wir arbeiten müssen. Aber das ist eine tolle Truppe und lernwillig. Das macht schon Spaß.“ Am kommenden Freitag wartet dann das dritte Auswärtsspiel in Serie bei der FT Preetz. Kühren dagegen muss langsam anfangen zu punkten, um den Anschluss aufs rettende Ufer nicht zu verlieren. Es wartet nun ein Auswärtsspiel beim TSV Klausdorf II.
Eutin 08 II – TSV Klausdorf II 3:1 (1:1)
Mit Blick auf die Tabelle, stieg am Waldeck das Topspiel des zehnten Spieltags der Kreisliga Ost. Eutin 08 II empfing den TSV Klausdorf II und für beide Teams ging es darum, den Anschluss nach oben zu halten. Dabei sah die Ausgangslage ziemlich unterschiedlich aus. Klausdorf blieb zuletzt drei Spiele sieglos. Es gab zwei Niederlagen gegen Tabellennachbarn, darunter eine echte Klatsche beim TSV Gremersdorf. Das 0:0 unter der Woche gegen den SC Cismar machte ihnen Mut, denn es gab endlich mal kein Gegentor. Davon hagelte es in dieser Saison zu viele. Der Trainer des TSV, Phil Schäfer erzählte HL-SPORTS, wo der Fokus in dieser Partie liegen sollte: „Dadurch das wir in den vergangenen Spielen nicht so viele Punkte geholt haben, durch das 0:0 in Cismar wieder etwas Rückenwind bekommen haben und heute stark personell geschwächt waren, war uns eigentlich wichtig, dass wir die Null halten.“ Zahlreiche Spieler standen den Schwentinentalern nicht zur Verfügung. Mit Blick aufs Nachholspiel in Grömiz, gab es vier Änderungen in der Startelf. Im Tor vertrat Friedrich Meints, Finn Wittrock. Deniz Cankal saß nur auf der Bank, doch vor allem die Ausfälle von Kim Pinkawa und Dennis Kahlert sollten schmerzen. So ging es mit einem verhältnismäßig dünnen Kader in die Kreisstadt Ostholsteins. „Wir haben uns vorgenommen hinten robust zu stehen, was wir in der ersten Hälfte glaube ich gut hinbekommen haben“, setzte Schäfer fort. Die Hausherren hatten ebenfalls einige personelle Ausfälle zu verkraften. Jorge Bruckmann fehlte weiterhin, doch nun kamen mit Tom Clausen und Max Pfaf, die sich im Abschlusstraining verletzten, zwei weitere dazu, sowie einige weitere Akteure die 08 nicht zur Verfügung standen. Dennoch sollte die starke Form, von drei deutlichen Siegen zuletzt fortgesetzt werden. Dabei sollte zum einen Lasse Schröder, als Sechser, sowie Lennard Jakubenko auf dem rechten Flügel helfen.
Eutin braucht etwas
In den ersten Minuten tat sich Eutin allerdings noch etwas schwer. So schaltete Klausdorf nach nicht einmal 180 Sekunden um. Über Commey ging es schnell nach vorne, doch dessen Hereingabe verpasste Edouard Oala knapp. Auf der anderen Seite ging es über Jakubenko und Gutzeit verpasste knapp. Es gab früh erste Offensivszenen auf beiden Seiten, doch schnell sollte Eutin ein Übergewicht entwickeln. So wurde es nach sieben Minuten gleich dreimal richtig gefährlich, denn mehrfach binnen weniger Momente kratzten die Gäste den Ball von der Linie. Die Führung für die Heimmannschaft deutete sich an, doch plötzlich lag der Ball auf der anderen Seite im Netz. Edouard Oala (11.) köpfte den Ball über den herausstürmenden Schlussmann zur Gästeführung ein. Es war das erste Gegentor seit fast 200 Minuten für die jungen 08er. Doch beinahe folgte das zweite hinterher, doch ein Heber ging am Tor vorbei. Mit der Zeit wurde es immer mehr ein Spiel auf ein Tor. Eutin lief an und kam zu guten Möglichkeiten. So war es erst Gutzeit, der den ball nicht genau genug aufs Tor brachte und eine Minute später scheiterte Jakubenko aus kurzer Distanz an Keeper Meints. Erneute zwei Minuten später brachte Schröder einen Freistoß präzise an den zweiten Pfosten, wo Shadi Almadani den Ball gefährlich in Richtung Tor köpfte. Eutin machten nun richtig Druck und der Ausgleich war längst überfällig. Vor allem mit dem hohen Pressing hatten die Gäste, die aus einer Dreier beziehungsweise Fünferkette heraus spielten, große Probleme. Es war ein Spiel auf ein Tor, mit deutlich mehr Spielanteilen für die Oberliga-Reserve, doch der Ball wollte nicht rein. Erst mit der letzten Aktion der ersten Hälfte platzte der Knoten. Schröder brachte einen Freistoß von Höhe der Mittellinie, Rick Jacobsen verlängerte und Monty Gutzeit (45.) traf zum verdienten Ausgleich. Mal wieder war es der Stürmer, der sein bereits elftes Saisontor erzielte. Zudem jubelte er erneut gegen seinen Lieblingsgegner, gegen den er vergangene Saison sechsmal traf. Doch ginge es nach den Gästen, dann hätte dieser Treffer nie fallen dürfen: „Mit Pausenpfiff fiel das 1:1, was aus meiner Sicht eine fragwürdige Entscheidung war. Vorausgegangen ist dem ganzen ein Foul an uns, was der Schiedsrichter nicht gepfiffen hat, und in der nächsten Aktion pfeift er das Foul für Eutin, was ein ganz normaler Zweikampf ist, wo wir den Ball spielen und der Eutiner auf den Boden fällt. Es war deutlich, dass diese 50/50 Entscheidungen bei Eutin lagen. Das hat man gemerkt, dass es in eine Richtung ging.“ Der Trainer der Gäste war also bereits zur Pause nicht gerade glücklich mit der Schiedsrichterleistung. Der Trainer der Ostholsteiner, Jasper Frahm, sagte: „Ich würde sagen, es war fast durchgängig von der ersten Minute, ein Spiel auf ein Tor. Die Torchancen bei denen kann man glaube ich an einer Hand abzählen. Wir haben in der ersten Minute die Effizienz und Effektivität vor dem Tor vermissen lassen. Wenn wir uns da schon mit dem ersten Tor belohnen, dann gehen wir in eine ruhige Führung. So machen wir mit dem Pausenpfiff den verdienten Ausgleich und dann war es ein Geduldsspiel. Das muss man der Mannschaft zusprechen und anerkennen, ich glaube, in der vergangenen Saison hätten wir das Spiel nicht gewonnen, ich würde sogar sagen verloren. Wir sind geduldig geblieben und haben uns am Ende belohnt.“
Sieben Minuten Nachspielzeit
Nach der Pause kam die Heimmannschaft schwungvoll raus, doch Jakubenko verpasste die Führung. Auf der anderen Seite konterte Klausdorf in Person des auffälligen Marcel Gaber, der drei Gegenspieler stehen ließ, den Ball allerdings nicht gefährlich aufs Tor brachte. Ansonsten war es weiterhin ein sehr einseitiges Spiel. Die spielbestimmenden Gastgeber liefen auf eine kompakte Hintermannschaft zu, doch ließen die Chancen erneut in großer Zahl ungenutzt. Die Schlussphase brach an und so langsam lief die Zeit davon. Ein Punkt, wären zwei verschenkte, doch tatsächlich gelang der Führungstreffer. Lasse Schröder (83.) zog aus der zweiten Reihe ab zum 2:1. Der Jubel war groß und nun mussten die Gäste den Druck erhöhen. Sie gingen deutlich mehr Risiko und beinahe fiel der Ausgleich. Eutin konnte nicht konsequent klären und Christian Reiser traf den Pfosten. Sie warfen alles rein und bekamen noch eine Menge Extra-Zeit. Sieben Minuten packte der Schiedsrichter obendrauf. Doch es boten sich Konterchancen, wie in der dritten Minute der Nachspielzeit. Der eingewechselte Dustin Uchneytz (93.) vollendete solch einen und machte alles klar. Der Jubel war riesig sowohl beim Neuzugang, der angeschlagen war und seinen ersten Saisontreffer erzielte, als auch bei seinen Teamkollegen. Die Nachspielzeit neigte sich dem Ende hin und nun kam es zu einer strittigen Szene an der Strafraumgrenze. TSV-Torwart Meints holte einen Eutiner von den Beinen, doch traf erst und vor allem den Ball. Der Referee sah dies anders, sodass das Fass bei Schäfer überlief. Er ärgerte sich lautstark und sah die Gelb-Rote Karte. Es war eine harte Entscheidung, die im Nachhinein noch ein Thema werden sollte. Der Coach schilderte den Zweikampf seines Torhüters und warf dem Unparteiischen einiges vor: „Es ist eine Situation, die geht am Sechzehner los. Der Torwart kommt raus, spielt den Ball klar mit dem Fuß, der hat eine ganz klare Richtungsänderung. Beim zweiten Mal spielt der Keeper den Ball wieder mit dem Fuß klar ins Aus, der Schiedsrichter pfiff Freistoß, was ich natürlich überhaupt nicht akzeptieren kann, weil diese 50/50-Entscheidungen nur bei Eutin lagen. Das habe ich auf jeden Fall anders gesehen und habe mich über diese Aktion aufgeregt, dass man das nicht sieht, wenn man zehn Meter danebensteht. Wobei du ja auch noch einen Linienrichter hast, obwohl ich sagen muss, dass der das eigentlich recht gut gemacht hat. Für mich spielt aber der Torhüter zweimal klar den Ball und dann fühl ich mich als Trainer natürlich ungerecht behandelt. Dass ich mich dann als Trainer vom Schiedsrichter anschreien lassen muss. Es heißt im SHFV das man Respekt gegenüberbringen soll, doch ich erwarte diesen auch mir gegenüber und den habe ich absolut nicht bekommen. Ich muss mich vom Schiedsrichter definitiv nicht anschreien lassen.“
Entwicklung bei 08
Der siegreiche Trainer erklärte, was ausschlaggebend für den Sieg war: „Ich glaube, wenn man sieht, dass wir nicht so effizient vor dem Tor waren, aber wir sind immer wieder angelaufen. Wir haben nie den Kopf heruntergenommen, sondern waren immer der Überzeugung, dass wir hier gewinnen werden, und das haben wir zum Ende zum Glück auch durchgehalten. Am Ende wurden wir einfach belohnt.“ Nun steht man auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Spitze ist acht Punkte entfernt, doch die Formkurve zeigt klar nach oben. Nach dem eher durchwachsenen Start ist eine Entwicklung bei den Rosenstädtern zu erkennen. Frahm zog nach den ersten zehn Spielen ein erstes Fazit: „Wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg. Ich finde das hat man in der Sommervorbereitung schon gemerkt, dass wir ein Stück reifer und cleverer geworden sind, dass wir dazugelernt haben, und das zeigen wir in solchen Spielen auch gerade. Mit unserer jungen Truppe sind wir auf einem sehr guten Weg von daher sind wir ins Gesamt sehr zufrieden.“ Beim TSV Klausdorf II sieht es ganz anders aus. Nach dem starken Saisonstart zeigt die Kurve derzeit nach unten. Vier sieglose Spiele ließen sie in der Tabelle fallen. Hinten gibt es zwar etwas weniger Gegentore, doch vorne tut man sich derzeit deutlich schwerer als noch in den ersten Wochen. Trainer Schäfer zog sein Fazit zur Auswärtsniederlage: „Am Ende des Tages würde ich das Ergebnis nicht daran ausmachen, dass wir schlecht gestanden oder gespielt haben. Das 2:1 fällt aus dem Gewusel heraus, durch vier Leute durch geht der Ball ins Tor. Dann musst du das 2:1 irgendwie versuchen auszugleichen, machst hinten auf und kassierst das 3:1. Das Ergebnis spiegelt nicht unbedingt das Spiel wider, ist am Ende aber verdient. Leider haben wir wieder keine drei Punkte, müssen aufs nächste Spiel hoffen und ich denke, dass wir wieder Aufwind bekommen. Jetzt haben wir wieder eine volle Trainingswoche, wo wir an unseren Schwächen arbeiten können, und dann denke ich mal, wird es nächste Woche wieder bergauf gehen.“
SG Insel Fehmarn – ASV Dersau 5:2 (1:1)
Die SG Insel Fehmarn konnte sich am vergangenen Mittwochabend nicht für eine starke zweite Hälfte belohnen. Nach einem 1:1-Pausenstand beim TSV Lütjenburg, kassierte man den erneuten Rückstand, dabei waren die Chancen auf den eignen Führungstreffer da. Auch nach dem zweiten Gegentreffer, bekam man Möglichkeiten, die beste ließ Fabian Plöger kurz vor Schluss liegen. So machte den Lütjenburg den Deckel drauf und das 2:3 kam zu spät. Nun galt es einen neuen Anlauf zu nehmen, doch ein Selbstgänger sollte es nicht werden. Der ASV Dersau reiste auf die Insel und wollte nach dem Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, an die beiden Erfolge gegen Bösdorf/Malente (6:2) und den TSV Klausdorf II (2:1) anknüpfen. Dabei gab es in der Startelf drei Veränderungen. Ali Nasir, Moritz Kleemann und Lion Boll starteten für Miles Thielecke, Hendrik Ohler und Stürmer Steffen Uhl. Letzterer war gar nicht im Kader. Bei der SG Insel dagegen war es nur Nico Müntz, der Phil Juergens ersetzte. Die Anfangsphase verlief relativ ausgeglichen. Dersau versuchte in den ersten Minuten den Ton anzugeben, schlug einige lange Bälle nach vorne, doch ohne zwingend zu werden. Die Heimmannschaft dagegen hatte nach vier Minuten eine erste richtig gute Chance, denn Sven Ove Westphal zog mal ab, doch Simon Ehrk war zur Stelle. Die Gäste waren durchaus favorisiert, allerdings agierten die Hausherren mutig. Das erste Tor des Tages erzielte dennoch die Mannschaft von Holger Böttcher. Nach einem Einwurf der Insulaner, kommt der lange Ball des ASV vors gegnerische Tor, den die Abwehr nicht konsequent klären konnte und dann traf Lion Boll (28.) zur Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fehmarn mehr vom Spiel, doch die Gäste zeigten sich effektiver. Es deutete sich an, dass es mit der knappen Führung in die Pause gehen würde, doch dann fiel der Ausgleich doch noch. Eine Ecke von links kam direkt auf Ehrk, der den Ball nicht festhalten konnte und dann traf Nico Müntz (45.) zum Ausgleich.
Dersau hinten nicht aufmerksam
Nach der Pause machte die Gästeabwehr keine gute Figur. Markmann und Jacob spielen einen Doppelpass, letzterer spielt den langen Ball in den freien Raum, wo Levin Demtröder (56.) völlig alleingelassen wurde und zur Führung der SG traf. Da hat die Hintermannschaft einmal komplett gepennt, denn der Torschütze hatte viel zu viel Platz und Zeit im Sechzehner. Sechs Minuten später kam Uerkvitz kurz vor dem Sechzehner zu Fall und bekam den Freistoß. Sven Ove Wetsphal (63.) übernahm die Verantwortung und traf rechts ins Torwarteck. Die Insulaner waren auf Kurs und keine 60 Sekunden später folgte das vierte Tor. Die Keiler verloren den Ball am Mittelkreis, dann schaltete Fehmarn in Person von Demtröder um, der Tjelk Jacob (64.) fand, welcher für die Vorentscheidung sorgte. Dersau lief an, doch der Anschluss sollte zu spät kommen. Kevin Ohler (89.) verwandelte einen Freistoß von halblinks direkt. Die Gäste hofften auf ein Wunder, doch die Mannschaft von Trainer Kevin Duhnke nahm ihnen den Wind aus den Segeln. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld wird immer länger zu Fabian Plöger (90.) der den Schlusspunkt zum 5:2-Heimsieg setzte. Die SG Insel Fehmarn holte einen überraschend deutlichen Sieg und setzt sich damit etwas von unten ab. Trainer Kevin Duhnke sagte zu HL-SPORTS: „Wir sind von Beginn an sehr gut ins Spiel gekommen und hatten gute Pressingmomente. Wir kassieren nach einem individuellen Fehler ein Gegentor aus dem Nichts. Nach dem verschlossenen Strafstoß machen wir noch vor der Pause den verdienten und wichtigen Ausgleich. Wir haben spielerisch und Mannschaftstaktisch eine richtig gute Leistung gezeigt und uns für unsere Arbeit belohnt und verdient gewonnen.“ Nächste Woche empfangen sie dann Eutin 08 II. Der ASV Dersau fordert die SVG Pönitz II heraus.
SpVgg Putlos – FSG Wardersee 2:1 (1:0)
Nach einem eher schwachen Saisonstart hat sich die SpVgg Putlos gefangen. Man steht sehr kompakt, bietet nur wenige Räume und ist dementsprechend ein sehr unangenehmer Gegner. Dies bekamen zuletzt einige Mannschaften zu spüren. So hatten die SG Doberstorf/P’hagen und der SC Cismar (beide 0:1) das Nachsehen. Man verließ den Tabellenkeller und kletterte bis auf den neunten Platz. Auch gegen die formstarke TuS Tensfeld sollte nicht verloren werden, sodass ein torloses Unentschieden für das vierte ungeschlagene Spiel sorgte. Damit nicht genug, gab es zu Hause noch kein einziges Gegentor. Nun sollte sich allerdings zeigen, wie man gegen einen etwas anderen Gegner bestehen würde. Die FSG Wardersee gewann erst ein Spiel und hat vor allem in der Defensive Schwächen. Dementsprechend war es eher unwahrscheinlich, dass man erneut mit der Spielweise, aus den Partien zuvor auftreten würde. Trainer Benjamin Berger stellte sich im Vorfeld auf mehr Ballbesitz als noch zuvor ein, doch vor allem auf ein sehr von Zweikämpfen geprägtes Spiel. Die Scheinwerfer waren auf Marten Ruge gerichtet, der nach Verletzung gegen Tensfeld sein Comeback feierte. Es stellte sich die Frage, ob der Torjäger, der in der Vorsaison 18-mal traf, nun auch seine Rückkehr in die Startelf feiern dürfte. Die Antwort lautete: Nein! Lars Jürgensen erhielt den Vorzug in der Spitze und er sollte früh in den Fokus rücken. Die SpVgg kam gut ins Spiel, spielte den Ball präzis ein den freien Raum zum erwähnten Offensivmann, doch er braucht zu lange, sodass sein Schuss noch geblockt wurde. Es war eine erste Riesenchance, die allerdings ungenutzt blieb. Anschließend plätscherte das Spiel dahin, wobei die FSG deutlich zwingender und besser in die Spitze spielte. Nur selten führten diese Angriffe allerdings zu Abschlüssen. Dennoch musste Nico Fischer einmal parieren. Die Ostholsteiner waren nicht zufrieden, denn vor allem hinten sah es anders, als noch zuletzt, nicht gut aus. „Das war bei uns heute im Spiel gegen den Ball tatsächlich Tag der offenen Tür. Wir haben definitiv das schlechteste Saisonspiel gemacht“, sagte Berger. Dies hatte zur Folge, dass nach knapp einer halben Stunde bereits doppelt gewechselt wurde. Dennis Kenzler und Kevin Zielinski kamen für Kevin Witt und Radouan El-Majbouri um die Statik zu verändern. Dies schien tatsächlich auch aufzugehen, denn Philipp Kruse (43.) brachte die Heimmannschaft zehn Minuten nach den Wechseln in Führung.
Berger unzufrieden
Zur zweiten Hälfte war es dann so weit, Ruge kam in die Partie. Eine andere Dynamik sollte her und man hatte mehr Kontrolle. Dennoch sollte der Gegentreffer fallen. Nach einem Eckball traf Eduard Schreiner (66.) zum Ausgleich. Es war das erste Gegentor auf dem heimischen Platz. Dadurch verlor man endgültig den Faden und auch die Kontrolle. Die Segeberger ernteten neue Hoffnung, doch tatsächlich jubelte doch die SpVgg. Die Standardstärke machte sich wieder bemerkbar, sodass Kapitän Felix Prokoph (84.) die Führung wiederherstellte. Eine Antwort blieb aus, sodass der Heimsieg eingetütet wurde, doch nicht alles war Gold, was glänzte. Der Coach der Ostholsteiner sagte dazu: „Wir gewinnen, das definitiv schlechteste Spiel, seitdem ich Trainer bin. Ich bin von der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind enttäuscht. Das arbeiten wir aber nächste Woche auf, dann wartet das erste Derby auf uns in Lensahn. Dann müssen wir definitiv ein anderes Gesicht zeigen, sonst werden wir ohne Punkte nach Hause fahren. Wir haben also viel aufzuarbeiten, aber ich bin positiv gestimmt, dass wir das in die richtige Bahn lenken können.“ Die Gäste konnten einen schwachen Auftritt des Gegners nicht bestrafen, sodass sie weiterhin auf den zweiten Saisonsieg warten müssen. So langsam wächst der Druck, denn man stürzte auf einen Abstiegsplatz ab. Am kommenden Wochenende nimmt man einen neuen Anlauf, doch es wird nicht einfacher. Die SG Doberstorf/P’hagen kommt nach Westerrade. Dann braucht es eine sichere Abwehr, sonst könnte es ein bitterer Nachmittag werden.
SG Doberstorf/P’hagen – TSV Lütjenburg 4:1 (1:1)
Die bisherige Saison des TSV Lütjenburg bot einige Höhen, aber auch Tiefen. Nach einem guten Saisonstart mit drei Siegen gab es drei Dämpfer. Viele personelle Ausfälle, insbesondere von Stammspielern, konnten nicht kompensiert werden. So standen drei Siege, drei Niederlagen gegenüber und der Saisonstart ließ sich als eher dürftig beschreiben. Doch es folgten gegen die FT Preetz (3:2) und SG Insel Fehmarn (3:2) zwei Erfolge. Es waren wichtige sechs Zähler, doch nicht alles Gold was glänzt. So war vor allem die Defensivleistung noch ziemlich ausbaufähig. Nun wartete eine der stärksten Offensiven der Liga auf den letztjährigen Tabellendritten. Es ging zur SG Doberstorf/P’hagen, die mit etwas Wut ins Spiel ging. Vergangene Woche gab es das Ausscheiden im Kreispokal gegen Türkspor Neumünster. Dabei ließ man zu viele Torchancen liegen. Nun wollte man effektiver sein, doch einer der wichtigsten Spieler fehlte in der ersten Elf. Kjell Gonda kam wie bereits zuletzt, nicht zum Einsatz. Auf der anderen Seite freute man sich über die Rückkehr von Kapitän Philipp Zimmermann. Die Gäste kamen besser ins Spiel und bekamen nach etwa zehn Minuten die Chance per Elfmeter. Jan Noah Bollesen (11.) übernahm die Verantwortung und brachte den TSV in Führung. Doberstorf brauchte etwas, doch mit Pausenpfiff glich Tim Schümann (45.) aus. In der Pause fand Tim Füllbier scheinbar die richtigen Worte, denn das Spiel gehörte nun den Hausherren. Tjark-Morten Bossmann (58.) brachte die SG in Führung, doch vor allem einer sollte an diesem Tag überragen. Schümann (67./91.) schraubte das Ergebnis noch weiter in die Höhe und machte mit seinem Dreierpack den Unterschied. Lütjenburg hingegen musste einen Dämpfer hinnehmen und verliert so langsam die oberen Plätze aus den Augen.
SC Cismar – SVG Pönitz II 4:1 (2:0)
An der Gildestraße in Grömitz stand ein Spiel von enormer Bedeutung an. Sowohl der SC Cismar, als auch die SVG Pönitz II brauchten dringend einen Dreier. Dementsprechend war ein sehr umkämpftes Spiel zu erwarten. In diesem hatten beide Trainer endlich mal die fast vollständige Kaderbreite zur Verfügung. Auf Seiten der Gäste fehlten einzig Jan-Ole Wiebcke und Max Kiunke, was ihnen nach zuletzt sehr harten Wochen, neuen Mut gab. Kapitän Julian Gerlach fühlte sich nicht ganz bei 100 % und nahm vorerst auf der Bank Platz. So bildeten im ersten Durchgang Youri Oelfke und Jan-Lukas Maack die Innenverteidigung. Cismar hatte ebenfalls fast den kompletten Kader zur Verfügung, einzig Jamie Birkner, der im Stau stand, fiel kurzfristig aus. Trainer Michael Bergmann hatte für das Spiel eine Idee. Die Dreierkette war wie bereits gegen Klausdorf II zuvor kein Thema mehr, sodass sie in einem 4-1-3-2 agierten. Eine ganz interessante Rolle spielte dabei der junge Paul Schröder, der auf die Zehn rückte. Dort sollten seine Qualitäten mit dem Ball mehr zur Geltung kommen und mehr Zug nach vorne entstehen. Michael Bergmann sagte zu HL-SPORTS über die Idee: „Wir haben heute auf einen Sechser verzichtet, weil wir Paul Schröder unbedingt offensiver spielen lassen wollten, aber nicht auf einen zweiten Stürmer verzichten. Das war mal ein Versuch, den wir bisher noch nie gemacht haben, in einem Spielsystem das wir gar nicht kennen. Das habe ich mir zu Hause ausgemacht, ich wusste, was ich will, aber dafür haben sie es ganz gut gemacht.“ Mit genauen Bällen in den Fuß wollte man die beiden Stürmer deutlich besser in Szene bringen. Doch wer sollte die Doppelspitze bilden? Siebrecht und Walter saßen beide zunächst auf der Bank. Also sollten es Timo Groth und Bennet Kern richten. Dies sollte sich schnell als ein sehr guter Schachzug erweisen. Kern setzte sich stark durch, doch bekam viel zu wenig Gegenwehr. Sein Zuspiel in die Mitte drückte anschließend Maik Lumma (3.) über die Linie ins eigene Tor. Die Hausherren begannen schwungvoll und kamen deutlich besser ins Spiel. So gab es wenige Minuten später nach einer Ecke von Kern, die Chance für Andres, doch er verpasste. Nun bekam Pönitz etwas mehr Entlastung und eigene vielversprechende Angriffe. So musste Henrik Schattka in letzter Not vor Lucas Hering retten. Eine Minute später war es ein Schuss aus der zweiten Reihe, den Kuhlmann allerdings souverän hielt. Die Gäste waren noch nicht wirklich zwingend und hinten anfällig. So konnte sich Timo Groth viel zu einfach behaupten, doch sein Schuss aus spitzem Winkel wehrte Sascha Marth ab. Cismar hatte das Spiel komplett im Griff, denn der SVG fehlte die Genauigkeit im letzten Drittel. Die Grömitzer hatten ein klares Chancenplus. So brachte Andres einen Freistoß von links in die Mitte und Schröder köpfte rüber. Sieben Minuten später suchte Drilon Mehmeti aus 23 Meter den Abschluss und forderte Marth zu einer starken Parade. Die letzten Minuten der ersten Hälfte brachen an und nun fiel der verdiente zweite Treffer. Wieder kam die Heimmannschaft zu einfach durch und Bennet Kern (40.) belohnte einen starken Auftritt mit dem 2:0. Der SCC erhöhte vor der Pause nochmals den Druck und sowohl Groth als auch Kern, verpassten die Vorentscheidung. So ging es mit einer 2:0-Führung in die Pause. Trainer Bergmann sagte „Zwei Tore in einer Hälfte und eigentlich nichts zugelassen hat mir sogar schon besser gefallen als die zweite Halbzeit.“
Walter „genial“
Die Gäste konnten mit der ersten Hälfte keineswegs zufrieden sein. Vorne war man zu harmlos und hinten wackelig. Zudem war es viel zu ruhig auf dem Feld, sodass es schien, als würde man die Bedeutung der Partie noch nicht ganz so mitbekommen haben. Es wurde verhältnismäßig wenige Zweikämpfe geführt und auch Fouls gab es eher selten. Dies sollte sich in der zweiten Hälfte ändern, denn Julian Gerlach kam nun also doch in die Partie. Der Kapitän brachte deutlich mehr Kommunikation auf den Platz und die Elf von Steven Tion machte es nun besser. Die Gastgeber warteten viel mehr ab und so gab es mehr Ballbesitzphasen für die SVG. Gefahr versuchte man durch Schüsse aus der zweiten Reihe zu entfachen. So auch nach einer knappen Stunde. Youri Oelfke (58.), der nun einen deutlich offensiveren Part einnahm als vor dem Seitenwechsel, zog von halbrechts aus der zweiten Reihe ab und plötzlich schlug der Ball im Tor ein. Pönitz war zurück, doch nicht lange. Kern sah Andres, der den Ball aufs lange Eck brachte, wo Makism Walter (60.) den alten Abstand wiederherstellte. Es war der Treffer, der dem Gegner den Stecker zog. Der Trainer des SCC sagte dazu: „In der zweiten Hälfte war es hinten lauern und warten, wann wir unsere Chancen bekommen. Dass es so schnell nach dem 1:2 geht, ist natürlich Goldwert. Gleich den alten Abstand wieder herzustellen und die Initiative wieder in der Hand zu haben, war natürlich für uns genial.“
Justin Ikubor macht Heimsieg perfekt
Nach dem dritten Treffer sollte weiterhin Cismar das gefährlichere Team bleiben. Keine 180 Sekunden nach dem Tor, suchte Kern den Abschluss, doch der Ball wurde abgefälscht. Es sollten sich nun immer mehr Konterchancen für den SCC bieten. So ging es über die schnellen Groth und Andres, doch Pascal Sievers verpasste. Es deutete sich eher das vierte Tor der Gastgeber als das zweite der Pönitzer an. Es gab sechs Minuten Nachspielzeit und tatsächlich gab es noch einen weiteren Treffer. Über Kai Konrad ging es auf der rechten Seite nach vorne, anschließend kam der Ball zum zuvor eingewechselten Justin Ikubor (92.) der alleine vorm Torhüter eiskalt blieb und den Deckel endgültig draufmachte. Der von der BCG Altenkrempe gekommene Innenverteidiger zeigte sich auch als Stürmer effektiv und belohnte sich. Der Jubel war riesig bei ihm und seinen Teamkollegen, die sich sichtbar für den Joker freuten. Es zeigte, dass es in dieser Mannschaft, trotz nicht einfachen ersten Wochen, stimmt. Ein starker Auftritt gegen einen schwachen Gegner führte zu einem deutlichen 4:1-Heimsieg. Der siegreiche Coach erklärte, was den Unterschied für seine Mannschaft gemacht hat: „Ich glaube heute tatsächlich die individuelle Stärke unsere Offensivkräfte. Wir sind es in der Defensive eigentlich gewohnt, dass wir nicht so viel zulassen, auch wenn wir schon ungewohnt viel gefangen haben, aber wenn die Defensive da ist in dieser Formation, dann lassen wir nicht so viel zu. Vorne haben wir zudem heute unsere Chancen gemacht.“ Mit Blick auf die vergangenen Wochen setzte Bergmann fort: „Wir haben zuletzt keine Tore gemacht. Das liegt nicht daran, dass wir keine Stürmer haben, sondern dass wir keine Vorbereitung hatten. Wir haben sogar noch bisschen was liegen gelassen, aber bei vier Toren wollen wir nicht meckern.“
Pönitz im freien Fall
Die SVG Pönitz II dagegen steckt nun knietief im Abstiegskampf. Seit neun Ligaspielen ist man sieglos und es geht immer weiter bergab. Nun ist man auf den 14. Tabellenplatz abgerutscht und die Lage ist so langsam Ernst. Zuletzt waren es die vielen Ausfälle, die ihnen die Punkte kosteten, doch nun waren fast alle da. Einer, der auf dem Platz vorangeht, ist Colin Ebeling, der HL-SPORTS verriet, was an diesem Nachmittag fehlte: „Ich glaube wir haben uns nicht an das gehalten, was wir in der Kabine gesagt haben. Einsatz, Leidenschaft, Zusammenhalt, Wille, wenn man nicht die Tugenden auf den Platz bekommt, dann kannst du nicht bestehen. Dann verliert man solche Spiele klar und deutlich, verdient mit 1:4.“ Die SVG ist zur Zeit das Sorgenkind der Liga, denn es soll einfach nicht klappen. In der derzeitigen Formtabelle stehen die Ostholsteiner auf dem drittletzten Platz, denn der letzte Ligaerfolg datiert vom 3. August. Im Pokal dagegen gab es sogar gegen Ligakonkurrent Eutin 08 II einen Sieg vor wenigen Wochen. Nun empfängt man am Mittwochabend den TSV Pansdorf II aus der Verbandsliga im Kreispokal der unteren Mannschaften. Dort geht man als klarer Underdog ins Spiel, doch es könnte ein Test für die kommenden Wochen sein. Dann stehen nämlich die Partien gegen den ASV Dersau (A), TuS Tensfeld (H) und TSV Lütjenburg (A) an. Es sind allesamt Teams, die eher nach oben schauen. Gegen solche sah man in der Vergangenheit oftmals etwas besser aus, doch nun gilt für die SVG nur eines und das ist punkten, egal wie.
Der 10. Spieltag
FT Preetz – TSV Lensahn 7:1
SG Bösdorf/Malente – TuS Tensfeld 1:5
SG Kühren – TSV Gremersdorf 0:4
Eutin 08 II – TSV Klausdorf II 3:1
SpVgg Putlos – FSG Wardersee 2:1
SG Doberstorf/P’hagen – TSV Lütjenburg 4:1
SC Cismar – SVG Pönitz II 4:1
Die Tabelle
1. | TSV Gremersdorf | 10 | 39 : 7 | 28 |
2. | Eutin 08 II – U23 | 10 | 31 : 15 | 20 |
3. | TuS Tensfeld | 10 | 30 : 18 | 19 |
4. | SG Dobersdorf/P’hagen | 10 | 29 : 17 | 19 |
5. | ASV Dersau | 10 | 24 : 18 | 18 |
6. | TSV Klausdorf II – U23 | 10 | 20 : 28 | 16 |
7. | SG Bösdorf / Malente | 9 | 21 : 19 | 15 |
8. | TSV Lütjenburg | 9 | 18 : 20 | 15 |
9. | SpVgg Putlos | 8 | 10 : 9 | 13 |
10. | SG Insel Fehmarn | 9 | 20 : 22 | 11 |
11. | SC Cismar | 9 | 14 : 18 | 9 |
12. | TSV Lensahn | 10 | 19 : 33 | 8 |
13. | FT Preetz | 10 | 21 : 27 | 7 |
14. | SVG Pönitz II | 10 | 17 : 27 | 7 |
15. | FSG Wardersee | 9 | 12 : 34 | 5 |
16. | SG Kühren | 7 | 6 : 19 | 4 |
Wer wird die neue Nummer eins in der DFB-Elf?
- Alexander Nübel (33%, 207 Votes)
- Ist mir egal (14%, 91 Votes)
- Oliver Baumann (13%, 82 Votes)
- Manuel Neuer soll zurück (12%, 77 Votes)
- Stefan Ortega (12%, 75 Votes)
- Bernd Leno (6%, 37 Votes)
- Michael Zetterer (4%, 26 Votes)
- Noah Atubolu (4%, 25 Votes)
- Ich weiß es nicht (1%, 9 Votes)
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