Schluss, Aus, Vorbei. Die 3. Liga ist für den VfB Lübeck Geschichte. Das 1:2 gegen Zwickau war in Teilen ein Spiegelbild der missratenen Saison. Schneller Rückstand, mühsame Aufholjagd (vor Yannick Deichmanns 1:1 hätte es auch schon 0:3 heißen können), umstrittenes Rot für Tommy Grupe und am Ende auch noch das 1:2, dass für den endgültigen K.O. sorgte.
Aufsichtsrat und Vorstand äußern sich
„Wir werden die Fehler aufarbeiten und gemeinsam den Weg der Professionalisierung weitergehen“, erklärte Oliver Bruss, der Vorsitzende des Aufsichtsrats nach dem Spiel. Und auch Thomas Schikorra, der Vorstandsvorsitzende, äußerte sich ähnlich: „Wir müssen jetzt die richtigen Schlüsse aus den Geschehnissen ziehen und die Gründe für den Abstieg analysieren.“ Und weiter: „Wir werden die 3. Liga nicht aus den Augen verlieren!“ Da darf man den beiden hauptsächlich Verantwortlichen gutes Gelingen wünschen.
Woran lag es?
Fakt ist: Die Mannschaft war für die 3. Liga nicht durchgängig gut genug besetzt. Wenn man sich die Einsatzzeiten der Spieler ansieht, hat man eine Erklärung schnell bei der Hand. Lange Verletzungszeiten bei diesem (Dren Feka) oder jenem (Tim Kircher oder auch Sebastian Hertner) – gab es wirklich keine Fehler bei der sportärztlichen Untersuchung im Sommer (?), kaum (nicht immer nachvollziehbare) Spielminuten für vermeintliche Stammspieler wie Patrick Hobsch (zumal der VfB im Angriff wirklich „schwach auf der Brust“ besetzt war) und Tim Weissmann, der nach seiner Vertragsverlängerung im Sommer noch in den höchsten Tönen gelobt worden war.
Ein echter Stürmer fehlte
Ich will nicht zum wiederholten Male das Thema Daniel Hanslik aufmachen, ziemlich sicher ist aber, dass der für mindestens 15 Tore gut gewesen wäre. Rechnen wir mal aus, wo der VfB mit diesen Toren gelandet wäre…
Steinwenders Absturz
Wir sind zu weit weg und können deshalb nicht beantworten, warum ein Pascal Steinwender noch seinen großartigen Spielen zum Ende der Vorrunde hin so völlig in der Versenkung verschwand und zum Ende hin gar keine Rolle mehr spielte. Das sind Fragen, die ein Rolf-Martin Landerl beantworten muss, was er sicher auch gekonnt hätte.
Landerls Angebot
Interessant ist, dass Landerl auch in der Regionalliga liebend gerne beim VfB geblieben wäre. „Ich habe dem Verein das angeboten, darauf aber keine Resonanz bekommen. Darüber wurde mit mir gar nicht mehr gesprochen“, gab Landerl beim Interview mit HL-SPORTS zum Besten. Darüber darf man sich doch mindestens wundern, oder?
No way!
Übrigens verspielten die Grün-Weißen mit der Pleite gegen Zwickau möglicherweise eine Chance, denn eventuell hätte ja auch Platz 17 noch zum Klassenerhalt gereicht, denn noch ist gar nicht sicher, dass der KFC Uerdingen die Lizenz für die nächste Saison erhält. Sollte es so kommen, müssten sich die VfBer erst recht in den Hintern beißen!
Hansa vor Aufstieg
Hansa Rostock dürfte es Recht sein, am kommenden Sonnabend den Absteiger – zumal ohne Grupe zu empfangen. Mit einem Sieg wäre Hansa am Ziel und wieder in der 2. Liga. Ich habe das ja schon vor Wochen an dieser Stelle gesagt – und so wird es kommen.
Lübeck ist raus
7.500 Fans werden Rostock den Rücken stärken. Freut uns für den künftigen Zweitligisten und ist trotzdem ein Witz, denn das Ansinnen in Lübeck, zum Zwickau-Spiel wenigstens 250 Fans ins Stadion zu lassen, wurde vom Kieler Sozialministerium abgelehnt, obwohl Schleswig-Holstein (und Lübeck allemal) geringere Inzidenzen als Mecklenburg-Vorpommern aufzuweisen hat. Dafür sollten in Kiel zum letzten Holstein-Heimspiel Zuschauer zugelassen werden, doch die „Störche“ lehnten das ab.
Ohne Arslan in die Bundesliga
Kompliment KSV Holstein – auch wenn`s schwerfällt. Der Ex-VfBer Ahmet Arslan muss übrigens zusehen. Arslan hat sich (leider, so fair muss man sein) einen Kreuzbandriss zugezogen. Gute Besserung!
Euer Karl-Heinz Tiedemann