Pansdorf – Was waren das noch für Zeiten… früher… als Kinder noch auf der Straße, ohne große Probleme nach der Schule mit Freunden gemeinsam Fußball spielten, unbeschwert, verschwitzt und aufgeschlagenen Knien mit den letzten Sonnenstrahlen nach Hause kamen… So könnten Geschichten von Papa, Mama, Opa oder Oma erzählt werden…

Gestern und heute…

Heute sieht es etwas anders aus. Die Zeit hat sich verändert und auch die Ansprüche an die Kids sind andere. Schwerelos sein? Das ist nicht immer möglich. Die Schule geht bis zum späten Nachmittag und Hausaufgaben müssen dann noch erledigt werden. Zeit für Freunde bleibt da nicht mehr so viel.

Den Stars auf der Spur

Doch es gibt sie, die Kinder, die noch ein bisschen Freiraum finden und einfach gegen den Ball treten wollen – einfach nur zum Spaß und dabei ihren Vorbildern wie Messi, Christiano Ronaldo oder Robert Lewandowski nacheifern.

Bolzplatz in Pansdorf.

Der Bolzplatz um die Ecke

Jonas Adler ist elf Jahre und würde gerne wieder so einen Nachmittag erleben. Möglich ist das, denn nicht unweit seines Elternhauses ist ein Bolzplatz. Zwei Tore ohne Netze stehen dort, doch es ist ein wahrer Acker, wie Mama Maike auf Nachfrage von HL-SPORTS erzählt.

Nach Diskussionen folgte ein Brief

Der Pansdorferin war das viele Konsole- oder Handy-daddeln ihrer Kinder zu viel, hoffte, dass ihre Söhne sich gerne an der frischen Luft bewegen. „Ich denke, es war bei uns eine tägliche Diskussion, dass die Kinder sich auch anderweitig beschäftigen könnten als immer nur PS4, Fernsehen, Handy…. Daraufhin sagte mein Sohn Jonas, dass man ja auch nirgendwo Fußball spielen kann und man auf den Sportplatz ja nicht rauf darf. Er steigert sich gerne schnell in Diskussionen rein (lacht dabei) und daraufhin sagte ich, dass wir da nichts dran ändern können und er halt dem Bürgermeister schreiben müsste. Jonas setzte sich sofort hin und schrieb den Brief“, beschrieb Maike Adler den Anlass um den Bolzplatz um die Ecke.

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AOK
Der elfjähige Jonas Adler schrieb einen Brief an Bürgermeister Thomas Keller

Nachfrage beim Bürgermeister

Zwei Monate vergingen, doch der elfjährige Kicker erhielt keine Antwort. Maike Adler postete den Brief ihres Sohnes daraufhin in den sozialen Medien. Insgesamt wurde dieser 138 Mal geteilt! Im Hause Adler war man darüber erstaunt und erhielt vor allem viel Zuspruch. Auch HL-SPORTS bekam das mit und nahm Kontakt auf. Die Familie war dankbar für die Unterstützung und die Redaktions-Anfrage an Thomas Keller, den Bürgermeister der Gemeinde Ratekau, ging raus.

Schnelle Antwort

Es dauerte nicht einmal eine halbe Stunde, bis eine Antwort kam. „Leider ist der Brief an mir vorbeigegangen und ich habe erst über die sozialen Medien davon erfahren. Ich habe das Anliegen an meine Bauverwaltung weitergegeben und melde mich in dieser Woche bei Jonas“, schrieb Keller an HL-SPORTS zurück. Die Info weitergeleitet sorgte für Vorfreude bei Jonas und dessen Bruder.

Bewegung um Bolzplatz

Zwei Tage nach der ersten Antwort-Mail meldete sich Keller noch einmal bei unserer Redaktion und gab den aktuellen Stand zur Situation preis: „Der Bolzplatz ist schon vorhanden. Dieser wurde zusammen mit der Skateranlage auf der Grünfläche nebst Toren und Ballfangzaun eingerichtet. Der Platz muss lediglich aufgearbeitet (geglättet) werden. Ich habe ihn mir mit meinem Bauhofleiter angeschaut. Wir werden das in den nächsten zwei Wochen machen. Jonas habe ich darüber informiert.“

Sollt es nicht mehr von solchen Bolzplätzen geben?

Happy Family!

Das sorgte für glänzende Augen bei dem elfjährigen Bayern- und Lewandowski-Fan Jonas, der mit einem Brief und ein bisschen Unterstützung von HL-SPORTS bald wieder auf dem Bolzplatz in der Nachbarschaft mit seinem Bruder Mika und Freunden außerhalb des Trainings beim TSV Pansdorf, wo beide Mitglieder sind, Fußball spielen kann – und zwar ohne Angst zu haben, sich auf einem „Acker“ schwer zu verletzen.

Kinder… wohin sollen sie?

So wie es den Adlers ging, dürften viele Familien ein Lied davon singen können. Zuwenig Möglichkeiten gibt es für Kinder, sich frei und unbeschwert in der Freizeit zu bewegen, einfach zu spielen und dabei muss es nicht unbedingt Fußball sein. Dennoch: Bolzplätze gibt es lange nicht mehr so viele wie früher oder sie werden zu Äckern, da sie nicht gelegentlich gepflegt werden. „Lost Places“ könnte man sagen. Ein freundlicher Brief hilft dabei vielleicht… wie in diesem Beispiel bei Jonas.

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