Hamburg – Der Hamburger SV steht in der 2. Bundesliga wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. Der Aufstieg ist nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen. Die Uhr tickt auf zwölf zu, denn es sind nur noch vier Spiele in der Saison zu absolvieren. Vier Siege müssen her und dann gilt es darauf zu hoffen, dass die Konkurrenz Punkte liegen lässt. Tabellenführer VfL Bochum und der Zweitplatzierte Greuther Fürth taten das am 31. Spieltag. Beide verloren, doch der HSV schaffte es in Regensburg nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. „Zu wenig“ betitelte Tim Leibold das Ergebnis danach.
Thioune will „all in“ gegen Karlsruhe
Dabei war der Kapitän in der Pause einer derjenigen, die für Krach sorgten. Mit ihm zusammen waren noch Aaron Hunt, Toni Leistner (postete bei Instagram: „Nochmal vier Spiele den Arsch aufreißen.“) und Simon Terodde der Meinung, dass einige Kollegen nicht das abrufen, was sie können. Es soll ziemlich laut geworden sein. Daniel Thioune sprach von „dem tiefsten Tiefpunkt in der gesamten Saison“ in dieser Pause. Dabei sprach er die Leistung der ersten Halbzeit in Regensburg an. Einen „Kabinen-Krach“ will er nicht mitbekommen haben. „Es war eher ein Pushen und ja es wurde lauter“, erklärte der 46-Jährige. „Wir gehen all in gegen Karlsruhe“, sagte er auf der Pressekonferenz vor der Partie am Donnerstag um 18.30 Uhr im Volksparkstadion. Er sieht die Probleme eher im Kopf. „Frei sein in der Birne“ und „Dinge heranlassen, die helfen.“ Thioune sieht eine sehr gute Mannschaft, „doch sie da wieder hin“, auch wenn sie jetzt „einige Dellen“ hat. Einen Spieler auf die Couch zum Psychologen schicken will er nicht. „Kompetenz von außen brauchen wir nicht“, untermauert Thioune klar und deutlich.
Probleme und Lösungen
„In der Vergangenheit hatten wir mit Problemen zu tun und in der Zukunft mit Lösungen“, sagt der HSV-Trainer und rechnet vor: „Wir sind angewiesen auf andere und vielleicht reden wir viel zu viel über Ziele.“ Dennoch ist dieses klar: der Aufstieg soll her. Gewinnen die Hamburger am Donnerstag nicht, dürfte sich das Thema vermutlich erledigt haben.
Sondertrikot im Heimspiel
Für die Möglichkeiten im Kader steht nur fest, dass Moritz Heyer (5. Gelbe Karte) auf jeden Fall nicht dabei ist. Bei Bakery Jatta (Gehirnerschütterung) ist ein Einsatz fraglich. Klar ist dafür schon, dass die Rothosen in einem Sondertrikot auflaufen werden. Grund: Der Fanclub „VolksparkjunXx“ feiert in diesen Tagen sein zehnjähriges Jubiläum. Der schwul-lesbische Zusammenschluss freut sich, dass der Verein sich für ihre Ziele einsetzt.