Kabinen-Party eskaliert: Heizung aus Wand gerissen, Tür raus und Auto komplett zerkratzt

Bad Oldesloer Kurparkstadion: Tatort einer Feier mit teurem Ausgang

Rund 20.000 Euro Schaden für ein zerkratztes Auto.

Bad Oldesloe – Wie man feiert, scheint man beim VfL Rethwisch II und SC Union Oldesloe II ganz gut zu wissen. Wie man sich allerdings als Gast aufführt, ist vermutlich bis dorthin noch nicht vorgedrungen. Am vergangenen Wochenende artete eine Kabinen-Party anscheinend aus. Am Ende blieb ein hoher Sachschaden, da eine Kabine verwüstet und der Lack eines teuren Sportwagens rundum zerkratzt wurde.

SVT vermietete das Stadion und hat den Schaden

Önder Kranfil ist Vorsitzender des SV Türkspor Bad Oldesloe und war am vergangenen Freitag kurz vor Mitternacht im Kurparkstadion, um die Anlage abzuschließen und zu schauen, ob alles ordnungsgemäß hinterlassen wurde. Der SVT hatte dem Stadtnachbarn SC Union den Platz überlassen, denn am Abend spielten dort die Reserveteams von Union Bad Oldesloe und VfL Rethwisch in der Kreisklasse C. Die Begegnung endete mit einem 5:3-Sieg der Gäste und für sie gab es anscheinend Gründe für einige von ihnen, sich noch etwas länger in den Kabinen aufzuhalten. „Party on“ hieß es, doch am Ende eskalierte die Feier.

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Eine abgerissene Heizung in der Kabine

Schwere Sachbeschädigung

Aus dem Gebäude dröhnte laute Musik und Licht war noch an. Karanfil kamen draußen ihm mehrere fremde Personen entgegen, „die sich selbst als Rethwischer ausgaben und stark angetrunken waren“, wie er gegenüber HL-SPORTS berichtete. Der SVT-Vorsitzende forderte die „Gäste“ auf die Anlage zu verlassen. Daraufhin wurde eine „Bierflasche auf den Boden gedonnert“ und die Stimmung wurde aggressiv. Einer der Rethwischer „stürmte in die Kabine, um Sachen herauszuholen“ und die anderen drei mutmaßlichen VfL-Kicker bewegten sich Richtung Sportplatzausgang. Karanfil hörte im Gebäude zweimal starkes scheppern. „In der Kabine war der Heizkörper aus der Wand gerissen, die Tür aus den Scharnieren gedrückt und die Kabine war voller Müll“, so Karanfil. Er beschrieb: „ein Bild der Verwüstung“. Als der SVT-Funktionär das Gebäude wieder verließ, um die Polizei anzurufen, sah er die vier Personen an seinem Auto. „Ich habe mir erst gar nichts dabei gedacht und rief ihnen noch hinterher, dass sie warten sollen, weil die Polizei das klären muss, was passiert war. Zwei liefen schnell weg von meinem Auto und die anderen beiden gingen etwas schneller. Die Polizei hatte ich schon in der Leitung und da habe ich gesehen, dass mein 78.000-Euro Leasingfahrzeug komplett zerkratzt war – und zwar von allen Seiten. Ich war völlig geschockt“, so Karanfil und weiter: „Die Polizei kam und nahm den Sachverhalt auf. Um zirka 23.50 Uhr kamen dann aus dem Neubau des Stadions noch die Unioner heraus, die hatten in ihrer Kabine ebenfalls bis Mitternacht gut gefeiert. Unfassbar, was man im Ehrenamt alles so erleben muss. Die Polizei wird den ganzen Fall nun aufklären. Ich bin schon lange im Ehrenamt und vor sieben Jahren gab es schon einmal so einen ähnlichen Fall, wo ebenfalls mein Auto beschädigt wurde. Dieses Mal war die Intensität aber sehr viel größer.“

Die Tür hängt schief.

VfL Rethwisch möchte sich nicht dazu äußern

Der Spartenleiter des VfL Rethwisch wurde vom Bad Oldesloer informiert und entschuldigte sich nach Aussage von Karanfil. „Bei dem Gespräch mit den Rethwischern fühlte ich mich zu keiner Zeit angegriffen und es war auch nicht so hitzig. Dass das dann so ausartet, mein Auto so stark beschädigt und auch die Kabine, hätte ich nicht für möglich gehalten. Das ist einfach nur traurig und unnötig“, so der SVT-Vorsitzende, der vor allem nun erstmal den Schaden hat. Er fügte hinzu: „Schlimm war, dass unser Mieter, der SC Union, seinen Verpflichtungen nicht nachkam und diese Situation entstand. Erschreckend fand ich, dass der Liga-Obmann des VfL Rethwisch versuchte das Entstehen der Schäden in der Kabine als Versehen zu verkaufen. Das geht gar nicht.“ Seitens des VfL Rethwisch wollte man sich auf Nachfrage vorerst nicht zu Behauptungen äußern. Dort möchte man den Sachverhalt zunächst intern klären, besprechen und gegebenenfalls polizeiliche Ermittlungen abwarten.

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