Aue – Es sollte für den Hamburger SV alles anders werden, als noch im Derby gegen den FC St. Pauli in der vergangenen Woche (0:2). Die Rothosen verloren allerdings beim FC Erzgebirge Aue am Sonnabend mit 0:3 (0:1) in der 2. Bundesliga. Zudem flog Jung vom Platz und Ewerton und Letschert wurden verletzt ausgewechselt. Eine richtige Torchance gab es dabei nicht in der gesamten Spielzeit für die Gäste. Für Aue war es der erste Sieg im neuen Jahr. Einziges Trostpflaster: VfB Stuttgart und 1. FC Heidenheim verloren ebenfalls.
Drei Veränderungen bei Rothosen
Die Gäste stellten auf drei Positionen um. Van Drongelen, Kittel und Pohjanpalo nahmen vorerst auf der Bank Platz. Für sie durften Ewerton, Narey und Hinterseer ran. Bei Aue gab es zwei Veränderungen in der Startelf. Samson und Strauß wurden durch Mihojevic und Baumgart ersetzt. Gonther war trotz einer Fußprellung aus der vergangenen Woche bei den Hausherren dabei.
Hinterseer im Abseits bei Schaub-Treffer
Fünf Minuten waren gespielt, da krachten Nazarov und Ewerton zusammen. Es sah zuerst schlimmer aus, als es war. Beide machten erst einmal weiter. Aues Hochscheidt (7.) setzte ein erstes Zeichen und schoss aus 17 Metern knapp am rechten Pfosten vorbei. In der 15. Minute traf Schaub per Kopf ins Netz. Kleines Problem dabei: Bei der vorherigen Ballabgabe von Narey zu Hinterseer, der die Flanke hereinbrachte stand dabei im Abseits. Es war ein munterer Auftakt, allerdings hatte die Partie noch keine Struktur auf beiden Seiten. Narey war hochmotiviert, versuchte es nach einer Ecke aus der zweiten Reihe, doch das Leder verfehlte den Kasten von Männel.
Ewertons Leidenszeit geht weiter – Baumgart mit der Hacke
20 Minuten waren rum, da musste Ewerton ausgewechselt werden. Der Brasilianer, der erst das vierte Mal in dieser Saison für den HSV auf dem Feld stand, signalisierte sofort, dass es nicht mehr weitergeht. Der 30-Jährige verdrehte sich das Knie. Van Drongelen kam für ihn. Die Sachsen hatten die erste große Möglichkeit des Spiels. Nazarov und Hochscheidt leiteten für Baumgart (28.) ein, der aus Nahdistanz per Hacke den linken Pfosten nur um Zentimeter verfehlte. Die Gastgeber hatten meist viel Platz und stießen immer schnell nach vorne. Testroet flankte auf Nazarov (37.), der die Kugel nicht richtig traf – Chance vertan.
„Witz-Freistoß“ leitet 1:0 ein
Eine Minute später stoppte Hunt Hochscheidt vor dem eigenen Strafraum. Der Hamburger kassierte die Gelbe Karte, weil er den Auer ganz leicht an der Hand berührte. Hochscheidt fiel theatralisch. Schiedsrichter Winter, in seinem sechsten Zweitligaspiel, fiel darauf rein. Freistoß und Tor für Erzgebirge. Testroet (39.) bekam den Abpraller vor die Füße und traf zur Führung. Diese war allerdings nicht unverdient. Aue machte mehr und hatte die besseren Szenen. In der Nachspielzeit hatte der HSV die beste Chance der ersten Hälfte. Ein Eckball wurde zum Gewühl im Fünfmeterraum von Aue. Jung und Beyer per Doppelkopf brachten das Leder nicht an Keeper Männel vorbei. Danach war Pause. Das war nichts von den Rothosen.
Jung fliegt vom Platz
HSV-Trainer Hecking fand vermutlich in der Kabine dieses Mal die richtigen Worte, denn seine Mannschaft zeigte zu Beginn des zweiten Durchgangs mehr Engagement. Beyer (48.) aus der Distanz knapp vorbei. Jatta (50.) rutschte an Männel und am Ball vorbei. Aue brauchte ein paar Minuten, um sich damit anzufreunden. Sie hatten wieder die bessere Szene in der Offensive, weil Hochscheidt (57.) von der Strafraumgrenze abzog. Testroet fälschte ab. Danach leistete sich Jung eine Schwalbe im gegnerischen Strafraum und kassierte dafür Gelb. Zu dumm, denn kurz vor dem Seitenwechsel sah er diese Karte schon einmal. Also musste der Defensivmann der Hamburger mit der Ampelkarte vom Platz.
HSV in Unterzahl – „Zorro“ soll es richten
Eine halbe Stunde blieb den Gästen noch Zeit, die Begegnung in Unterzahl noch positiv zu gestalten. Man reagierte und brachte Fein mit „Zorro-Maske“ nach seinem Jochbeinbruch für Schaub (64.). Ihm stockte vermutlich vier Minuten später der Atem, als Hochscheidt aus der Drehung von der Mittelline Richtung Tor schoss. Schlussmann Heuer Fernandes stand etwas weit vor seinem Kasten und sah, wie der Ball einen Meter daran vorbeiflog.
Letschert benommen von Platz
Den nächsten Schock für die Gäste gab es, weil Letschert (71.) nach einem Zusammenprall mit van Drongelen benommen vom Platz taumelte. Da ging nichts mehr. Heckings Innenverteidigerkontingent war ausgereizt. Er setzte alles auf eine Karte, brachte Pohjanpalo und löste so die Viererkette auf. Aue machte weiter und suchte die Entscheidung, doch Hochscheidt vertändelte am 16er.
Hochscheidt mit der Vorentscheidung
Im nächsten Angriff traf er dann doch. Testroet bediente ihn und der beste Auer traf trocken zum 2:0 ins linke Eck. Das Tor wurde noch einmal überprüft, doch er zählte. Das war die Vorentscheidung, denn den Hamburgern fiel kein Mittel mehr ein, um überhaupt annähernd etwas Zählbares mitzunehmen. Dafür traf der beste Auer nochmal. Hochscheidt (88.) wurde nicht angegriffen und traf mit links zum 3:0-Endstand.
Statistik:
FC Erzgebirge Aue – Hamburger SV 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 Testroet (39.), 2:0 Hochscheidt (74.), 3:0 Hochscheidt (88.)
Gelb-Rote Karte: Jung (59./Hamburg)
Zuschauer: 16.485 (ausverkauft)
Aue: Männel, Rasmussen, Mihojevic, Fandrich, Hochscheidt, Baumgart (46. Strauß), Nazarov (76. Krüger), Riese, Rizzuto, Gonther, Testroet (84. Daferner)
Hamburg: Heuer Fernandes, Ewert (23. van Drongelen), Narey, Hunt, Beyer, Hinterseer, Jatta, Schaub (64. Fein), Leibold, Letschert (74. Pohjanpalo), Jung
24.Spieltag (28.2.-2.3.)
Regensburg – Dresden 1:2
Karlsruhe – Nürnberg 0:1
Darmstadt – Heidenheim 2:0
Fürth – Stuttgart 2:0
Aue – Hamburg 3:0
Bielefeld – Wiesbaden (So.)
St. Pauli – Osnabrück
Bochum – Sandhausen
Hannover – Kiel (Mo.)