Frankfurt – Alles sah noch vor ein paar Tagen nach einem Abbruch der 3. Liga aus. Elf Clubs sprachen sich zuletzt dafür aus, die Saison nicht weiterzuspielen. Aufsteiger sollte es geben, aber keine Absteiger. Am Montag kamen nun alle 20 Clubs in einer Videokonferenz erneut zusammen und stimmten ab. Das Ergebnis: Die Saison soll nach 27 gespielten Partien fortgesetzt und auf dem Feld zu Ende gebracht werden. Das berichtet der „kicker“.
Knappes Voting pro Fortsetzung
Zehn Clubs sprachen sich für eine Weiterführung aus, acht waren dagegen und zwei enthielten sich. Der MSV Duisburg stimmte zwar mit einem „nein“, hat allerdings nur bedenken, dass sich bei einem Aussetzen des Abstiegs die Kellerkinder hängen lassen könnten. Der Spitzenreiter befürchtet so eine Wettbewerbsverzerrung. Waldhof Mannheim votierte für Abbruch. Der Zweitplatzierte fiel unangenehm auf, weil man nach einem Todesfall durch Covid-19 im Umfeld einer Spielerfamilie, noch vehementer nicht mehr weiterspielen wollte. Dafür hagelte es massive Kritik aus allen Ecken, da man hier eine Instrumentalisierung zum eigenen Vorteil vermutete. Neben den Waldhöfern stimmten, die bereits bekannten Clubs aus Magdeburg, Halle, Zwickau, Münster, Großaspach und Jena. Sie alle kämpfen um den Klassenerhalt und hoffen durch einen Abbruch so in der Liga zu verbleiben.
Geisterspiele auch in Liga 3 als Lösung
Wie in Bundesliga und 2. Bundesliga solle es nach dem Willen der Drittliga-Clubs nun doch mit Geisterspielen weitergehen. Der sportliche Abschluss der Saison soll bis zum 30. Juni erreicht werden. Dafür stimmten Unterhaching, Ingolstadt, 1860 München, Braunschweig, Bayern München II, Rostock, Würzburg, Uerdingen, Köln und Chemnitz. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den Vereinen dazu geraten, die Liga weiterzuspielen. Der Verband, unter dessen Dach die 3. Liga läuft, will sich Schadenersatzansprüchen und Haftungsrisiken gegenüber Dritten nicht aussetzen. Das könnte am Ende sehr teuer werden.