„Keiler“ nehmen Stellung – Der Druck wächst

Der fünfte Spieltag steht vor der Tür und so lanhsam wird es Ernst für die Teams. Einige warten noch immer auf den ersten Sieg, beziehungsweise den ersten Punkt. Bei anderen zeigt die Formkurve eher nach unten, sodass es einen Erfolg braucht. Wir geben euch den Überblick. Foto: Niklas Runne

Eutin – Der fünfte Spieltag der Kreisliga Ost steht vor der Tür und so langsam deutet sich an, in welche Tabellenregion die Teams sich orientieren. Es kommt zu einem Derby der Zweitvertretungen, doch auch einige Spiele der Kategorie „Oben gegen unten“. Am Sonntag blickt man dann zunächst auf ein Duell zweier gut gestarteter Teams und anschließend treffen zwei sieglose Mannschaften aufeinander. Dieser Spieltag ist also für einige Mannschaften durchaus eine Richtungsbestimmung.

Stellungnahme

Zunächst einmal geht der Blick auf die vergangene Woche. Im Vorfeld der Partie des ASV Dersau gegen die SpVgg Putlos, warf Gästetrainer Berger, dem Gegner „wenig Sportsgeist und Fairness“ vor. Dersau solle sich gegen eine Spielverlegung gewehrt haben. Nun erreichte uns eine Stellungnahme von den „Keilern“: „Der ASV Dersau war selbstverständlich bereit, das Spiel zu verlegen. In mehreren What’s App Nachrichten zwischen den Trainern und E-Mails zwischen den Obmännern wurden diverse Termine besprochen und unsererseits in der Mannschaft abgefragt. An den vorgeschlagenen Terminen hätten wir aber Schwierigkeiten bekommen, eine adäquate Mannschaft aufbieten zu können und auch ein kurzfristiger Heimrechttausch mit einem Wochenspiel in Putlos wäre für uns problematisch umzusetzen gewesen. Da von Putloser Seite nur davon die Rede war, dass der Samstag nicht passt, schien für uns der Sonntag eine geeignete Alternative zu sein, mit der beide Seiten gut leben können. Nach diesem Vorschlag erfolgte von Putlos tagelang keine Rückmeldung, sodass wir und der Staffelleiter davon ausgegangen sind, dass dieser Termin in Ordnung ist. Den ASV Dersau nun in der Öffentlichkeit als einen Verein mit „wenig Sportsgeist“ und als „unfair“ darzustellen ist absolut nicht in Ordnung und entspricht auch nicht der Wahrheit. Vielmehr sind wir über die öffentliche Bloßstellung seitens der SpVgg Putlos enttäuscht, zumal man in einem persönlichen Gespräch mit uns die Unstimmigkeiten hätte besprechen können. Wir wollen die Sache nicht größer machen als sie ist, aber wir stehen für sportliche Fairness und einen respektvollen Umgang untereinander.“

Eutin 08 II – SVG Pönitz (Sa., 16 Uhr)

Für Eutin 08 II steht nach dem 2:2 unter der Woche beim SC Cismar, das zweite Spiel binnen einer Woche an. Man empfängt auf dem heimischen Kunstrasen die SVG Pönitz II. Dort sollen die nächsten drei Zähler her, denn am Dienstagabend ließ man zwei Punkte liegen. Vor allem die Effektivität war ausbaufähig, denn die Chancen auf den Sieg, trotz zweier Rückstände, waren da. Auch eine schwache Anfangsphase verhinderte mehr. In dieser agierte man viel zu schläfrig. Man kam nicht in die Zweikämpfe und mit dem Ball waren es zu viele Ungenauigkeiten. Doch nach dieser Phase wurde man stärker. Man hatte den Gegner gut im Griff, sodass dieser mit langen Bällen agieren musste. Trainer Jasper Frahm sagte zu HL-SPORTS über die positiven Dinge vom Dienstagabend: „Es gilt ganz klar an die zweite Hälfte in Grömitz anzuknüpfen. Wir waren vom Einsatz, Engagement und läuferischen her richtig gut im Spiel. Das müssen wir am Samstag wieder so abrufen, allerdings über 90 Minuten.“ Mit Pönitz kommt nun ein unangenehmer Gegner in die Kreisstadt. Sie haben sowohl Qualitäten mit als auch gegen den Ball. Ihre große Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Zum Gegner setzte Frahm fort: „Ich erwarte ein ähnliches Spiel. Sie werden sehr intensiv das Spiel führen, sich in jeden Zweikampf werfen, um erfolgreich zu sein. Sie haben die Truppe gespickt mit ein paar sehr erfahrenen Spielern. Mit Julian Gerlach hinten drin, aber auch mit Ebeling als Stürmer, der immer treffsicher ist. Es ist ins Gesamt eine sehr gute Truppe, sodass wir mindestens die Leistung aus der zweiten Halbzeit aus Grömitz wieder abrufen müssen.“ Interessant ist durchaus auch die Frage nach dem Personal: „Personell sieht es ähnlich aus wie unter der Woche, dass der ein oder andere angeschlagen ist, den wir ja auch auswechseln mussten. Unter anderem Jorge Bruckmann, nach dem Einsteigen in der ersten Halbzeit, musste er in der zweiten Hälfte früh runter, sodass dort noch ein, zwei Fragezeichen sind. Unabhängig davon haben wir einen guten, breiten Kader, sodass wir Samstag mit einem guten Kader antreten werden und weiter zu Hause erfolgreich sein wollen. Das ist das Ziel.“ Es ist auch gut möglich, dass die Rosenstädter erneut Unterstützung aus der ersten Mannschaft bekommen. Diese spielt bereits am Freitagabend. Zuletzt war Lasse Schwiemann bereits mehrfach mit dabei, doch auch Elia Engel, Lennard Jakubenko oder Lennard Jenssen sind zusätzliche Optionen in den vergangenen Spielen gewesen. Aufgrund von einigen Ausfällen in der Trainingswoche bei der Oberliga-Mannschaft wird es sehr wahrscheinlich eine kurzfristige Entscheidung sein.

Hinter dem Einsatz von Jorge Bruckmann steht noch ein Fragezeichen. Foto: Niklas Runne

Pönitz will wieder siegen

Auf der Gegenseite bewies man am vergangene Wochenende gegen die SG Insel Fehmarn eine starke Moral. Nach einer „bodenlosen“ ersten Hälfte der SVG Pönitz II, wie Trainer Steven Tion, diese bezeichnete, holte man innerhalb weniger Minuten einen 0:2-Rückstand auf. Dennoch war die Zweitvertretung eher mit der Arbeit gegen den Ball beschäftigt. Fehmarn bekam wie bereits vor der Pause gute Möglichkeiten und ging erneut in Führung. Pönitz allerdings warf alles rein und erzwang sich am Ende das Spielglück. Ein Eigentor sorgte für den „Last-Minute-Ausgleich“. So wendete man die dritte Pleite in Serie ab, doch nun herrscht schon ein bisschen Druck. Nach drei sieglosen Partien braucht es mal wieder einen Dreier. Dazu muss man auch einiges besser machen als zuletzt. Tion verriet HL-SPORTS, wo genau es drauf ankommt: „Wir müssen deutlich aggressiver und wacher ins Spiel gehen. Wir dürfen nicht wieder den Anfang verschlafen, das ist das Wichtigste.“ Gegen Fehmarn geriet man nämlich schon nach wenigen Momenten in Rückstand und brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen. Es wird also interessant werden, wer besser reinkommt. Denn auch Eutin verpennte die Anfangsphase beim SC Cismar. Die Oberliga-Reserve zeigte zuletzt ihre Stärken, sowohl im Spiel nach vorne als auch gegen den Ball. Der Pönitzer Übungsleiter sagte über den Gegner: „Eutin hat mit Jasper einen Trainer, der den Fußball lebt und seine Mannschaft top einstellen wird. Dazu werden sicher Verstärkungen aus der Liga kommen. Wir wissen was auf uns zukommt und werden uns optimal darauf vorbereiten.“ Interessant wird auch sein, wer am Sonnabend für die SVG aufläuft. Zuletzt hatte man mit einigen Ausfällen zu kämpfen, sodass man umstellen musste. Damit nicht genug, verletzten sich im ersten Durchgang am vergangenen Wochenende gleich drei Spieler. Zur Personalsituation sagte Tion abschließend: „Leider kehrt nur einer der drei Jungs zurück, sodass wir wieder mit einem kleinen Kader anreisen. Das soll keine Ausrede sein, auch wenn der Kader nicht groß ist, hat er eine sehr gute Qualität. Wir gehen das Derby optimistisch an und wollen in Eutin punkten.“ Positiv ist für den Cheftrainer die Rückkehr zweier enorm wichtiger Spieler. Mit Kapitän und Abwehrchef Julian Gerlach kommt wieder Stabilität, die zuletzt in der Hintermannschaft fehlte zurück. Im Sturmzentrum darf man sich wieder über die Dienste von Torjäger Collin Ebeling freuen. Der Angreifer sah gegen Gremersdorf die Rote Karte und musste zwei Spiele zu sehen. Einsatzminuten bekam er allerdings am vergangenen Wochenende in der Verbandsligamannschaft gegen den FC Ahrensburg.

Steven Tion möchte nach drei sieglosen Partien, endlich wieder einen Dreier. Dieser soll im Derby her. Foto: Niklas Runne

TSV Gremersdorf – FSG Wardersee (Sa., 16.30 Uhr)

Der TSV Gremersdorf ist derzeit das Maß aller Dinge. Aus vier Spielen holte man die Maximalausbeute an Punkten und trotzte selbst einigen personellen Ausfällen in den ersten beiden Spielen. Bereits früh werden sie ihrer Favoritenrolle gerecht, was an mehreren Faktoren liegt. Zum einen haben sie eine eingespielte und vor allem funktionierende Mannschaft. Es ist eine echte Einheit, die gebildet wird aus Spielern, Trainerteam und Fans. Der Großteil der Mannschaft spielt seit einiger Zeit zusammen und die Tatsache, dass man keinen einzigen, echten Abgang aus der ersten Mannschaft hinnehmen musste, spricht Bände. Zudem hält hier das komplette Dorf zusammen, sodass es nie angenehm ist, bei ihnen antreten zu müssen. Ihre Spielweise, ist ansehnlich, denn sie lösen es durchaus spielerisch. Mit Phil Baumgarn und Maurice Wagner hat man zwei dynamische Offensivspieler, die für ordentlich Schwung sorgen können. In der Mitte zudem mit Rune Jaekel einen erfahrenen, kaltschnäuzigen Stürmer. In den ersten Spielen fiel auf, dass diese Mannschaft eine vielleicht schon nochmal bessere Moral als im Vorjahr hat. Sowohl gegen Bösdorf/Malente (2:1), als auch die SVG Pönitz II (3:1) drehte man einen Rückstand und holte den Sieg. Auch zuletzt gegen den TSV Lütjenburg überzeugte man wieder mit genau dieser Stärke. Ein lange Zeit souveräner Auftritt, mit einer 2:0, beziehungsweise 3:1-Führung wurde plötzlich zu einer echten Nervenschlacht. Zwei Elfmeter sorgten für den Ausgleich der Lütjenburger. Auch eine Gelb-Rote Karte, sollte dem Gegner in die Karten spielen, doch dem allen trotzten die Ostholsteiner. In Unterzahl gelang der späte Doppelschlag zum 5:3-Sieg. Erneut war es eine starke Moral der Mannschaft vom Bankendorfer Weg. Doch mit Blick auf den Saisonstart lässt sich auch eine kleine Schwäche kenntlich machen. Die Chancenverwertung ist, wie bereits in der vergangenen Saison, ein Manko.

Der TSV Gremersdorf zählt zu den Top-Favoriten. Bisher wurden sie dieser Rolle gerecht. Foto: Niklas Runne

Tabellenführer ist gewarnt

Nun kommt mit der FSG Wardersee am Sonnabend um 16.30 Uhr ein sehr unangenehmer Gegner. Sie gelten zwar als einer der Außenseiter in der Kreisliga Ost, doch zuletzt zeigten sie, dass sie durchaus auch mithalten können. Gegen den ASV Dersau, einen weiteren Top-Favoriten setzten sie sich überraschend mit 3:2 durch. Es war ein Achtungserfolg, bei dem man bereits nach knapp 35 Minuten mit 3:0 führte. Am vergangenen Sonntag stand das nächste Heimspiel an, in dem man den TSV Lensahn empfing. Defensiv waren zwar Probleme zu erkennen, doch nach vorne machten sie es gut. Vor allem der dynamische Mats Hoger war sehr auffällig und glänzte mit guten Dribblings, viel Tempo und einem herausgeholten, sowie verwandelten Elfmeter. Doch es war auch eine gute mannschaftliche Stärke zu erkennen, die dazu führte, dass man eine unglaubliche Aufholjagd hinlegte. Einen 1:4-Rückstand holte die neue Spielgemeinschaft auf und rettete sich in der Nachspielzeit einen Punkt. Zwar hatte man viel Glück, dank einiger Schiedsrichterentscheidungen, doch es war eine starke Moral, die man bewies. Gremersdorf-Trainer Olaf Schlüter sagte gegenüber HL-SPORTS zum kommenden Gegner: „Mit Wardersee kommt ein Gegner, der für uns unbekannt ist. Wir durften uns vor zwei Jahren gegen Garbek duellieren und das waren schon eklige Spiele. Wir werden gewarnt sein nach den jüngsten Erfolgen von denen. Gegen Dersau muss man erstmal gewinnen und einen drei Tore Rückstand gegen Lensahn aufzuholen in den letzten Minuten zeigt, das sie eine hervorragende Moral in der Truppe haben.“ Doch auf was für ein Spiel darf man sich freuen? „Es ist schwer zu sagen, wie sie agieren werden, das muss man erstmal sehen“, setzte Schlüter fort. Man kann davon ausgehen, dass Gremersdorf mehr vom Spiel haben wird. Sie werden ihr Spiel durchdrücken wollen und für Wardersee gilt es erst einmal hinten sicher zu stehen. Nach vorne werden sie höchstwahrscheinlich über die Außen kommen. Die Heimmannschaft muss dabei auf ein paar Spieler verzichten. Einer dieser ist Stürmer Jaekel der gesperrt fehlen wird. Ihm schließen sich auch zwei, drei Weitere an. Dennoch ist man zuversichtlich in Ostholstein: „Wir haben ein Breiten Kader, jeder kann jeden ersetzen.“

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Mats Hoger ist einer der auffälligsten Akteure der FSG Wardersee. Foto: Niklas Runne

SpVgg Putlos – SG Doberstorf/P’hagen (Sa., 17 Uhr)

Die SpVgg Putlos erwischte einen alles andere als einfachen Saisonstart. Die Vorbereitung verlief noch positiv und für den neuen Trainer Benjamin Berger zufriedenstellend, doch der Ligaalltag erwies sich bisher als deutlich schwieriger als erwartet. Personelle Sorgen prägten die vergangenen Wochen, worunter der sportliche Erfolg merkbar litt. Torjäger Marten Ruge wird noch länger fehlen und einen Eins-zu-Eins-Ersatz gibt es nicht so wirklich. Gerade einmal zwei Treffer erzielten die Ostholsteiner in drei Spielen. Am ersten Spieltag auf Fehmarn war es ein sehr nervöser Auftritt im ersten Durchgang. So hatte man das Nachsehen und geriet in Rückstand. Nach der Pause nahmen sie das Zepter selbst in die Hand und machten das Spiel. So bekamen sie mehr und bessere Chancen und glichen verdient aus. Es gab Möglichkeiten auf den Sieg, doch stattdessen jubelte Fehmarn in der letzten Minute. Die SpVgg stand mit leeren Händen da. In der Folgewoche sollte kein Ball an der Strandstraße rollen. Das erste Heimspiel gegen die SG Kühren wurde verlegt. Mit zwei Wochen Pause reiste man nach Preetz, wo man erneut auf einige Spieler verzichten musste. Im Tor stand Berger selbst, denn alle Keeper fehlten. Auch Luca Jürgensen als Option für den Sturm fiel aus. Aus einer Dreier,- beziehungsweise Fünferkette heraus, versuchte man mit langen Bällen in die Spitze, umzuschalten. Dies ging nicht auf. Nach der Pause wollte man mutiger agieren und höher stehen. Diese Maßnahme flog ihnen allerdings völlig um die Ohren, denn der Gegner bekam zahlreiche, große Räume. Diese bestraften sie. So startete man mit zwei Niederlagen und nun ging es mit einem nochmals dünneren Kader zu einem der Top-Favoriten. In Dersau stimmte die Leistung, doch das Glück ist nicht auf Seiten der SpVgg. Dazu sagte Benjamin Berger zu HL-SPORTS: „Wir müssen zwingender zu Abschluss kommen. Häufig ist es bis zum Sechzehnmeterraum gut und dann versagen die Nerven.“ Nun steht das erste Spiel in der Heimat vor der Tür, doch der Gegner ist ein echter Brocken. Mit drei Siegen aus vier Spielen reist die SG Doberstorf/P’hagen mit einer breiten Brust nach Ostholstein. Es ist eine sehr erfahrene, disziplinierte Mannschaft, die enorm torgefährlich ist. Sei es aus dem Spiel heraus, bei Kontern oder aber bei Standardsituationen. Vor allem letzte ist eine echte Waffe der SG. Berger sagte über den Gegner: „Mit Dobersdorf kommt eine Spiel- und Zweikampfstarke-Mannschaft zu uns an die Strandstraße, die uns viel abverlangen wird.“ Putlos sollte also gewarnt sein und vor allem mit Vorsicht an dieses Spiel gehen. Mut macht der Heimmannschaft allerdings das letzte Aufeinandertreffen. Putlos gewann mit 5:1, dank einer starken zweiten Hälfte. Ausschlaggebend wird wohl auch die personelle Situation sein. Zuletzt fehlte einige Spieler, doch das Lazarett lichtet sich: „Es gibt immer noch ein paar Urlauber, aber der Kader sieht zumindest im Vergleich zum vergangenen Spiel besser aus.“

Die SpVgg Putlos muss so langsam anfangen zu punkten. Noch warten sie auf den ersten Zähler. Foto: Niklas Runne

TSV Klausdorf II – TSV Lütjenburg (So., 13 Uhr)

Am Sonntagmittag kommt es in Schwentinental zu einem vielversprechenden Spiel. Der TSV Klausdorf II empfängt den TSV Lütjenburg. Beide Teams zeigten in den ersten Partien gute Auftritte. So startete Klausdorf mit zwei Siegen in die Saison und erwies sich als sehr torgefährlich. Auf der anderen Seite legte Lütjenburg mit drei Siegen gut los, dennoch war noch Luft nach oben. Am vergangenen Wochenende mussten sich beide Mannschaften geschlagen geben. Die Gastgeber gingen mit 0:6 gegen die TuS Tensfeld unter. Sie taten sich schwer, ihre Offensivqualitäten auszuspielen und sahen hinten alles andere als gut aus. Der letztjährige Tabellendritte empfing den TSV Gremersdorf zum Spitzenspiel. Nach vorne war noch Luft nach oben. Nach einem 1:3-Rückstand kam man dank zweier Elfmeter zum Ausgleich. Anschließend sahen die Ostholsteiner eine Rote Karte, sodass das Momentum nun auf Seiten der Lütjenburger war. Doch Gremersdorf behielt die Nerven und setzte sich doch noch mit 5:3 durch. Beide Teams werden am Sonntag also auf Wiedergutmachung aus sein. In der Vergangenheit trafen die Landesliga-Reserve und Lütjenburg zweimal aufeinander. Beide Male setzte sich letzterer durch. In der Fremde gab es einen 3:0-Sieg, das Rückspiel an der Kieler Straße endete 1:0.

Enrico Rahlf (TSV Lütjenburg) musste zuletzt verletzt ausgewechselt werde,. sein Einsatz gegen Klausdorf II ist dementsprechend fraglich. Foto: Niklas Runne

TSV Lensahn – ASV Dersau (So., 15 Uhr)

Der TSV Lensahn startete mit zwei Siegen in die Saison und grüßte von der Tabellenspitze. Das Team von Heiko Müller, der im Sommer das Traineramt übernahm, deutete an, welche Qualität in ihnen steckt, doch sie setzte es nicht fort. Gegen Lütjenburg gab es die erste Niederlage, in einer Partie mit deutlich weniger Spielanteilen. Es folgte das Pokalaus gegen den SV Hansühn, bevor am vergangenen Wochenende ein sicher geglaubter Auswärtssieg bei der FSG Wardersee aus der Hand gegeben wurde. Nach gutem Start ging man in Führung, doch anschließend wurde man zu passiv. So kam der Gegner ins Spiel und bestrafte die Ostholsteiner. Durch Umschaltsituationen schraubte man nach der Pause das Ergebnis in die Höhe. Doch sowohl Schiedsrichterentscheidungen als auch Fehler in der Defensive sorgten nach einer 4:1-Führung, für ein 4:4-Remis. Es waren zwei verschenkte Punkte und eine gefühlte Niederlage. Doch bitter ist auch die Gelb-Rote Karte für Finn-Ole Ratje. Nicht nur, weil diese diskutabel war, sondern weil nun einer der wichtigsten Spieler gegen den ASV Dersau fehlen wird. Trainer Müller sagte zu HL-SPORTS über das Personal: „Dass immer mal Spieler fehlen, geht anderen Mannschaften genauso. Wir müssen sehen, wer am Wochenende zur Verfügung steht. Arbeits- und verletzungsbedingt bestehen noch einige Vakanzen. Wir werden aber hoffentlich eine schlagkräftige Truppe zusammen bekommen, um Dersau ein Bein stellen zu können. Wenn die Teamleistung stimmt, können wir erfolgreich sein.“ Doch der Ausfall Ratje’s wird sehr schwer zu kompensieren sein. Ihr Offensivspiel ist sehr auf das Ratje-Duo in der Spitze ausgerichtet. Beide sorgen mit ihrem Tempo und ihren Abschlussqualitäten für die meiste Torgefahr im Team. Sie sind die auffälligsten Spieler und werden, ob mit langen oder kurzen Pässen, regelmäßig gesucht. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, wie die Ostholsteiner es angehen werden. Dersau zählt zum engeren Favoritenkreis und hat enorme Qualitäten. Lensahn-Coach Müller sagte zum Gegner: „Mit Dersau kommt einer der Titelaspiranten nach Lensahn. Sie werden mit Sicherheit alles daransetzen, ihre gute Tabellenposition zu behaupten und drei Punkte aus Lensahn zu entführen. Sie verfügen über eine gute Abwehr und sind im Angriff immer für Tore gut.“ Es ist schwer einzuschätzen, wie der TSV dieses Spiel angehen wird. Oft startete man schwungvoll, doch hörte auf zu spielen und konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Man wurde passiv und stand ziemlich tief hinten drin. Dies war im vergangenen Heimspiel gegen Lütjenburg die Herangehensweise und auch gegen Hansühn und Wardersee nach der Führung. Acht Mann verteidigten teilweise im vergangenen Heimspiel am eigenen Strafraum und zwangen den Gegner zur Geduld. Nach vorne ging es über schnelle Umschaltmomente der Ratje-Brüder. Im Vergleich zu den vergangenen Partien, möchte man mehr Ruhe ins Spiel bekommen: „Wir müssen einfach lernen, die Ruhe zu bewahren und sich auf die eigene Leistung zu konzentrieren. Es ist egal, gegen welche Widerstände man ankämpfen muss.“ Es ist gut möglich, dass man erneut den Fokus auf die Arbeit gegen den Ball legt. Wenn dem so ist, dann muss Dersau vor allem eines mit im Gepäck haben, Geduld. Bereits fünfmal trafen die beiden Teams aufeinander. Dabei spricht die Bilanz mit drei zu einem Sieg für die Ostholsteiner. Zudem waren es oftmals torreiche Partien der beiden, denn im Schnitt fielen fünf Treffer pro Partie. Das vergangene Duell im März 2022 gewann der Gastgeber im Jahnstadion mit 3:1. Der bis dato einzige Sieg des ASV war im Mai 2018 ein 6:0-Erfolg.

Finn-Ole Ratje bildet die Sturmspitze mit seinem Bruder Thorben zusammen. Nun fehlt er gesperrt gegen den ASV Dersau. Foto: Niklas Runne

SC Cismar – SG Kühren (So., 15 Uhr)

Der SC Cismar hätte sich den Saisonstart wohl deutlich anders vorgestellt. Aus den ersten zwei Partien gab es gerade einmal einen Punkt. Michael Bergmann bekam einige Schwachstellen zu sehen und das Personal bereitete zuletzt ebenfalls Sorgen. Nun soll allerdings der erste Dreier der Saison her, denn es wartet mit der SG Kühren ein zuletzt eher schwächerer Gegner. Bei der SG schien zuletzt kaum etwas zu funktionieren. Nach einer 1:3-Pleite gegen den ASV Dersau, folgte eine 2:0-Pausenführung gegen die SG Doberstorf/P’hagen. Es schien, als würde es beim Heimspielauftakt den ersten Saisonsieg geben, doch in den Schlussminuten drehte der Gegner den Rückstand. Kühren stand erneut mit leeren Händen da und wartete noch immer auf den ersten Punkt. Dieser sollte gegen Bösdorf/Malente her, doch personell sah es gar nicht gut aus. Mit elf Spielern reiste man nach Bösdorf und Torhüter Colin Griephahn musste als Feldspieler aushelfen. Bereits zur Pause waren die Gastgeber mit einem 2:0 auf Kurs, doch es kam noch schlimmer für die SG Kühren. Nils Kretschmer sah eine mehr als nur unnötige Gelb-Rote Karte und verschlimmerte die Situation nochmals. Am Ende war es „nur“ ein 0:3. Jetzt wartet Cismar, die ebenfalls mit Wut im Bauch ins Spiel gehen werden. Doch ginge es nach der Gastmannschaft, dann würde man am liebsten gar nicht erst spielen, wie SCC-Coach Bergmann HL-SPORTS verriet: „Die Schwierigkeiten in Kühren sind bekannt. Wir haben einem Verlegungswunsch nicht zugestimmt, weil wir schon jetzt durch Verlegungen zwei Spiele weniger haben und wir abendliche Spiele nicht mehr in unserem Stadion abhalten können. Somit bleiben nur die Wochenenden und da ginge bei uns erst wieder der 15.12. Da ist allen der Spätsommer für Fußballspiele doch lieber.“ Also gilt es Augen zu und durch für die personell arg geschwächte Mannschaft aus dem Kreis Holstein. Die Favoritenrolle geht an den Aufsteiger, der am vergangenen Dienstag gegen Eutin 08 II die Punkte teilte (2:2). Es war aufgrund der zweiten Hälfte ein durchaus eher glücklicher Punkt der Grömitzer, dabei sah es im ersten Durchgang noch gut aus. Bergmann blickte noch einmal auf das Flutlichtspiel zurück: „Der Einsatz gegen Eutin hat aus meiner Sicht gestimmt. Zunächst hatte Eutin mehr Spielanteile, während wir zielstrebiger auf das Tor gedrängt haben. Im Laufe des Spiels hat sich das ausgeglichen. Eutin drängte stärker in Richtung unser Tor, während wir dann mehr Spielanteile bekamen. Ärgerlich waren die gesundheitlichen Einschränkungen unseres Zehners Bennet Kern kurz vor Spielbeginn, was den Matchplan über den Haufen warf. Insgesamt glaube ich, dass die Punkteteilung in Ordnung geht. Beide Mannschaften hatten die Möglichkeiten zum Sieg.“ Diesen möchte man am Sonntag um 15 Uhr unbedingt einfahren. Das Warten auf den ersten Erfolg nach der Rückkehr soll ein Ende finden und da spielt es ihnen auch in die Karten, dass sich zumindest die personelle Situation wieder entspannt. „Wenn wir gegen Kühren das Personal zur Verfügung haben, was momentan für Training und Spiel auf Zusage steht, sind wir top aufgestellt“, bestätigte der Ostholsteiner Coach. Sollte gespielt werden, dann wird Cismar definitiv ihre Chancen bekommen.

Der SC Cismar um Trainer Michael Bergmann will den ersten Sieg einfahren. Foto: Niklas Runne

SG Insel Fehmarn – TuS Tensfeld (So., 16.30 Uhr)

Komplettiert wird der Spieltag am Sonntag auf der Insel. Die SG Insel Fehmarn empfängt um 16.30 Uhr die TuS Tensfeld in ihrem zweiten Heimspiel. Den Auftakt gewannen sie spät in der Nachspielzeit gegen Putlos, doch es war der bis dato einzige Dreier. Dies lag vor allem an den späten Gegentreffern zuletzt. Bei der SG Bösdorf/Malente kassierte man einen späten Doppelschlag zur 0:2-Niederlage und auch am vergangenen Wochenende bekam man das Ergebnis nicht über die Zeit. Dabei war es ein bitterer Nachmittag für die Mannschaft von Kevin Duhnke, denn sie machten ein richtig gutes Spiel, hatten die erste Hälfte komplett im Griff und bekamen richtig gute Chancen, doch am Ende gab es dennoch nur ein 3:3-Remis. Einfache Fehler kosteten den belohnenden Auswärtserfolg bei der SVG Pönitz II. Dennoch kann man an diesem Auftritt durchaus anknüpfen. Nach vorne sah es richtig gut aus, oft über Sven Ove Wetsphal und Tjelk Jacob, doch es fehlte einfach das Glück vorm Tor. Nun kommt mit Tensfeld ein Gegner, der nach drei Pleiten zum Start, einen Achtungserfolg setzen konnte. Gegen den bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeschlagenen TSV Klausdorf II gewann man mit 6:0 und belohnte sich endlich für den Aufwand. Es war nämlich nicht so, dass sie in den ersten Spielen, schlecht spielten, doch es fehlte vorne die Zielstrebigkeit und hinten waren es teils zu große Lücken, die bestraft wurden. Es könnte ein durchaus spannendes, doch vor allem munteres Fußballspiel werden, denn beide Teams haben Qualitäten mit dem Ball. In der Vergangenheit traf man noch nicht aufeinander, sodass eine Premiere wartet. Der Blick dabei liegt wohl vor allem auf zwei Spieler, die enorm wichtig für ihre Mannschaften sind. Auf Seiten der Insulaner ist es der bereits erwähnte Tjelk Jacob. Der variabel einsetzbare Offensivspieler ist der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive der SG. Über seine Seite wird es regelmäßig gefährlich, denn ihn aus dem Spiel zu nehmen ist sehr schwierig. Auf der Gegenseite stach trotz der eher durchwachsenen Ergebnisse zum Start vor allem einer heraus. Luka-Noel Pietzsch erzielte bereits fünf der ins Gesamt acht Treffer der Segeberger und ist somit ein echter Torjäger. Bereits in der vergangenen Saison zeigte er seine Torgefahr mit 17 Saisontreffern. Aktuell ist er auf dem besten Weg, diese Ausbeute nochmal zu toppen. Man kann also mit Spannung und vor allem Vorfreude nach Fehmarn fahren, denn die Voraussetzungen für einen großartigen Kick sind gegeben.

Tjelk Jacob ist ein wichtiger Bestandteil in der Offensive der Insulaner, doch noch wartet er auf seinen ersten Saisontreffer. Foto: Niklas Runne

Der 5. Spieltag

Eutin 08 II – SVG Pönitz II (Sa., 16 Uhr)
TSV Gremersdorf – FSG Wardersee (16.30 Uhr)
SpVgg Putlos – SG Doberstorf/P’hagen (17 Uhr)
TSV Klausdorf II – TSV Lütjenburg (So., 13 Uhr)
TSV Lensahn – ASV Dersau (15 Uhr)
SC Cismar – SG Kühren
SG Insel Fehmarn – TuS Tensfeld (16.30 Uhr)
FT Preetz – SG Bösdorf/Malente (1.10 19.30 Uhr)

Die Tabelle

PlatzMannschaftSpieleTorverhältnisPunkte
1.TSV Gremersdorf414 : 512
2.SG Dobersdorf/​P’hagen417 : 89
3.ASV Dersau48 : 49
4.TSV Lütjenburg49 : 69
5.TSV Lensahn413 : 87
6.Eutin 08 II – U2349 : 77
7.SG Bösdorf /​ Malente46 : 66
8.TSV Klausdorf II – U2339 : 126
9.SVG Pönitz II410 : 114
10.SG Insel Fehmarn35 : 64
11.FSG Wardersee48 : 134
12.TuS Tensfeld48 : 113
13.FT Preetz44 : 103
14.SC Cismar24 : 61
15.SpVgg Putlos32 : 70
16.SG Kühren33 : 90
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