Lübeck – Nichts Neues vom runden Leder, denn das liegt eingefettet im Schrank und wartet darauf endlich wieder über den Rasen rollen zu dürfen. Dem Spielgerät ist vermutlich genauso langweilig, wie allen anderen Sportlern, denn nicht nur die Fußballer sind besorgt. Besorgt nicht nur, wegen der aktuellen Corona-Krise, sondern auch um ihre Zukunft. Europameisterschaft verschoben, Olympia verschoben und wann die laufende Spielzeit beendet werden kann, steht noch in den Sternen…
Pause bis 30. April als Empfehlung
Das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gab seinen Vereinen nun zu verstehen, dass die bis zum 2. April beschlossene Saisonunterbrechung bis zum 30. April verlängert werden soll. Das war das Ergebnis einer mehrstündigen Video-Konferenz. Alleine das macht schon Sinn, weil eine Ausgangsbeschränkungen erst vor ein paar Tagen durch die Bundes- und Landesregierungen für mindestens zwei Wochen erlassen wurde. Fußball ist da nur Nebensache – und das ist auch mehr als nachzuvollziehen,
Saison soll zu Ende gespielt werden
Man bekräftigte allerdings erneut, dass man die Spielzeit zu Ende bringen möchte. Das Thema „Geisterspiele“ sind zwar kein Favorit, aber anders könnte es vielleicht gar nicht laufen. „Diesbezüglich arbeitet die DFL derzeit unter Hochdruck an Konzepten, Spiele zu gegebenem Zeitpunkt – der Situation geschuldet – auch ohne Stadion-Zuschauer und mit einem Minimal-Einsatz von Arbeitskräften in den Bereichen Sport, allgemeine Organisation und Medien durchzuführen. Anders als im Amateur- und Breitensport oder bei sonstigen Freizeitveranstaltungen wäre dann nur Personal im Stadion, das an diesem Arbeitsplatz einer Erwerbstätigkeit nachgeht“, heißt es. Immerhin hängen rund 56.000 Arbeitsplätze am Wirtschaftszweig Fußball.
SV Meppen bereits in Kurzarbeit – Gehaltsverzicht?
Für viele Vereine ist es jetzt schon schwer zu überleben. Kurzarbeit ist da inzwischen schon ein Ausweg, um nicht Insolvenz anzumelden. Drittligist SV Meppen tat das bereits. „Der Verein hat uns die Situation so erklärt, dass die Kurzarbeit alternativlos ist. Der nächste Schritt wäre die Insolvenz“, sagt Trainer Christian Neidhardt im NDR. Es geht letztlich um viel Geld und das ist bei einigen schon so knapp. Einige Proficlubs haben inzwischen einen kleinen finanziellen Hoffnungsschimmer, nicht in die Pleite zu rutschen. Thema „Gehaltsverzicht“: „Wir Profifußballer sind eine besonders privilegierte Berufsgruppe, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, finanzielle Abstriche zu machen, wenn Not herrscht“, sagte Manuel Neuer, Torwart beim FC Bayern München in einem Interview mit der tz und dem Münchner Merkur.
Tag der Entscheidung?
Die DFL hat zudem entschieden die Ausschreibung der Medienrechte 2021/22 bis 2024/25 zu verschieben. Am 31. März steht die Mitgliederversammlung der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga an. Dort soll entschieden werden, wie es weitergeht. Ob das die letzte Entscheidung sein wird, ist allerdings noch fraglich.