Hamburg – Wieder war es die Nachspielzeit, die ein Spiel des Hamburger SV zwei Punkte kostete. Am Montagabend gab es gegen Holstein Kiel in der 2. Bundesliga ein 3:3 (2:1). Lee sorgte für den Ausgleich mit dem Schlusspfiff.
Nur ein Wechsel bei Hamburg
HSV-Coach Hecking vertraute fast der Startelf zum Wiesbaden-Spiel. Den einzigen Wechsel, den der 55-Jährige vornahm, war Jatta für Schaub. Auf der Torwartposition schenkte er erneut Pollersbeck das Vertrauen. Dafür saß Heuer Fernandes auf Bank und verdrängte dort Mickel. Auch Kiels Trainer Werner tauschte einmal gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Bielefeld und brachte Reese für Atanga.
Erster Schuss drin, Videobeweis, Elfmeter und Spiel gedreht
Der erste Torschuss Im Spiel war drin. Hamburgs Jatta verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung. Özcan legte auf Mühling (9.) am 16er zurück und der zielte genau ins rechte Eck. Keine Chance für Pollersbeck. Ein Traumstart für die Störche. Der HSV brachte nicht lange für den Ausgleich. Van Drongelen (16.) köpfte eine Hunt-Ecke ins Netz. Stop! Denn Schiri Dankert gab den Treffer nach dem Videobeweis nicht. Jatta stand im Abseits. Eine fragwürdige Entscheidung, denn er hätte nicht mehr herankommen können. Drei Minuten später gab es Elfmeter für die Hamburger. Kittel bekam im Kieler Strafraum den Ellenbogen von Neumann ins Gesicht. Hunt (21.) verwandelte ohne zu zucken zum Ausgleich. Im Gegenzug rettete Vagnoman vor Reese direkt m Fünfmeterraum. Neumann brachte die Kugel gefährlich vor das Hamburger Tor. Es ging munter weiter und auf der anderen Seite klingelte es erneut. Leibold setzte sich im Strafraum durch und legte quer auf Pohjanpalo (23.). Der Finne schob zum 2:1 ein und drehte das Spiel in Kürze. Kiel ließ sich durch den Rückstand allerdings nicht entmutigen und spielte weiter nach vorne. Eine gute erste Hälfte von beiden Mannschaften, in der nichts weiter passierte.
Wieder Elfmeterpfiff und wieder Pohjanpalo
Keine drei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da zeigte Dankert erneut auf den Kieler Strafstoßpunkt. Lee spielte allerdings den Ball gegen Letschert und die Entscheidung wurde zurückgenommen. Kein erneuter Elfmeter für den HSV. Die Hausherren hatten nun wesentlich mehr vom Spiel und dominierten das Geschehen. Der Ex-Kieler Kinsombi (52.) hatte das 3:1 auf dem Fuß, doch Gelios parierte dessen Schuss aus spitzem Winkel. Der Unparteiische erwischte vermutlich nicht seinen besten Tag, denn er gab einen Freistoß vor dem Hamburger Strafraum, weil Letschert gefoult haben soll. Dem war nicht so. Mühlings Versuch flog nur knapp am linken Pfosten vorbei. Gefährliche Aktion. Für Hunt war nach einer Stunde Feierabend. Er wurde durch Dudziak ersetzt. Von der Bank musste der Kapitän den 2:2-Ausgleich von Iyoha (64.) mitansehen. Van Drongelen und Vagnoman waren zu langsam und der Kieler sagte nach einer Reese-Flanke danke. Hamburg antwortete wieder schnell. Kinsombi passte seine Flanke direkt auf den Kopf von Pohjanpalo (66.) – 3:2 für die Rothosen.
Rotation und Dramatik in der Schlussviertelstunde
Es ging munter weiter, denn Kittel (72.) verstolperte beim Schuss aus neun Metern den nächsten Treffer. Hecking brachte drei neue Leute auf einmal. Hinterseer, Amaechi und Jung ersetzten Kittel, Kinsombi und Pohjanpalo. Bei Kiel kam Porath für Özcan eine Viertelstunde vor Schluss. Die Begegnung blieb verbissen und beide Teams kämpften um jeden Zentimeter im Volkspark. Iyoha (79.) kam aus 14 Metern zu m Schuss, doch Pollersbeck pflügte den Ball herunter. Holstein setzte zum Endspurt an und erhöhte den Druck. Reeses Kopfball (84.) verfehlte den Kasten knapp. Der letzte Wechsel beim HSV war Harnik für Jatta (90.) Dankert zog kurz davor seine Fehlerlinie durch und entschied eine Minute vor dem Ende auf Foul von Jung an Porath vor dem eigenen Strafraum. Der Hamburger spielte allerdings klar den Ball. Der Freistoß blieb in der Mauer hängen. Vier Minuten mussten die Hamburger überstehen, dann wären sie wieder Tabellenzweiter. Pollersbeck spitzelte einen Wahl-Kopfball (92.) über die Latte. Die Kieler hatten nun eine Eckenfolge. Keeper Gelios war bereits mit vorne. Es war wie im Hinspiel, nur dieses Mal mit Glück für Holstein. Lee (94.) stocherte die Kugel zum 3:3-Endstand aus abseitsverdächtiger Position ins Netz. Danach war Schluss und Platz zwei verschenkt.
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Statistik:
Hamburger SV – Holstein Kiel 3:3 (2:1)
Tore: 0:1 Mühling (9.), 1:1 Hunt (21. EM), 2:1 Pohjanpalo (23.), 2:2 Iyoha (64.), 3:2 Pohjanpalo (66.), 3:3 Lee (94.)
Hamburg: Pollersbeck, van Drongelen, Kinsombi (75. Jung), Kittel (75. Amaechi), Hunt (62. Dudziak), Jatta, Pohjanpalo (75. Hinterseer), Leibold, Letschert, Vagnoman, Fein
Kiel: Gelios, Thesker, Lee, Mühling, Reese (90. Baku), Özcan (75. Porath), van den Bergh, Iyoha, Wahl, Neumann (65. Dehm), Meffert (90. Schmidt)
30. Spieltag:
Bochum – St. Pauli 2:0
Fürth – Sandhausen 1:2
Bielefeld – Nürnberg 1:1
Regensburg – Darmstadt 3:0
Wiesbaden – Dresden 2:3
Stuttgart – Osnabrück 0:0
Hannover – Heidenheim 2:1
Aue – Karlsruhe 1:0
Hamburg – Kiel (Mo.)
Tabelle:
1. | DSC Arminia Bielefeld | 29 | 54 : 27 | 57 |
2. | VfB Stuttgart | 30 | 49 : 35 | 52 |
3. | Hamburger SV | 30 | 58 : 38 | 50 |
4. | 1. FC Heidenheim | 30 | 39 : 31 | 48 |
5. | SV Darmstadt 98 | 30 | 39 : 38 | 43 |
6. | Hannover 96 | 30 | 45 : 44 | 42 |
7. | FC Erzgebirge Aue | 30 | 40 : 42 | 41 |
8. | VfL Bochum 1848 | 30 | 47 : 46 | 39 |
9. | Holstein Kiel | 30 | 48 : 49 | 39 |
10. | SV Sandhausen | 30 | 37 : 38 | 39 |
11. | SSV Jahn Regensburg | 30 | 45 : 48 | 39 |
12. | SpVgg Greuther Fürth | 29 | 41 : 40 | 38 |
13. | VfL Osnabrück | 30 | 39 : 42 | 35 |
14. | FC St. Pauli | 30 | 35 : 39 | 35 |
15. | 1. FC Nürnberg | 30 | 38 : 50 | 33 |
16. | Karlsruher SC | 30 | 37 : 49 | 30 |
17. | SV Wehen Wiesbaden | 30 | 37 : 52 | 28 |
18. | SG Dynamo Dresden | 28 | 28 : 48 | 27 |