Der FC St. Pauli jubelt mit Jackson Irvine und Marcel Hartel. Archivfoto: Lobeca/Andreas Hannig

Berlin – Der FC St. Pauli gewann am Sonnabend-Abend das Topspiel gegen Hertha BSC. Im Olympiastadion vor 66.000 Zuschauern kletterten die Kiezkicker an die Tabellenspitze der zweiten Bundesliga. Die Partie endete mit 2:1 (1:0).

Stürmer mit Premiere – St. Pauli mit mehr Entschlossenheit

Die erste Viertelstunde blieb Chancen arm. St. Pauli hatte mehr Spielanteile, ohne jedoch gefährlich zu werden. Danach kippte das Spiel ein wenig. Hertha übernahm die Kontrolle, es blieb weiterhin bei einer guten Partie. Torchancen ließ das Topspiel immer noch vermissen. Ein tolles Dribbling über links von Elias Saad und der gute Pass auf Johannes Eggestein (25.) führte zur Führung für die Kiezkicker. Zuerst scheiterte der Stürmer noch am Keeper der Berliner, im Nachfassen markierte Eggestein dann sein erstes Saisontor. Es war die erste richtige Torchance in der Partie. St. Pauli blieb eiskalt und führte einigermaßen verdient mit 1:0. In der 35. Minute zeigte Deniz Aytekin dann auf den Punkt. Nach einer undeutigen Situation wurde Eric Smith vermeintlich im Sechzehner der Hertha gefoult. Der VAR griff ein und Aytekin korrigierte auf keinen Strafstoß. Eine fragwürdige Entscheidung. Die Kiezkicker erspielten sich noch ein bis zwei gute Chancen, ohne Torerfolg. Danach ging es für die Mannschaften mit einer 1:0-Führung aus Sicht der Braun-Weißen in die Pause.

Marcel Hartel in Topform

Die erste Szene in der zweiten Hälfte gehörte den Hamburgern. Erneut ist es der starke Eggestein, der auf Saad ablegte, dessen Schuss verfehlte das Tor der Berliner nur knapp. St. Pauli setzte sich nun im Sechzehner von Hertha BSC fest. Die Möglichkeiten auf beiden Seiten wurden konkreter. Der Zug zum Tor war deutlich größer, sowohl bei Hertha als auch bei St. Pauli. Eine gute Variante nach einer Ecke, brachte dann die nächste Chance für den Kiezklub. Smith kommt frei zum Schuss, dieser wird jedoch geblockt. Eggestein hatte ebenfalls weitere Möglichkeiten auf 2:0 zu erhöhen. Ein Schuss aus 25 Metern flog nur knapp über das Tor. 20 Minuten vor Ende der Partie wurde Jackson Irvine eingewechselt. Der Kapitän hatte sich in der Länderspielpause verletzt. In Berlin feierte der Australier nun sein Comeback. In der Schlussphase war es Marcel Hartel (74.) der zuerst nur die Latte per Kopf traf, die nachfolgende Flanke verwertete die Nummer 10 dann Weltklasse. Der zweite Kopfball von Hartel traf ebenfalls die Latte, mit etwas Glück sprang der Ball hinter die Linie und ließ die zahlreich mitgereisten Auswärtsfans jubeln. Er bestätigte damit, dass er in bestechender Form ist. Haris Tabakovic – der beste Torschütze der Herthaner – spielte heute keine Rolle, auch das ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der Kiezkicker. Sie stellten vor dem Spiel die beste Abwehr der Liga. Gerade einmal vier Gegentore musste die Mannschaft von Fabian Hürzeler in dieser Spielzeit hinnehmen. Für das fünfte Gegentor sorgte dann Derry Scherhant (83.). Nach einem Fehler von Irvine musste der Youngster nur noch einschieben. Die Partie hatte Potential noch einmal heiß zu werden. St. Pauli spielte es ab diesem Zeitpunkt jedoch extrem clever runter. Die Jungs vom Kiez zogen viele Fouls schlugen die hohen Bälle raus und nahmen somit drei Punkte mit nach Hamburg. Nächste Woche treffen die St. Paulianer im Topspiel der zweiten Bundesliga auf Nürnberg.

„Es war sehr souverän von uns…“

Fabian Hürzeler wirkte zufrieden :„Der Mut von hinten raus Fußball zu spielen ist sehr sehr gut. Bei uns greift das eine Rad in das Andere, die Spieler haben ein Selbstverständnis und das ist wichtig.“ Der Cheftrainer von St. Pauli sprach ebenfalls kurz über seinen Flügelspieler Elias Saad:“ Elias soll ins 1 gegen 1 gehen, wir fordern ihn auf das zu machen. Er zieht somit viele Gegenspieler auf sich und hilft uns weiter.“
Pal Dardai über die Kiezkicker :„Die erste Halbzeit war St. Pauli für uns zu viel. Respekt an St. Pauli, da wo sie stehen, wollen wir hin. Das dauert und braucht Zeit.“ Heute haben sie verdient gewonnen, trotzdem Respekt für unsere Moral.“

Die Tabelle

1.FC St. Pauli813 : 516
2.Hamburger SV816 : 916
3.Hannover 96819 : 815
4.Holstein Kiel814 : 1415
5.Fortuna Düsseldorf814 : 614
6.1. FC Kaiserslautern713 : 1113
7.1. FC Magdeburg717 : 1312
8.F.C. Hansa Rostock810 : 1212
9.SC Paderborn 07811 : 1411
10.SV 07 Elversberg710 : 1310
11.Hertha BSC816 : 159
12.1.FC Nürnberg711 : 139
13.SpVgg Greuther Fürth712 : 148
14.Karlsruher SC812 : 158
15.SV Wehen Wiesbaden86 : 108
16.FC Schalke 04813 : 187
17.Eintracht Braunschweig85 : 125
18.VfL Osnabrück78 : 184

Der 8. Spieltag (29.09 – 1.10)

Hamburg – Düsseldorf 1:0

Paderborn – Schalke 3:1

Karlsruhe – Kiel 0:2

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Hannover – Wiesbaden 2:0

Rostock – Braunschweig 1:0

Berlin – St. Pauli 1:2

Osnabrück – Kaiserslautern (So., 13.30 Uhr)

Elversberg – Fürth

Nürnberg – Magdeburg

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