Lübeck – Es sollte ein schönes Saisonfinale werden, bei dem es auch noch um etwas ging. Doch ein Spielabbruch in der Kreisklasse B machte alles zunichte. Bei der Partie zwischen FC Dornbreite III und SV Viktoria II ging es für die Gäste noch um den Klassenerhalt. Den hat nun ein Spieler auf dem Gewissen. Durch den Abbruch landete sein Team auf dem letzten Tabellenplatz und muss absteigen.
Kopfstoß gegen Schiri
Beim Spielstand von 2:1 in der 60. Minute für die Dornbreiter gab es eine mutmaßliche Abseitssituation, mit der ein Spieler der Gäste nicht einverstanden war. Eine Diskussion mit dem Schiedsrichter war die Folge und ein Kopfstoß gegen Unparteiischen das Resultat dieser Auseinandersetzung. Spielabbruch! Danach sollten sich alle Gemüter eigentlich wieder beruhigen, doch dem war nicht so.
Ein zweiter Angriff folgte
Etwa eine Viertelstunde nach dem Vorfall begegneten sich der Schiedsrichter und die Mannschaft von Viktoria noch einmal und wieder gab es ein Wortgefecht zwischen dem 69-jährigen Schiri und dem Rot-Täter. Jetzt kam es zum Eklat, denn der Spieler schlug nochmal auf das Opfer ein. Die Polizei war mit sechs Streifenwagen und zwölf Beamten im Einsatz und die ebenso gerufenen Sanitäter eines Rettungswagens versorgten den verletzten Schiedsrichter. Nach Zeugenaussagen waren nur die beiden Personen aneinandergeraten. Die Polizei nahm eine Strafanzeige auf.
Viktoria 08 entschuldigt sich
Bei Viktoria 08 war man geschickt. Julian Wittern, Abteilungsleiter des Vereins war zwar nicht vor Ort, gab allerdings eine klare Stellungnahme gegenüber HL-SPORTS zu dem Vorfall ab. Dabei sagte er: „An aller erster Stelle möchten wir uns bei dem Schiedsrichter für das Verhalten unseres Spielers entschuldigen und wünschen gute Besserung. Wir sind absolut entsetzt und schockiert von den heutigen Geschehnissen. Der SV Viktoria 08 ist ein Verein, der für Toleranz, Respekt und gegen Diskriminierung einsteht. Am heutigen Tage ist diese gemeinsame Philosophie von einer einzelnen Person mit Füßen getreten wurden. Wir distanzieren uns ausdrücklich von den Ereignissen und jeglichen Gewaltakten. Das war, ist und wird niemals Viktoria sein. Wir werden diesen Vorfall nun intern aufarbeiten und die nötigen Konsequenzen ziehen.“
Lange Sperre ist zu vermuten
Nun wird das Kreisgericht des Verbandes über eine Sperre des Spielers befinden, der sich auch vor der Staatsanwaltschaft verantworten muss. Eine lange Sperre ist ihm vermutlich sicher. Wie es für ihn als Fußballer weiter geht, wird man sehen.