Krise im Adlerhorst: 1. FC Phönix Lübeck stürzt ab

Sportdirektor hofft auf volle Hütte im „Derby“

Phönix-Trainer Oliver Zapel. Die kleine Grafik rechts unten zeigt die Tabellenkurve seiner Mannschaft in dieser Saison.

Lübeck – Für den 1. FC Phönix Lübeck wird die Luft in der Regionalliga Nord immer dünner. Die 2:3-Niederlage bei Borussia Hildesheim vom vergangenen Sonntag sollte spätestens danach für Alarm im Adlerhorst sorgen. Seit sechs Spielen wartet man an der Travemünder Allee auf einen Sieg. In der Formtabelle stehen die Adlerträger im Zeitraum der vergangenen fünf Begegnungen auf dem letzten Platz. Nur ein Unentschieden sprang dabei heraus – gegen Hannover 96, einer Energieleistung nach 2:0-Führung und einem 2:4-Rückstand. Trainer Oliver Zapel rief jüngst den „Abstiegskampf“ aus, doch dort steckt man bereits seit längerer Zeit, nur wollte es vermutlich niemand wahrhaben. Der Traum von der 3. Liga könnte mit dem Aufwachen in der Oberliga enden, denn die Konstellation ist verzwickt.

Blick geht nach Oldenburg und Meppen

Dabei muss man nämlich nur auf die 3. Liga selbst schauen, wo VfB Oldenburg und SV Meppen vier Spieltage vor Saisonende jeweils auf Abstiegsplätzen stehen. Bliebe es so, würden beide in die Regionalliga Nord stürzen. In diesem Fall müssten nicht nur die letzten drei Clubs aus Liga vier absteigen, sondern mindestens fünf. Die Phönixer stehen derzeit auf Rang 14 – und das wäre bei aktueller Konstellation die Relegation gegen den Oberliga-Zweitplatzierten aus Niedersachsen.

Vorsprung schmilzt weiter

Die Lübecker kommen momentan nicht in Fahrt, müssen ansehen, wie der Bremer SV immer näher rückt und vor dem nächsten Spieltag nur noch drei Zähler Rückstand hat. Selbst die Hildesheimer holten sieben Punkte in den vergangenen fünf Begegnungen. Der BSV Rehden liegt zwar derzeit noch sieben Zähler hinter den Phönixern, doch dort muss das Zapel-Team selbst noch in einer Woche hin und könnte das Polster auf die Niedersachsen einbüßen.

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„Kraft, Wille und die spielerische Qualität“

Sportdirektor Frank Salomon sagte nach der Pleite in Hildesheim zu HL-SPORTS: „Wenn wir auf die Leistung in der zweiten Halbzeit schauen, können wir zuversichtlich und voller Selbstvertrauen in das Derby gegen den Tabellennachbarn aus Kiel gehen. Wir hoffen auf eine volle Hütte, denn natürlich brauchen wir nach sechs Spielen und nur zwei Punkten jetzt auch die Unterstützung und das Glück für einen Sieg. Wir haben die Kraft, den Willen und die spielerische Qualität, um die Klasse zu halten. Wir wissen aber auch: es heißt nicht umsonst ‚AbstiegsKAMPF‘ – und den werden wir jetzt annehmen, ohne unsere spielerische Linie zu verlassen. Wir wissen, was wir können, und das werden wir auch am Sonntag gegen Kiel zeigen. Fehler – wie in der ersten Halbzeit gegen Hildesheim – werden wir jetzt aufarbeiten und hoffentlich vermeiden.“

Vier Endspiele

Am kommenden Sonntag gibt es das erste von vier Endspielen für Zapel & Co. Holstein Kiel II kommt mit zwei Siegen im Gepäck in die Hansestadt und will Nummer drei mitnehmen. Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel, denn beide haben 40 Zähler in der Tabelle, sind nur durch das bessere Torverhältnis der „Jungstörche“ getrennt. Danach müssen die Adlerträger nach Rehden und empfangen in den regulär verbleibenden Saisonspielen SV Drochtersen/Assel und Werder Bremen II (41 Punkte).

Die Tabelle

1.Hamburger SV II3276 : 4270
2.VfB Lübeck3169 : 2467
3.Hannover 96 II3270 : 5155
4.FC Teutonia 05 Ottensen3259 : 5054
5.SV Drochtersen/​Assel3352 : 3949
6.SC Weiche Flensburg3250 : 4548
7.FC Eintracht Norderstedt3253 : 4546
8.TSV Havelse3249 : 4146
9.TuS BW Lohne3258 : 5543
10.SSV Jeddeloh3254 : 6043
11.FC St. Pauli II3249 : 6242
12.SV Werder Bremen II3152 : 5141
13.Holstein Kiel II3252 : 5140
14.1. FC Phönix Lübeck3247 : 4940
15.Bremer SV3239 : 5237
16.Borussia Hildesheim3345 : 5736
17.BSV SW Rehden3135 : 4733
18.Atlas Delmenhorst3249 : 7230
19.Kickers Emden3124 : 8914
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1 Kommentar

  1. Klingt alles wie ein deja vu:
    Bereits in der Saison 1974/75 musste Phönix als Tabellenvierzehnter, neben Flensburg 08 (15.), Heider SV (16.), Bremer SV (17.) und dem Schlusslicht auf Rang 18., SC Poppenbüttel Hamburg den Gang in die Vierte Liga antreten.

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