Wismar – Eigentlich ist Derbyzeit eine geile Zeit. Diesen Ausspruch hört man immer wieder, sei es beim Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04, beim Derby in Hamburg zwischen HSV und St. Pauli oder den Stadtderbys zwischen VfB und Phönix Lübeck.
Zwei Absteiger
Leider sind im vergangenen Jahr mit dem FC Mecklenburg Schwerin und dem MSV Pampow gleich zwei Schweriner Vertreter aus der Oberliga Nordost abgestiegen. So ist nur die SG Dynamo Schwerin übriggeblieben, so dass es in dieser Saison für den FC Anker Wismar nur zwei Nordwestderbys geben wird. Und das erste steht bereits an diesem Wochenende an, denn am Freitag ab 18 Uhr stehen sich der Aufsteiger aus Wismar und die Schweriner im Kurt-Bürger-Stadion gegenüber.
Dynamo selbstbewusst
Die Landeshauptstädter, die in der vergangenen Saison aufstiegen und am Ende auf Platz 12 landeten, sehen sich als das bestimmende Team in Schwerin. „Wenn du dich für Fußball begeistern kannst und aus der Region Westmecklenburg oder direkt aus Schwerin bist, führt kein Weg an uns vorbei. Du bist herzlich eingeladen, dir bei unseren Heimspielen selber ein Bild von uns zu machen und uns kennenzulernen. Hier gibt es nicht nur klasse Sport, sondern auch die besten Fans und Unternehmer der Region. Alle zusammen bilden eine Gemeinschaft, die unsere Sportgemeinschaft zu einer ganz besonderen Familie werden lassen“, heißt es sehr selbstbewusst auf der Homepage der Dynamos.
Gütschow als Zugpferd
Vor Saisonbeginn gelang ihnen ein großer Clou, denn sie verpflichteet den früheren DDR-Nationalstürmer Torsten Gütschow als neuen Trainer des Oberligisten. Gütschow trainierte zuletzt den Bremer SV in der Regionalliga Nord. Sein neuer Club in Schwerin wurde erst 2003 gegründet, sieht sich aber in der Tradition jener SG Dynamo, die seit 1953 größtenteils in der 2. DDR-Liga spielte und 1990 unter dem Namen PSV Schwerin das FDGP-Pokalfinale gegen Dynamo Dresden erreichte. In die neue Saison ist Gütschow mit seinem Team mit einer Niederlage gestartet. Trotz einer Führung gab sich die SGD bei Aufsteiger Sparta Lichtenberg mit 2:4 geschlagen. Das Punktspiel gegen Rathenow wurde auf den 6. September verschoben und im Pokal war Dynamo spielfrei.
Anker will erste Punkte
Für den FC Anker Wismar steht schon etwas mehr auf dem Spiel, denn die Hansestädter mussten in den beiden ersten Spielen über Niederlagen quittieren. Nach der Heimpleite zum Auftakt gegen Zehlendorf (1:2) unterlag das Team von Trainer Matthias Fink bei Tasmania Berlin 0:3. In der ersten Runde des Landespokals gelang am vergangenen Wochenende ein 6:0-Erfolg beim Landesklassenvertreter Schweriner SC.
Bringt dieser Erfolg das nötige Selbstbewusstsein mit?
„Das Spiel gegen Dynamo Schwerin ist natürlich ein Highlight der Saison. Es geht gegen ein Team aus MV, welches auch noch gefühlt vor der Haustür liegt. Klar ist, dass wir endlich die ersten Punkte in der Saison holen wollen und es gibt nichts besseres, als dies an einem Freitagabend vor einer schönen Kulisse zu tun. Wir rechnen in diesem Derby mit mindestens 400 Fans und dann lässt es sich nach einem Sieg noch besonders gut feiern“, so Fink. Von den beiden Spitzenreitern hat Hertha 03 Zehlendorf die papiermäßig undankbarere Aufgabe, denn das Team von Trainer Robert Schröder gastiert in Fürstenwalde.
Der 3. Spieltag (18.-20.8.)
FC Anker Wismar – SG Dynamo Schwerin (Fr., 18 Uhr)
FSV Union Fürstenwalde – Hertha 03 Zehlendorf (19.30 Uhr)
Tennis Borussia Berlin – BSV Eintracht Mahlsdorf
SV Lichtenberg 47 – SV Tasmania Berlin (Sa., 13 Uhr)
Rostocker FC – TSG Neustrelitz (14 Uhr)
RSV Eintracht Stahnsdorf 1949 – TUS Makkabi Berlin
SV Sparta Lichtenberg – FSV Optik Rathenow (So., 14 Uhr)
CFC Hertha 06 Charlottenburg – SC Staaken