Ligaprimus mit Kantersieg – Achtungserfolge im Abstiegskampf

Tensfeld patzt erneut

Es gab am 22. Spieltag der Kreisliga Ost einige deutliche Siege. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Fehmarn – Am 22. Spieltag in der Kreisliga Ost gab es einige echte Achtungserfolge. Im Tabellenkeller kletterten einige Mannschaften. So langsam ist abzusehen, für wen es richtig eng werden wird und wer sich aus dem Abstiegskampf befreien kann. Zudem gab es einen Kantersieg des TSV Gremersdorf. Dieser machte somit einen großen Schritt in Richtung Aufstieg, auch weil die Konkurenz erneut patzte.

SG Kühren – TSV Lütjenburg 5:0 (2:0)

Zwei Mannschaften, die in den ersten Spielen nach der Winterpause nur schwer zu bezwingen waren, trafen sich am Freitagabend unter Flutlicht. Die SG Kühren hat in 2025 noch kein einziges Mal verloren und setzte jüngst sogar ein Ausrufezeichen mit dem 1:0-Auswärtssieg in Tensfeld. Lange Zeit galt die SGK als sicherer Absteiger, doch mittlerweile spricht vieles für ihren Klassenverbleib. So hat das Team um die Ziehmer-Brüder einige Faktoren, die ganz klar für sie sprechen. Ein Beispiel ist die Anzahl der noch ausstehenden Spiele, denn dort hat man noch einige in der Hinterhand. Doch vor allem das Momentum ist auf ihrer Seite. Sie gewinnen Spiele, die in der Hinserie verloren wurden. Die Leistungen stimmten dort schon oftmals, doch das Resultat eben nicht. Nun wurden zehn von zwölf möglichen Zählern nach der Winterpause geholt und der Sprung über den Strich geschafft. Doch der Abstiegskampf ist enorm eng. Ständig rotieren die Teams auf den Platzierungen, sodass jeder Zähler überlebenswichtig ist. Ausruhen wollte sich Kühren also keineswegs auf den starken Wochen, sodass es so weitergehen sollte. Mit dem TSV Lütjenburg gastierte ein Team, das nicht so richtig wusste, wo es derzeit steht. Aus den ersten Spielen im neuen Jahr gab es zwei Unentschieden, sowie einen Sieg und eine Niederlage. Dabei war der TSV bei der Pleite gegen Eutin (0:3) nicht gerade enttäuschend. Dennoch stellt sich die Frage, wie der Start einzuordnen ist. Ein Hinspiel gab es zuvor noch nicht, sodass es das erste Aufeinandertreffen der beiden war. Lütjenburg reiste mit Personalsorgen an. Jan Noah Bollesen und Christian Witt waren beide nicht mit dabei. Sebastian Witt sagte: „Es kam dazu, dass die Truppe am Freitagabend so zum ersten Mal zusammenspielt, hat. Es war ein bunter Mix aus A-Jugend, zweiter Mannschaft und erster Herren. Auch uns hat die Grippewelle erfasst, wenn drei, vier Spieler krank fehlen, dazu noch Gelbsperren kommen, ist es klar das es etwas dünner wird. So mussten wir etwas kreativ werden.“ Auf Seiten der SG kehrte Björn Schmidt, der im Winter kam, zurück.

Der Weg wurde vor der Pause geebnet

Im ersten Durchgang dauerte es etwas, bis die Zuschauer den ersten Treffer zu sehen bekamen. Kurz vor der Pause war es dann allerdings soweit. Der erwähnte Schmidt (43.) brachte Kühren mit einem traumhaften Volley in Führung. Erneut machte das Kellerkind ein gutes Spiel, und nur wenige Minuten nach dem ersten Treffer fiel schon der zweite. Özal Berk (45.) legte nach und verschaffte der Heimmannschaft eine gute Ausgangslage für den zweiten Durchgang. Lütjenburg versuchte nach der Pause, zurück ins Spiel zu kommen, doch der Treffer fiel nicht. Stattdessen machte der eingewechselte Mohamad Khallouf (72.) den Sack zu. Endgültig alle Hoffnungen der Gäste schwanden mit der roten Karte für Nico Stender, der gegen seinen Gegenspieler zu hart einstieg. Erneut Schmidt (81.) sowie Daniel Kolbe (87.) machten den 5:0-Heimerfolg für Kühren perfekt. Es ist ein weiteres dickes Ausrufezeichen. Der Klassenerhalt wird immer wahrscheinlicher, denn auch das fünfte Spiel in diesem Jahr blieb Kühren unbesiegt. Zudem gab es den vierten Sieg in Folge. Für Kühren geht es am kommenden Freitag gegen die FSG Wardersee in ein direktes Duell. Lütjenburg empfängt am Mittwoch bereits den TSV Lensahn.

Kühren ist derzeit kaum zu stoppen. Foto: Lobeca/Niklas Runne

FT Preetz – TuS Tensfeld 1:1 (0:1)

Die Formkurven könnten bei beiden Mannschaften nicht unterschiedlicher sein. Die FT Preetz gewann zuletzt gegen Cismar (3:2) und Pönitz II (8:2) und verschaffte sich Luft im Keller. Vor allem die Offensive um den schnellen Florian Manstein und Melvin Abdulai ist in herausragender Form. Auf der anderen Seite stand mit dem TuS Tensfeld eine Mannschaft, die derzeit etwas Sand ins Getriebe bekommen hat. Nach einer starken Form und Ambitionen auf den Titel mussten die Segeberger zuletzt zwei herbe Dämpfer verkraften. Gegen Eutin 08 II (0:4) und Kühren (0:1) hagelte es bittere Pleiten. Gegen die 08er musste man sich eingestehen, das schwächere Team gewesen zu sein, doch die Pleite gegen die abstiegsbedrohte SG war für das Trainerteam unerklärlich. Vor allem die Offensive hatte Probleme. Diese ist eigentlich die große Stärke, doch zuletzt war davon wenig zu sehen. Hoffnung macht dem Team aus der Kuhle sicherlich, dass der Gegner in dieser Spielzeit noch nicht ein einziges Mal ohne Gegentreffer blieb. Die Defensive ist die große Schwäche der FT. Dementsprechend sollte eine spannende Begegnung erwartet werden, in der beide Mannschaften unterschiedliche Ziele verfolgten. Preetz wollte die starke Form fortsetzen, während es für Tensfeld darum ging, den zweiten Platz zu halten. Dabei war mit Luka-Noel Pietzsch der Torjäger nach seiner Sperre zurück. Auch Kapitän Kolja Bröker war nach seinem Fehlen gegen Kühren wieder von der Partie. Zur Freude des TuS saß nach seiner Abwesenheit auch Torge Broetzmann erstmalig wieder auf der Bank. Tensfeld wollte wieder mehr Spaß entwickeln und kam gut in die Partie. Mit Dominanz und deutlichen Ballbesitzvorteilen traten die Segeberger im Fichtestadion auf. Der Gegner setzte dabei primär auf konzentriertes Verteidigen und eine härtere Zweikampfführung mit „kleinen Nickligkeiten“, wie Trainer Levens verriet. Aus einigen guten Chancen machte der Tabellenzweite zu wenig, sodass die Partie offenblieb. Zur Pause stand es „nur“ 1:0 für Tensfeld, nachdem Kolja Bröker (42.) einen Standard einköpfte.

Durch Zuschauer und Pyro aus der Spur?

Im zweiten Durchgang hatten die Gäste einige Hindernisse. Trainer Alkos Levens sagte zu HL-SPORTS: „In der zweiten Halbzeit mussten wir unserem Tempo der ersten Halbzeit etwas Tribut zollen. Wir konnten nicht mehr alle langen Bälle verhindern, weil wir nicht mehr so scharf anlaufen konnten und selber unsauberer im Spielaufbau wurden. So kam es dann immer wieder zu überfallartigen Kontern der Preetzer. Einer dieser Konter hatte dann Erfolg, und Florian Manstein (81.) profitierte von einem Abstimmungsproblem zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger. Spätestens jetzt war klar, dass es noch ein ungemütlicher Abend wird. Preetz bekam durch das Tor die zweite Luft. Die Pyrotechnik und die verbale Provokation der Preetzer Zuschauer taten ihr Übriges dazu. Somit wäre es fast noch schlimmer gekommen. Denn FT bekam zu allem Überfluss auch noch einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen, den der Spielertrainer Florian Manstein jedoch unserem gut aufgelegten Torwart Jonas Frahm relativ unplatziert und mit wenig Druck halbrechts unten in die Arme schob.“ Somit ließ Tensfeld weitere zwei Punkte liegen, und die Krise verschärft sich weiter. Gremersdorf läuft an der Spitze weg, und nun ist sogar der zweite Platz nicht mehr sicher. Der Coach sagte: „Unter dem Strich müssen wir mit dem Punkt aufgrund des vergebenen Elfmeters zufrieden sein. Ein Unentschieden ist im Kampf um den zweiten Platz sicherlich zu wenig, aber wir haben noch alles in eigener Hand. Wir nehmen aus dem Spiel das Positive mit. Die erste Halbzeit war gut und druckvoll. Das ist die Art von Fußball, wie wir ihn spielen können und wollen. Auch wenn wir jetzt drei Spiele nicht gewonnen haben, liegt es ja nicht nur immer an uns. Eutin, Kühren und auch Preetz sind derzeit gut in Form und treten sehr selbstbewusst auf. Die Spiele in der Hinrunde gegen sie waren schon knapp. Nur weil wir bis zur Winterpause im Titelrennen waren, heißt es ja nicht, dass wir die Mannschaften in der Liga im Vorbeigehen schlagen können.“ Auf Platz drei ist es nun nur noch ein Punkt. Am kommenden Sonnabend empfängt man mit der SpVgg Putlos einen unangenehmen Gegner, der in der Hinserie ihnen bereits einen Punkt abgetrotzt hat. Für die FT Preetz geht es zum TSV Lütjenburg.

Spielertrainer Florian Manstein traf zum Ausgleich, doch scheiterte später vom Punkt. Foto: Niklas Runne

SG Bösdorf/Malente – ASV Dersau 0:3 (0:2)

In den vergangenen beiden Spielen gab es für die SG Bösdorf/Malente nichts zu holen. Zweimal musste man sich knapp geschlagen geben. Zunächst bekam die SG den Ball gegen Putlos einfach nicht über die Linie gedrückt. Mehrfach retteten Verteidiger oder das Aluminium. Hinten gab es zwei Gegentreffer, bei denen man keine gute Figur machte. In der Folgewoche war es gegen die SG Dobersdorf/P’hagen kein guter Auftritt. Im ersten Durchgang gab es kaum Möglichkeiten, nach der Pause häuften sich diese etwas. Dennoch fehlte die Durchschlagskraft, sodass es eine knappe 0:1-Pleite gab. Nun sollte es gegen den ASV Dersau etwas zwingendere Chancen sowie einen Dreier geben. Der Gegner steht allerdings für eine sehr stabile Defensive und könnte aufgrund einiger Nachholspiele noch einmal ganz oben anklopfen. Das neue Jahr des ASV startete mit einem Sieg gegen Lensahn sowie einer knappen Pleite gegen Gremersdorf. Es war schwer einzuschätzen, wo die Mannschaft von Holger Böttcher stehen würde. Bereits in der Hinserie war fehlende Konstanz ein heikles Thema, welches sich in der Rückserie ungern fortsetzen sollte.

Entscheidung zu besten Zeitpunkten

Im Hinspiel lieferten sich beide Mannschaften einen munteren Schlagabtausch. Dabei gewannen die „Keiler“ mit 6:2. Im Rückspiel hatte die SG durchaus Personalsorgen. Die Offensive war erneut ausgedünnt, auch wenn mit Torben Plagman ein wichtiger Akteur zurückkehrte. Bitter war zudem der frühe Ausfall von Defensivspieler Florian Bruckschlögl, der durch Tobias Junge nach einer Viertelstunde ersetzt wurde. Offensiv tat sich das Team von Ismet Nac erneut schwer. Die Gäste standen stabil und gingen nach rund einer halben Stunde in Führung. Marten Biss (33.) traf. Es sollte nicht gerade einfacher werden, denn die Gäste lauerten auf ihre Konter – dies ist die große Stärke der Mannschaft von Holger Böttcher. Noch vor der Pause traf Shifquet Smajli (45.) zum 2:0. Die Gäste waren auf Kurs und zogen Bösdorf mit Wiederanpfiff endgültig den Stecker. Smajli (48.) traf zum 3:0-Endstand und verschärfte die Krise der Heimelf. Diese verlor das dritte Mal in Folge und muss im Kampf um den Aufstieg einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Am kommenden Wochenende ist die SG beim SC Cismar zu Gast. Dersau gastiert bereits am Dienstagabend bei der SpVgg Putlos.

Shifquet Smajli traf doppelt. Foto: Niklas Runne

Eutin 08 II – FSG Wardersee 5:1 (3:1)

Die Favoritenrolle im Duell zwischen Eutin 08 II und der FSG Wardersee war klar verteilt. Eutin gewann zuvor gegen Tensfeld (4:0) und Lütjenburg (3:0), womit Druck auf den Tabellenzweiten ausgeübt wurde. Im Vorfeld des Heimspiels gegen Wardersee waren es nur noch drei Zähler Rückstand auf den zweiten Platz, sodass Hoffnung auf den Aufstieg aufkam. Dazu musste allerdings gegen das abstiegsbedrohte Wardersee gewonnen werden. Trainer Jasper Frahm war vorsichtig vor dem Spiel, denn der Gegner würde im Vergleich zu den vorherigen Partien deutlich mehr über den Kampf kommen. Dies ist die große Stärke der FSG. Ansonsten lief es in den ersten drei Spielen nach der Pause noch überhaupt nicht. Zwei deutliche Klatschen auf heimischem Platz gegen Gremersdorf (1:8) und Fehmarn (1:6) machten alles andere als Mut für den Klassenerhalt. Es waren katastrophale Auftritte, insbesondere in der Defensive. Auch im Hinspiel gegen die Ostholsteiner hagelte es zahlreiche Gegentreffer. Damals gab es eine 0:6-Klatsche. Im Rückspiel sollte die Wende gelingen. Bei den Eutinern fehlte mit Monty Gutzeit der beste Torschütze der Liga im Kader. Er wurde vertreten durch Dustin Uchneytz, der in den vergangenen Wochen starke Auftritte als Joker zeigte. Nun war es also die Chance, in der ersten Elf für den Stürmer, der einst bei der SG Neustrand höherklassige Erfahrungen sammelte. Ebenfalls in der ersten Elf stand Max Golovcanski und Konrad Kohlwes, die zum Kader der Oberliga-Elf gehören.

Dustin Uchneytz vertrat den urlaubsbedingt ausgefallenden Monty Gutzeit. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Schock für Eutin

Trainer Jasper Frahm sagte über die Anfangsphase: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben den Ball vernünftig laufen lassen und sind das ein oder andere Mal auch gut vor das Tor gekommen.“ Der Treffer fiel allerdings auf der anderen Seite. Mit der ersten Aktion in der gegnerischen Hälfte kam es zu einer Ecke für Wardersee. Diese hätte es laut den Platzherren nicht geben dürfen. Zudem ging nach einem vermeintlichen Stürmerfoul der Eutiner Verteidiger zu Boden, sodass Jannes Hase (14.) frei einköpfte. Die zuletzt starke Defensive der Ostholsteiner musste nach knapp 200 Minuten wieder ein Gegentor hinnehmen. „Es hat zwei, drei Minuten gedauert, bis wir uns sortiert haben, danach haben wir es wieder angenommen, haben wirklich den Ball sehr gut laufen lassen, sind immer wieder in die Tiefe gekommen und hatten gute Chancen.“ Der Treffer war die logische Folge. Nach einer Verlagerung zog Max Golovcanski (32.) aus 18 Metern ab, der Schuss wurde noch abgefälscht, sodass der Ball im Netz zappelte. Eutin war nun wieder im Spiel und ging in Führung. Bruckmann steckte durch zu Kohlwes, doch anschließend beförderte Yannick Habich (36.) den Ball ins eigene Tor. Kurz vor der Pause wurde Morits Manzow im Strafraum gelegt, sodass der Unparteiische auf Strafstoß entschied. Dustin Uchneytz (42.) übernahm die Verantwortung und traf zum 3:1-Pausenstand. Sein Trainer sprach dem Torschützen ein Sonderlob aus: „Grundsätzlich war Dustin eine gute Stürmer-Vertretung für Monty Gutzeit, der urlaubsbedingt nicht dabei war. Er hat das Spiel richtig gut angenommen und hat sich mit dem Tor belohnt.“

Wardersee stürzt ab

In der Pause war die Ansage klar: „Wir haben gesagt, dass wir weiter das Tempo hochhalten wollen und das haben wir auch gemacht.“ Es wurden weitere gute Torchancen kreiert, doch vor allem ein starker Torhüter der FSG verhinderte eine echte Klatsche. Nichtsdestotrotz wurde es deutlich. Jannik Sarnow (56.) traf aus der zweiten Reihe und auch Jorge Bruckmann (65.) traf. Nach einem Freistoß von halblinks an den zweiten Pfosten war der Außenspieler erfolgreich. Somit gewann Eutin mit 5:1 und sitzt dem TuS Tensfeld im Nacken. Der zweite Platz ist zum Greifen nah. Zum erfolgreichen Heimspiel sagte Trainer Frahm: „Sicherlich hätte der Sieg noch deutlich höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. Da hätten wir vielleicht bei der ein oder anderen Szene noch einen Tick konsequenter sein müssen. Ich denke, damit können wir zufrieden sein, haben drei Punkte eingefahren, das war unser Ziel. Wir haben es auch souverän gemacht, sind nach dem Rückstand gut zurückgekommen. Somit sind wir sehr zufrieden mit dem Spiel und freuen uns über die drei Punkte.“ Am kommenden Wochenende wartet der TSV Lensahn, wo es eine unangenehme Aufgabe werden könnte. Wardersee dagegen ist auf den vorletzten Platz abgerutscht und steht nach einer weiteren deutlichen Pleite mit dem Rücken an der Wand. Das Duell gegen Kühren am Freitagabend ist enorm wichtig. Gegen das Team der Stunde muss gewonnen werden, damit der Negativtrend endet.

Wardersee erlebt derzeit ein absolutes Horrorjahr. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Insel Fehmarn – TSV Lensahn 3:0 (2:0)

Nach dem deutlichen 6:1-Sieg im Kellerduell gegen Wardersee wollte die SG Insel Fehmarn nachlegen. Erneut kam der Gegner aus der unteren Tabellenregion, sodass es wieder ein Spiel mit „Sechs-Punkte-Charakter“ war. Dies galt allerdings auch für den Gegner TSV Lensahn, denn für diesen war der Druck noch einmal um einiges größer. Zehn Punkte sorgen für den letzten Tabellenplatz, und der Rückstand wird mit jeder Woche größer. Zwar herrschte zuletzt eine Aufbruchsstimmung an der Dr.-Julius-Stinde-Straße, doch diese spiegelt sich einfach nicht in den Ergebnissen wider. Trotz verbesserter Auftritte hagelte es erneut Niederlagen. Nur ein Punkt resultierte aus den ersten Spielen des neuen Jahres, was eindeutig zu wenig ist. Nun auf der Insel sollte der berühmte Befreiungsschlag gelingen, doch erneut gab es eine Pleite. Ohne die drei erfahrenen Lutz van Bühren, Ole Knorr und Julian Papke, stattdessen mit Finn-Ole Ratje, der erstmals wieder in der Startelf stand, war es eine schwierige Aufgabe. Der Co-Trainer der SG Insel Fehmarn, Fynn Severin sagte: „Wir haben grundsätzlich versucht, die Tiefe zu attackieren und mit unseren schnellen Spielern die Abwehr von Lensahn unter Druck zu setzen.“ Dies gelang durchaus, auch wenn man sich glücklich schätzen durfte, nicht in Rückstand geraten zu sein. Ausgehend von einem Eckball köpfte Lensahn ein, doch der Schiedsrichter sah eine Abseitsposition. Somit blieb es vorerst beim 0:0, doch nur kurz. Nahezu im direkten Gegenzug traf Tjelk Jacob (28.) zur nicht ganz unverdienten Führung der SG. Zu diesem Zeitpunkt blieben bereits einige Chancen ungenutzt. Zwölf Minuten nach dem ersten Treffer fiel dann auch schon der zweite. Magnus Mackeprang (40.) erhöhte. Eine Abseitsposition verwehrte Fehmarn noch vor der Pause den dritten Treffer.

Ist Lensahn noch zu retten?

Zur zweiten Hälfte kam Lensahn mit einer Menge Wut im Bauch heraus. Der schnelle Anschlusstreffer sollte gelingen, und tatsächlich bot sich eine Riesenchance. Stefan Lang traf nur die Latte, und anschließend setzte Thorben Ratje den Kopfball über den Querbalken. Bitter für den TSV, der somit wieder im Spiel gewesen wäre. Doch es kam, wie so oft in diesem Jahr: Statt dem nicht unverdienten Anschlusstreffer jubelte plötzlich die Heimmannschaft. Ein Freistoß von Sven Ove Westphal fand Fabian Plöger (53.), der mit der ersten Annäherung nach der Pause traf. Es war die Vorentscheidung. Gästetrainer Heiko Müller sagte: „Fehmarn verwaltete danach die klare Führung, kam aber nicht mehr nennenswert in Bedrängnis. Wir hatten zwar noch die eine oder andere Chance, konnten aber leider keine Ergebnisverbesserung erzielen. Am Mittwoch in Lütjenburg haben wir die nächste Möglichkeit, ein besseres Ergebnis zu erzielen.“ Fehmarns Severin sagte nach Abpfiff: „Es war ein verdienter Sieg, allerdings nicht so deutlich, wie es dann letztendlich ausging.“ Für Fehmarn war es der zweite Sieg in Folge, doch nun wartet ein echter Brocken. Es geht zum TSV Gremersdorf, dem Ligaprimus. Die Insulaner verschafften sich mit den jüngsten beiden Siegen etwas Luft im Tabellenkeller. Ganz anders sieht es bei Lensahn aus. Der Abstieg in die Kreisklasse A wird mit jeder Woche wahrscheinlicher und es braucht ein echtes Wunder. Der Rückstand auf den 13. Platz beträgt mittlerweile elf Zähler. Dies ist einer mehr, als sie derzeit ins Gesamt auf ihrem Punktekonto haben. Zudem datiert der letzte Erfolg vom 13. August. Seitdem gab es 17 Spiele ohne Sieg. Es ist die längste Serie in dieser Liga und auch die Rückkehr der Ratje-Brüder scheint den Turnarround nicht zu bingen.

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Dem TSV Lensahn droht ein tragischer Abstieg in die A-Klasse. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SpVgg Putlos – SVG Pönitz II 1:2 (0:2)

Nach dem desaströsen Auftritt gegen die FT Preetz, der mit 2:8 endete, wollte die SVG Pönitz II eine Reaktion zeigen. Es ging zur SpVgg Putlos, die in den Wochen zuvor in guter Form war. Zwei Siege feierte diese, darunter in der Vorwoche im Derby gegen Cismar. Putlos wartete also durchaus mit Selbstvertrauen. Im Team der SVG gab es einige Änderungen. Mit Lukas Quandt, Joshua Schmidt, Tobias Neumann, Youri Oelfke sowie Kapitän Willem Stendorf begannen gleich fünf Neue. Putlos-Trainer Benjamin Berger sagte: „Wir spielen eine richtig schlechte Halbzeit, haben aber ein absolutes Chancenplus auf unserer Seite. Pönitz hat meist nur mit langen Bällen agiert, kam in der ersten Halbzeit drei, viermal vor unser Tor, wobei bei den vier Aktionen zwei Eckbälle dabei waren.“ Eine dieser Ecken sollte den Weg über Umwege ins Tor finden. Zunächst parierte Philipp Pries im Tor noch stark, doch der Nachschuss von Jona-Leander Mirbach-Unke (8.) landete zur Pönitzer Führung im Netz. Dies zum Ärger der SpVgg, denn nach Angaben des Trainers handelte es sich beim Nachschuss um eine klare Abseitsposition. Das Schiedsrichtergespann, das noch im Fokus bleiben sollte, übersah diese. Doch im direkten Gegenzug bot sich die Chance auf den Ausgleich. Marten Ruge scheiterte an Kjelt Kienitz, dem Schlussmann der Zweitvertretung. Der Angreifer scheiterte anschließend zwei weitere Male. Die Chancen auf den Ausgleich, wenn nicht sogar die Führung für die Platzherren, waren also definitiv da. Doch bei diesen blieb es nicht, denn nach einem Standard kam auch Dennis Kenzler zu einer guten Gelegenheit. „Fußballerisch war es nicht gut von uns, aber Chancen hatten wir genug“, sagte Berger. Dieser musste ansehen, wie Darwin Krasch auf der linken Außenbahn den Ball verlor. Die SVG II konterte mit zwei Spielern und bekam tatsächlich die Schussmöglichkeit. Der Abschluss landete an der Latte, und von dieser prallte der Ball dem mitgelaufenen Lukas Quandt (38.) mit „300 km/h auf den Kopf“. „So liegst du 2:0 zur Halbzeit gegen Pönitz hinten, obwohl du eigentlich das Chancenplus auf deiner Seite hast“, sagte der Coach der Hausherren.

Jubel bei der SVG Pönitz II nach dem Auswärtssieg. Foto: Niklas Runne

Zehn gegen Zehn

„Wir haben die Fehler angesprochen, gehen raus und machen, finde ich, eines unserer besten Spiele in der zweiten Halbzeit. Wir haben Chancen um Chancen, 70% Ballbesitz, kommen immer wieder in die letzten Zonen rein und haben einfach kein Spielglück an diesem Wochenende“, sagte Berger. Gleich zweimal musste Kienitz stark reagieren. Der Schlussmann der SVG geriet nach rund einer Stunde in den Fokus. Für ein Handspiel außerhalb des Sechzehners sah er die Rote Karte. Die Überzahl nutzte die SpVgg allerdings nicht für den Anschlusstreffer. Dabei verzweifelte man doppelt am Aluminium. Felix Prokoph köpfte an die Latte und auch der Pfosten blieb nicht unverschont. In der 75. Minute war die Überzahl dann auch schon wieder dahin. Bennet Buchardt sah die Gelb-Rote Karte zum Unverständnis seines Trainers: „Dort Gelb-Rot zu zeigen ist für mich immer noch ein Rätsel. So spielen wir mit zehn gegen zehn weiter in der letzten Viertelstunde. Das war ein Spiel auf ein Tor.“ Der Anschlusstreffer fiel tatsächlich doch noch durch Ruge (90.). Dennoch musste die Heimmannschaft sich geschlagen geben. „Das Spiel darfst du vom Spielverlauf, von den Chancen her, niemals verlieren. Trotzdem Glückwunsch an Pönitz. Sie haben nachher mit Mann und Maus verteidigt und drei wichtige Punkte im Abstiegskampf geholt“, sagte der Coach der Heimmannschaft. Sein Gegenüber Marco Schultz fasste die Partie aus seiner Sicht zusammen: „Hart umkämpftes Spiel. Wir gehen wieder früh in Führung, machen es diesmal aber besser als zuletzt. Wir standen hinten relativ sicher und konnten vorne immer wieder für Entlastung sorgen. Am Ende wurde es durch den Platzverweis für uns nochmal schwer. Als dann aber Putlos auch nur noch mit zehn Mann spielte, hatten wir wieder etwas mehr Kontrolle. Am Ende war es für mich aufgrund des großen Kampfes ein verdienter Sieg.“ Für Putlos geht es am Dienstagabend bereits weiter. Dann gastiert der ASV Dersau. Pönitz empfängt am Sonnabend die SG Dobersdorf/P’hagen.

TSV Klausdorf II – TSV Gremersdorf 0:7 (0:4)

Der TSV Gremersdorf hat sich mit dem Auswärtssieg beim ASV Dersau etwas an der Spitze abgesetzt. Dies geschah vor allem dank der Niederlage von Verfolger Tensfeld. Somit ging man mit 13 Punkten Vorsprung in den 22. Spieltag und nachdem am Freitagabend die Segeberger erneut zwei Zähler liegen gelassen hatten, bot sich nun die Chance, den Vorsprung nochmals weiter auszubauen. Doch der Gegner startete gut ins neue Jahr. Der TSV Klausdorf II holte sieben von neun Punkten aus den ersten drei Spielen in 2025 und trotze somit dem schmerzhaften Abgang von Marcel Gaber. Vor allem Dennis Kahlert, der in all diesen erwähnten Partien mindestens einmal traf, war in bestechender Form. Doch an das Hinspiel erinnerte sich die Mannschaft von Phil Schäfer nicht gerne zurück. Unter Flutlicht gastierte man am Bankendorfer Weg. Es war damals ein echtes Spitzenspiel, das allerdings mit 0:8 verloren ging. Im Anschluss folgte eine Krise und der Absturz ins Niemandsland. Nun war man auf Revanche aus und die Voraussetzungen sprachen nicht unbedingt gegen sie. Der Tabellenführer musste nämlich einige Ausfälle kompensieren. So fehlten Lennart Petersen, Sönke Harms, Marvin Zeigner, Jonas Kock und Ibrahima Sylla. Trainer Christian Ippig war also gefordert und er überraschte mit einer Personalie im Sturm. Noel Etienne Linke feierte sein Startelfdebüt. Das Spiel begann durchaus schwungvoll. Bereits nach einer Minute kam der Tabellenführer zum Abschluss, dieser wurde allerdings nicht richtig zwingend. Ganz anders sah dies auf der anderen Seite aus. Nach Balleroberung schaltete die Heimmannschaft um, legte den Ball vor dem Tor quer, doch Deniz Cankal schob knapp vorbei. Es war früh eine erste Riesenchance zur Führung. Stattdessen kam allerdings Gremersdorf und zeigte sich enorm effektiv. Dustin Gabbey (18.), der in der Spitze agierte, traf ins rechte Eck zur Führung. Zwei Zeigerumdrehungen später bot sich allerdings die Großchance auf den Ausgleich, die Cankal jedoch an einem stark reagierenden Fabian Mandt ausließ. So blieb die Gästeführung erhalten und sie wurde sogar erhöht. Linke (22.) traf zum 2:0. Die Ostholsteiner waren extrem effizient, was in dieser ersten Hälfte den Unterschied machen sollte. Zudem boten sie den Zuschauern sogar einige sehenswerte Treffer, wie zum Beispiel durch Maurice Wagner (28.) zum 3:0. Bereits nach nicht einmal einer halben Stunde war die Partie so gut wie entschieden, dabei war der Zwischenstand mit Blick auf den Spielverlauf etwas zu hoch. Noch vor der Pause schnürte Linke (36.) den Doppelpack zum 4:0-Halbzeitstand.

Christian Ippig musste auf einige Akteure verzichten. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Verletzungen trüben Auswärtssieg

Klausdorf war alles andere als zufrieden, denn sie mussten sich eigentlich nur eine schlechte Chancenverwertung ankreiden lassen. Beide Cankal-Chancen hätten das Ergebnis anders aussehen lassen können. Zur zweiten Hälfte brachte Phil Schäfer Nick Fahimian für Tim Wilcken. Auf der Gegenseite musste gleich zweimal verletzungsbedingt gewechselt werden. Joe Janßen und auch Mathias Ruske kamen. Zudem brachte Ippig mit Rune Jaekel einen frischen Stürmer. Dieser kehrte nach Verletzung zurück und ließ gleich mehrere gute Chancen ungenutzt. Elf Minuten vor dem Ende machte der großgewachsene Angreifer dann doch sein Tor (79.). Der Spitzenreiter zeigte sich in der Schlussphase nochmal hungrig und schraubte das Resultat durch Mathias Ruske (84.) und erneut Jaekel (88.) in die Höhe. Wie im Hinspiel war es also eine deutliche Angelegenheit für die Ostholsteiner. Mit 7:0 wurde gewonnen, sodass der Vorsprung auf den zweiten Platz bereits 15 Punkte beträgt. Der siegreiche Trainer sagte nach Abpfiff: „Ich freue mich, dass wir mit unserer Kaderbreite die Ausfälle tatsächlich kompensieren konnten. Man muss aber auch sagen, dass Klausdorf vor dem 0:1 und nach dem 0:1 zwei sehr gute Chancen durch Cankal ausgelassen hat. Wir waren heute sehr effektiv und haben quasi alle unsere Chancen bis zum 0:4 genutzt. Defensiv hatten wir einige Lücken und unglückliche Zweikämpfe. Was mich am meisten freut, ist, dass Noel Linke sein Startelfdebüt als zweiter Stürmer mit zwei Toren belohnen konnte und somit das Vertrauen zurückgezahlt hat sowie Mathias Ruske, der ein unermüdlicher Kämpfer ist und sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt, sich ebenfalls mit einem Tor belohnen konnte. Leider haben wir wieder zwei Verletzte zu beklagen: Andre Brandt mit einer Leistenzerrung und Bennet Baaß mit wohl gebrochenem Daumengelenk. Durch die vielen Verletzungswechsel kurz nach der Pause haben wir etwas den Faden verloren, konnten aber in der letzten Viertelstunde nochmal hochfahren.“ Der Aufstieg wird immer wahrscheinlicher für den TSV, der weiterhin von ganz oben grüßt. Das Ergebnis ist ein dickes Ausrufezeichen an die Liga, denn selbst mit einigen Ausfällen ist der Ligaprimus in der Lage, ein solches Spiel in dieser Höhe für sich zu entscheiden. Doch nun wird es spannend sein, was das nächste Wochenende bringt. Dort empfängt man mit der SG Insel Fehmarn einen Gegner, gegen den man sich traditionell schwer tut. Klausdorf gastiert in Dersau.

Gremersdorf setzte sich am Ende deutlich durch. Foto: Lobeca/Niklas Runne

SG Dobersdorf/P’hagen – SC Cismar 4:1 (2:0)

Das Jahr 2025 lief noch nicht so richtig positiv für den SC Cismar. Die ersten drei Spiele wurden allesamt verloren, wobei es mit acht Gegentreffern eindeutig zu viele gab. Vor allem die Pleiten gegen Kühren (0:3) und Preetz (2:3), zwei Teams aus dem Tabellenkeller, waren enorm bitter für den Aufsteiger. Dieser musste, nachdem er sich im Endspurt der Hinserie etwas Luft verschafft hatte, wieder in den Tabellenkeller orientieren. Dieser rückte immer näher, denn die Konkurrenz punktete. Vor dem Spieltag betrugen die sieben Zähler Abstand zu den Abstiegsplätzen, doch die Tendenz sprach mit vier Niederlagen am Stück klar gegen den SCC. Umso wichtiger war die Partie bei der SG Dobersdorf/P’hagen. Dort reiste man als Underdog an, denn die SG schielt derzeit auf den zweiten Tabellenplatz. Mit sieben von neun Punkten startete man gut ins neue Jahr, auch wenn es in der Vorwoche nur ein dürftiger Auftritt war. Bei der SG Bösdorf/Malente gab es zwar einen 1:0-Sieg, doch offensiv war viel Luft nach oben. Tjark-Morten Bossmann nutzte eine von wenigen Chancen zum einzigen Treffer des Tages. Nun wollte die Elf von Tim Fülbier etwas mehr Durchschlagskraft kreieren. Dabei sollte mit Dennis Wedemann ein Rückkehrer helfen. Zuletzt fehlte der Flügelspieler gesperrt. Gegen Cismar stand er wieder in der Startelf. Auf der Gegenseite musste Sascha Pretzel auf einige Spieler verzichten. Neben den langzeitverletzten Maksim Walter (Kreuzbandriss), standen auch Paul Schröder (Gelbsperre), Henrik Schattka, Robin Lippegaus, Kai Konrad, Linus Kluge und Timo Groth nicht zur Verfügung. Ein stark ausgedünnter Kader reiste zum Tabellenvierten, sodass mit Drilon Mehmeti nur ein einziger Spieler auf der Bank zur Einwechslung bereit war. Der Fokus lag zunächst auf der Defensive. Mit einer Menge Kompaktheit gegen den Ball stand der SCC in der eigenen Hälfte. Vorne lag die Hoffnung auf Linus Munzel als Zielspieler. Die Heimmannschaft bestimmte direkt das Spiel und suchte den Weg über die schnellen Außen nach vorne. Kjell Gonda und Dennis Wedemann bekleideten diese, doch auch Bossmann und Goetting griffen mit an. Dies stellte die Defensive der Gäste durchaus vor Herausforderungen. So auch nach acht Minuten, als Gonda (8.) den Ball aus kurzer Distanz „reinmurmelte“. Im Anschluss wurde der SCC etwas aktiver. Sie hatten nun etwas längere Ballbesitzphasen. Zudem bekamen sie eine echte Großchance. Bennet Kern zog ab, sein Schuss wurde leicht abgefälscht und landete am Querbalken. Es war die Gelegenheit auf den Ausgleich. Stattdessen wurde die Heimelf wieder zwingender. Etwa zehn Minuten vor der Pause stieß Dobersdorf über Gonda auf Außen in den Strafraum. Der Angreifer wurde dabei gelegt, sodass der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt zeigte. Tjark-Morten Bossmann (34.) verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Noch vor dem Pausentee hätte hier alles klar sein können, doch unter anderem ein stark reagierender Dennis Kuhlmann verhinderte einen deutlicheren Pausenrückstand.

Tjark-Morten Bossmann trat zum Elfmetter an. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Cismar verkürzt

Zur zweiten Hälfte brachte Fülbier Fynn Schwarten für Per Schlotfeldt. Seine Mannschaft blieb weiterhin das bessere Team und erspielte sich vielversprechende Gelegenheiten. Der dritte Treffer ließ allerdings noch auf sich warten. Stattdessen meldete sich Cismar mit einem weiteren Lattentreffer beinahe im Spiel wieder an. Es gab gute Annäherungen, doch wenige klare Chancen. Nichtsdestotrotz verkürzte der SCC. Der auffälligste Offensivspieler der Grömitzer, Bennet Kern (71.), traf zum 1:2. Zum Ärger der Heimmannschaft war der Aufsteiger wieder im Spiel. Doch beeindruckt zeigte sich Dobersdorf nicht wirklich. Sie spielten weiter nach vorne. Die Abwehr der Gäste rückte weiter vor und stand deutlich höher. Dies hatte zur Folge, dass es nur vier Minuten nach dem Anschlusstreffer den nächsten Gegentreffer gab. Ein Tiefenball erlief der pfeilschnelle Marcel Gonda. Anschließend legte dieser ins Zentrum, wo Kjell Gonda (75.) zum 3:1 traf. Der alte Abstand war wiederhergestellt, doch der Treffer sorgte für Diskussionen. Der Vorarbeiter erlief den Ball an der Grundlinie, die einen Hauch überschritten wurde. Somit war der Ball in der Entstehung bereits minimal im Toraus. Der Treffer zählte dennoch und es sollte sogar noch einen weiteren geben. Erneut kam der Ball in die Tiefe, anschließend machte Torhüter Kuhlmann eine unglückliche Figur, sodass Marcel Gonda (88.) zum 4:1-Endstand traf. Die fünfte Niederlage in Serie für den SCC war besiegelt. Der kurze Hoffnungsschimmer nach dem Anschlusstreffer schwand mit dem dritten Gegentreffer. Zwar war es ein verbesserter Auftritt der Ostholsteiner im Vergleich zu den vergangenen Wochen, doch am Ende war man mit dem 1:4 sogar noch relativ gut bedient. Die Chancen für weitere Treffer der Hausherren waren durchaus da. Am kommenden Wochenende empfängt Cismar die SG Bösdorf/Malente. Dort soll der Negativtrend gestoppt werden. Dobersdorf gastiert bei der SVG Pönitz II.

Kjell Gonda traf doppelt. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Die Nachholspiele unter der Woche

SpVgg Putlos – ASV Dersau (Di., 19.30 Uhr)

Bereits am Dienstagabend geht die Kreisliga Ost weiter. An der Strandstraße empfängt die SpVgg Putlos um 19:30 Uhr den ASV Dersau. Es ist ein Duell mit einer Vorgeschichte. Das Hinspiel wollte die SpVgg gerne verlegen, aufgrund einiger Veranstaltungen, an denen der Großteil der Mannschaft teilnahm. Folgerichtig standen diese nicht zur Verfügung. Es wurde sich jedoch nicht auf einen neuen Termin geeinigt, sodass das Hinspiel mit einigen Nebengeräuschen stattfand. Dersau gewann mit 2:0, doch es war ein hartes Stück Arbeit. Kurz vor der Pause traf Steffen Uhl zur Führung. Anschließend ließ Putlos gleich mehrfach die Chance auf den Ausgleich liegen. Am Ende warfen die Ostholsteiner alles nach vorne, sodass sich ein Konter für die „Keiler“ bot. Lion Boll vollendete diesen zur Entscheidung. Dennoch war Putlos-Trainer Benjamin Berger mit der Leistung seines stark ausgedünnten Kaders sehr zufrieden. Seitdem liegen einige Monate zurück. Die Ostholsteiner haben sich im gesicherten Tabellenmittelfeld eingefunden und der Klassenerhalt ist zum Greifen nah. Sicher ist dieser allerdings noch keinesfalls. Zuletzt gab es nach zwei Siegen am Stück einen Dämpfer. Gegen das abstiegsbedrohte Pönitz II wurde mit 1:2 verloren. Dabei blieben zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt, sodass dem Coach die Erklärung für das Endergebnis fehlte. Die erste Hälfte war sehr enttäuschend, auch wenn es ein Chancenplus gab. Die zweite Hälfte war schon um einiges besser. Vor dem Nachholspiel gegen den ASV sagte Benjamin Berger: „Wir wollen definitiv zwei bessere Halbzeiten spielen als am Wochenende.“ Zu Hause fühlt man sich enorm wohl, denn 20 der 29 Punkte wurden hier geholt. Zudem wurden auch gerade einmal zwölf Gegentreffer kassiert. Offensiv ist noch durchaus Luft nach oben, denn es wurden erst 15 Tore an der Strandstraße erzielt. Damit noch einige Tore unter Flutlicht am Dienstagabend dazukommen, hofft man auf die starke Form von Marten Ruge. Der Stürmer, der sich in der Hinserie noch enorm schwergetan hat, traf in 2025 bereits fünfmal. In allen vier Spielen war er erfolgreich. Somit steht er nun mit sechs Toren in der internen Torjägerliste ganz oben.

Marten Ruge ist in guter Form. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Schielt Dersau auf Platz Zwei?

Beim Gegner gab es im neuen Jahr durchaus Grund zum Jubeln. Drei Spiele wurden absolviert, davon zwei gewonnen. Zunächst bezwang man nach Rückstand den TSV Lensahn und jüngst gab es einen 3:0-Auswärtssieg bei Bösdorf/Malente. Dabei glänzte vor allem Shifquet Smajli mit einem Doppelpack. Der Flügelspieler ist somit bester Torschütze des ASV mit acht Treffern. Beide Teams haben in ihrem Spiel eine Gemeinsamkeit: Die Stärke liegt in der Defensive. Beide lassen wenig zu und kommen über Umschaltmomente sowie Standards nach vorne. Es könnte also ein enges und spannendes Duell werden. Für Dersau gilt es, nochmal oben anzuklopfen, denn der zweite Platz ist durchaus ein realistisches Ziel. Dazu müssen die Nachholpartien allerdings erfolgreich bestritten werden. Anfangen möchte man damit am liebsten gegen Putlos.

TSV Lütjenburg – TSV Lensahn (Mi. 19.30 Uhr)

Der TSV Lütjenburg musste am vergangenen Freitagabend eine heftige Niederlage bei der SG Kühren hinnehmen. Mit 0:5 gab sich der letztjährige Tabellendritte dem Kellerkind geschlagen. Somit lässt sich der Start ins neue Jahr durchaus als Fehlstart bezeichnen. Aus den ersten fünf Spielen holte man nur einen Sieg. Zudem gab es zuletzt zwei deutliche Pleiten. Null Punkte und 0:8 Tore resultierten aus den Duellen gegen Eutin II und Kühren. Somit gab es aus den vergangenen elf Spielen nur zwei Siege. Dies ist für ein Team mit den Ambitionen, wie sie der TSV in der Vergangenheit hatte, eindeutig zu wenig. Nun wartet allerdings ein Spiel, das aufgrund der Tabellensituation durchaus als „Pflichtsieg“ zu betiteln ist. Der TSV Lensahn ist zu Gast, und somit das Tabellenschlusslicht. Dieses wartet seit Mitte August auf einen Sieg. Die Negativserie der Ostholsteiner begann kurioserweise ausgerechnet im Hinspiel gegen den kommenden Gegner. Damals trafen sich zwei ungeschlagene Mannschaften zu einem Spitzenspiel. Lütjenburg gewann knapp mit 1:0 und überstand einige gute Chancen der Mannschaft von Trainer Heiko Müller. Für beide ging es danach steil bergab, doch Lütjenburg fand im Laufe dieser Zeit die Handbremse. Kleine Hochs, in denen wieder neue Hoffnung aufkam, verhinderten einen Fall in den Tabellenkeller. Genau dort befindet sich der Gegner, und für diesen ist die aktuelle Situation nur noch schwer zu lösen. Zehn Punkte wurden aus den 19 Partien geholt. Im neuen Jahr war es exakt ein einziger Zähler. Dieser wurde ausgerechnet beim TSV Gremersdorf entführt.

Heimstark gegen Auswärtsstark

Hoffnung für das Nachholspiel am Mittwochabend an der Kieler Straße macht die Auswärtsausbeute von Lensahn. In der Fremde wurden neun der zehn Punkte geholt. Ihnen gegenüber steht die viertschwächste Heimmannschaft der Liga. Nur zwölf Punkte gab es, doch es wurden auch erst acht Spiele bestritten. Diese Statistik trübt also durchaus das Bild. Die Hälfte der Punkte blieb in Lütjenburg, und das Torverhältnis besagt 17:17. Der letzte Heimsieg der Mannschaft um Sebastian Witt liegt nun allerdings auch schon einige Zeit zurück. Am 2. Oktober 2024 gewann man gegen Fehmarn mit 3:2. Es war ebenfalls ein Spiel unter der Woche, das am Ende glücklich für sich entschieden wurde. Insgesamt wurden drei Heimspiele gewonnen, drei endeten Unentschieden, und zwei wurden verloren. In der vergangenen Saison gewann Lütjenburg das Heimspiel gegen den kommenden Gegner mit 1:0. Enrico Rahlf erzielte den Siegtreffer.

Der Spieltag im Überblick

SG Kühren – TSV Lütjenburg 5:0
FT Preetz – TuS Tensfeld 1:1
SG Bösdorf/Malente -ASV Dersau 0:3
Eutin 08 II – FSG Wardersee 5:1
SG Insel Fehmarn – TSV Lensahn 3:0
SpVgg Putlos – SVG Pönitz II 1:2
TSV Klausdorf II – TSV Gremersdorf 0:7
SG Dobersdorf/P’hagen – SC Cismar 4:1
SpVgg Putlos – ASV Dersau (Di., 19.30 Uhr)
TSV Lütjenburg – TSV Lensahn (Mi., 19.30 Uhr)

Die Tabelle

1.TSV Gremersdorf2277 : 1956
2.TuS Tensfeld2159 : 3141
3.Eutin 08 II – U232263 : 3740
4.SG Dobersdorf/​P’hagen1956 : 3138
5.SG Bösdorf /​ Malente2138 : 3533
6.TSV Klausdorf II – U232244 : 6033
7.ASV Dersau1736 : 2630
8.SpVgg Putlos1826 : 3029
9.SC Cismar2237 : 4724
10.TSV Lütjenburg1934 : 4624
11.FT Preetz1945 : 4423
12.SG Insel Fehmarn2243 : 5622
13.SG Kühren1829 : 3521
14.SVG Pönitz II2239 : 6719
15.FSG Wardersee1931 : 6817
16.TSV Lensahn1926 : 5110
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