Mannschaftsrat sorgt für Trainerrauswurf: „Charakterlich ganz schwach“

TSV Lensahn sucht nach einem neuen Chefcoach

Christian Ippig wurde beim TSV Lensahn als Cheftrainer entlassen. Foto: Lobeca/Felix Schlikis
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Lensahn – Die Zusammenarbeit zwischen dem TSV Lensahn und Cheftrainer Christian “Joe“ Ippig ist seit Dienstagabend beendet (HL-SPORTS berichtete). Der “Fußball-Ausschuss“ des Verbandsligisten teilte das dem 61-Jährigen mit. Den Posten des Sportlichen Leiters beim Verbandsligisten legte er daraufhin selbst ab. Die Gründe dafür sind klar: Der Mannschaftsrat sprach sich gegen ihn aus, wollte nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten.

Vorstand entscheidet sich gegen Trainer

Vorstandsmitglied Heino Baumann erklärte bei HL-SPORTS: „Als erstes möchten wir uns bei Joe für sieben Jahre außergewöhnliches Engagement, das weit über 100 Prozent lag, bedanken. Der Trennungswunsch kam aus dem Mannschaftsrat und aufgrund der sportlichen Talfahrt zuletzt, haben wir reagiert. Da ist nichts vorgefallen, wir gehen nicht im Bösen auseinander und wünschen Christian alles Gute für die Zukunft.“ In einer Sitzung zwischen “Fußball-Ausschuss“ und Mannschaftsrat wurden Probleme offengelegt. „Einfach formuliert war man nicht mehr ganz glücklich und danach haben wir uns im Fußball-Ausschuss ausgetauscht“, so Baumann weiter.

Magere Ausbeute für Team

Mit zwei Punkten aus sechs Saisonspielen war man allerdings auf allen Seiten unzufrieden mit der Gesamtsituation. Man hörte dazu von mangelnder Trainingsbeteiligung. Der Vorstand schien Ippig hier allerdings zuvor gekommen zu sein, denn nach Informationen von HL-SPORTS hatte er anscheinend schon nach der Niederlage in Hoisdorf vor vier Wochen Überlegungen angestellt, selbst hinzuschmeißen, wollte dem Team noch bis zum Winter die Chance auf Besserung zugestehen.

Mannschaftsrat setzt sich durch

Ippig war trotzdem enttäuscht über seinen Rausschmiss, schilderte den Ablauf so: „Am Dienstag nach dem Training hat mich der “Fußball-Ausschuss“ zu einem Gespräch gebeten. Dort wurde mir eröffnet, dass der “Mannschaftsrat“ mitgeteilt hat, dass die Mannschaft auf keinen Fall mehr mit mir weiterarbeiten will, sie wären nicht mehr motiviert. Daher würde man sich von mir trennen. Konkrete Gründe wurden nicht genannt, nur Allgemeinplätze wie falsche Aufstellungen, falsche Taktik. Es gab keine Diskussion.“

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Cheftrainer als „Sündenbock“?

Der geschasste Lensahn-Coach weiter: „Das Vorgehen dieses Mannschaftsrates spricht für sich. Die Mannschaft an sich – wie ich aus Reaktionen einiger Spieler weiß – war nicht involviert. Mit mir wurde auch in der ganzen Zeit kein Gespräch gesucht. Leider wird ein Sündenbock gesucht, damit man die eigene Leistung nicht hinterfragen muss. Charakterlich ganz schwach, spiegelt aber teilweise die Leistung auf dem Platz wider. Ich muss das ganze Geschehen erst einmal nach sieben Jahren intensiver Arbeit sacken lassen.“

Saltzmann springt ein

Der “Fußball-Ausschuss“ hat eine Interimslösung schon gefunden. Ulrich Saltzmann übernimmt das Team. Der 59-Jährige wurde vor sieben Jahren von seinem langjährigen Freund „Joe“ wieder zurück zum TSV Lensahn geholt. Saltzmann spielte früher selbst für den Club, nie für einen anderen, kümmerte sich erst einmal um die A-Jugend. Mit dieser wurde er Dritter und stieg danach als Co-Trainer von Ippig auf. „Ich bin gerne in der zweiten Reihe, muss nicht den Cheftrainerposten übernehmen. Da ich Ur-Lensahner bin, springe ich natürlich erst einmal ein“, so der 59-Jährige.

Mehrere Kandidaten im Gespräch

Ein Nachfolger soll auf jeden Fall gefunden werden. Ein erstes Gespräch gab es anscheinend schon am vergangenen Mittwoch. Mehrere Kandidaten soll es geben. Ob der neue Cheftrainer am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Trittau schon fest ist, scheint eher unwahrscheinlich. Das Abschlusstraining wird allerdings Saltzmann leiten.

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