Für einen Verein wie den VfB Lübeck mit einer Geschichte von über 100 Jahren gilt die Regionalliga Nord eigentlich als zu klein für die eigenen Ansprüche. Das ausgegebene Ziel ist daher die zeitnahe Rückkehr in die 3. Liga. Doch ein Wiederaufstieg stellt sich bislang als schwerer als erwartet dar. Auch für die Buchmacher scheint die kommende Saison besonders schwer zu prognostizieren. Aber für die Wettfreunde lässt sich ihr Hobby zumindest mithilfe eines attraktiven Sportwetten Bonus versüßen, auch wenn die Lübecker es nicht schaffen sollten. So kann das Tippen auf einen Aufstieg des VfB Lübecks aber auch zu einem echten Erfolg werden. Wie ihre Chancen in der kommenden Saison stehen, soll in diesem Artikel verdeutlicht werden.
Die Gunst der Stunde – Regeländerung in der Regionalliga
Dass in der Regionalliga für die Lübecker nicht Schluss sein soll, das unterstrich der Verein bereits nach dem Abstieg in der vorletzten Saison. Direkt nach Beendigung des letzten Spiels, begannen die Bauarbeiten im Stadion an der Lohmühle, um eine Rasenheizung zu installieren. Diese ist ab einem zweiten Jahr in der 3. Liga Pflicht. Eindeutig also, wohin die Reise gehen soll.
Neben der Rückkehr zu einer eingleisigen Staffel mit 19 Mannschaften steigt in der Saison 2022/23 der Tabellenerste der Regionalliga Nord direkt in die 3. Liga auf. Ein bedeutender Schritt für alle Regionalligisten, die sich Chancen auf den Aufstieg ausmalen. Ohne eine Aufstiegsrunde mit Play-off-Spielen kann der VfB Lübeck durch eine konstante Saisonleistung ohne Umwege den Weg zurück in den Profifußball finden.
Nach Umbruch kommt Entwicklung – Aufstiegsaspirant VfB Lübeck
Nach dem Abstieg vor einem Jahr vollzog der Traditionsverein aus dem Norden einen radikalen Umbruch. Über 20 Spieler verließen den Klub. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel, vor allem durch die Corona-Pandemie, konnte damals nicht einmal die Hälfte des Budgets investiert werden, welches noch in die Aufstiegsmannschaft 2019/20 gesteckt worden war.
Auch der langjährige Erfolgstrainer Rolf Landerl verließ den Verein und übergab sein Amt dem bisherigen Co-Trainer Lukas Pfeiffer. Mit ihm wurde der neuerliche Anlauf zur Rückkehr des VfB in die 3. Liga eingeleitet. Mit dem Erreichen der Meisterrunde war das Maximum, was erreicht werden konnte, erreicht.
Der Verein schenkt Pfeiffer weiter das Vertrauen. Mit ihm soll die Mannschaft eine erfolgreiche Entwicklung durchgehen und im zweiten Anlauf die Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse gelingen.
Neuverpflichtungen – Transfererfolge des VfB Lübecks
Der Verein aus Schleswig-Holstein sieht sich dafür gut gerüstet. Neben der verbesserten Infrastruktur ums Team gelang den Verantwortlichen durch eine verbreiterte und äußerst treue Sponsorenbasis der Aufbau eines stabilen finanziellen Fundaments. So konnte der VfB bereits kurz nach Ende der vergangenen Saison kräftig auf dem Transfermarkt zuschlagen und seinen Kader mit Qualität für den nächsten Aufstiegsversuch rüsten.
Mit Jannik Löhden, dem ehemaligen Kapitän von Fortuna Köln, wurde ein echter Transferkracher gelandet. Ein Führungsspieler in der Abwehr, der mit seiner Erfahrung und seinem Einsatz der Mannschaft aus Lübeck weiterhelfen wird. Auch für die Offensive wurde bereits hochkarätig eingekauft. Vom Nordost-Regionalligisten Carl Zeiss Jena kommt Flügelstürmer Felix Drinkuth, der für frische Elemente im sowieso schon starken Offensivspiel der Lübecker sorgen soll.
In der kommenden Saison wird der VfB Lübeck den mit Abstand wertvollsten Kader aller Regionalligisten aus dem Norden stellen. Mit einem Gesamtkaderwert von über 2,2 Millionen Euro lässt der Verein zumindest auf dem Papier schon alle anderen Vereine der Liga deutlich hinter sich.
Mit der Jugend zu langfristigem Erfolg – eine zukunftsträchtige Strategie!
Neben den Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt will der VfB in Zukunft verstärkt auf die eigene Jugend setzen. Dafür wurde die gesamte Jugendabteilung umstrukturiert und Führungspositionen neu besetzt. Neue Impulse sollen die eigene Nachwuchsförderung stärken und dem Verein langfristig beim Erreichen der eigenen Ziele helfen.
Nur mit dem Zusammenspiel aus guten Transfers sowie einer gelungenen Jugendarbeit kann es einem Verein wie dem VfB Lübeck gelingen, sich nach einem möglichen Aufstieg in die 3. Liga, im deutschen Profifußball zu etablieren. Eine vielversprechende Strategie, die allerdings auch ein wenig Geduld verlangt, um am Ende große Erfolge feiern zu können.
Regionalliga Nord – Prognose für die Saison 2022/23
Eröffnet wird die Saison der Regionalliga Nord am Freitagabend, 29. Juli. Klare Favoriten lassen sich schwer finden. Zwar gilt der VfB Lübeck aufgrund der jüngsten Vergangenheit sowie vom Namen und Prestige her immer als Favorit, doch wird es vor allem nach der durchwachsenen Saison 21/22 spannend zu beobachten, ob der Verein die Rolle eines Spitzenteams tatsächlich einnehmen kann.
In der Vorbereitung auf die kommende Saison blieb der VfB schon mal ungeschlagen. Durch Testspiele, unter anderem gegen die zweite Mannschaft des HSV und Berliner AK, holte sich das Team von Trainer Pfeiffer wichtige Spielpraxis und zeigt bereits viele gute Ansätze. Außerdem wurde gegen den Außenseiter TSB Flensburg im Elfmeterschießen der Sieg des Landespokalfinales gefeiert. Das Spitzenteam der Oberliga Schleswig-Holstein und die Nr. 2 aus Flensburg stellte sich als harter Brocken dar. Doch die Mannschaft um Kapitän Tommy Gruppe behielt die Nerven und rang den Underdog von der Förde letztlich nieder. Eine insgesamt gelungene Vorbereitung auf die voraussichtlich hart umkämpfte Pflichtspielsaison.
Neben dem VfB Lübeck werden die Zweitvertretungen der Profivereine aus Hamburg, Hannover oder Bremen sowie der SC Weiche Flensburg 08 besonders hoch gehandelt. Fraglich, ob ein Überraschungsteam, wie etwa der FC Eintracht Norderstedt oder Drittliga-Absteiger TSV Havelse, eine Rolle im Aufstiegskampf spielen kann. Beendet wird die Saison am 28. Mai 2023. Dank der Neuregelung wissen Vereine, Fans und Verantwortliche dann zu diesem Zeitpunkt auch, in welcher Liga ihre Mannschaft in der nächsten Saison spielen wird.
Mit dem eigenen Stil zurück in den deutschen Profifußball
Der VfB Lübeck ist bekannt für seinen „Lohmühlen-Fußball“. Eine Spielweise, bei der die eigene Mannschaft den Ball gerne in den eigenen Reihen zirkulieren lässt und so den Gegner mürbe spielt. Lange Jahre entwickelte Trainer Rolf Landerl das Markenzeichen der grün-weißen Mannschaft aus Lübeck. Auch unter dem neuen Trainer Lukas Pfeiffer soll dieser Ansatz, den die eigenen Fans so lieben, weitergeführt und am besten weiterentwickelt werden.
Eine Deadline setzt sich der Verein zwar nicht, aber lieber früher als später möchte man zurück in die Drittklassigkeit. Mit einem Stadion mit einem Rasen, der für langfristigen 3. Liga-Fußball geeignet ist und vielen weiteren vielversprechenden Neuerungen in und um den Verein an der Ostsee, will sich der VfB Lübeck endlich auch langfristig im deutschen Profifußball etablieren.