Wismar – Bald-Oberligist FC Anker Wismar verliert nach dem letzten Spieltag drei Spieler, die beim Verbandsliga-Meister für einige Tränen sorgen werden. Mirco Seide, Denny Kambs und Patrick Nehls verlassen den Club.
Mirco Seide zieht es nach Hamburg
Zum einen geht Stammkeeper Mirco Seide. Der in Bremen geborene Schlussmann hat inzwischen seinen Lebensmittelpunkt nach Glinde verlegt, beruflich arbeitet er jetzt als MTA im Universitätskrankenhaus Eppendorf.
Er kam im Sommer 2018 vom Regionalligisten FC Oberlausitz-Neugersdorf nach Wismar. Ausgebildet wurde der 1,88 Meter große Keeper beim Bundesligisten SV Werder Bremen. Dort spielte er auch zwei Jahre in der Bundesliga der A-Junioren und absolvierte 20 Pflichtspiele.
„Wir freuen uns, so einen jungen und talentierten Torwart hier in Wismar begrüßen zu können. Gemeinsam wollen wir viel erreichen“, sagte der damals verantwortliche Anker-Trainer Christiano Dinalo Adigo zu der Verpflichtung. „Ich möchte natürlich auch dazu beitragen, dass die Ziele des FC Anker Wismar erreicht werden“, so Seide bei der Vertragsunterzeichnung. Und das hat er mit viel Engagement geschafft, denn in den fünf Jahren hat er in der Hansestadt einiges erreicht, er spielte in seinem ersten Jahr in Wismar gleich in der Amateuroberliga und danach, auch bedingt durch zwei Aufstiegsverzichte, in der höchsten Landesspielklasse in Mecklenburg-Vorpommern, in der Verbandsliga. Und in dieser Saison ist er mit seinem Team Verbandsligameister geworden, verbunden mit dem Aufstieg in die Amateuroberliga Nordost. In dieser Staffel spielen die Vertreter der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Seide gehörte in den letzten Spielzeiten grundsätzlich zu den besten Keepern der Verbandsliga. Insgesamt bestritt er 91 Spiele für die Hansestädter. Allerdings fiel in diese Zeit die Coronakrise, als in zwei aufeinanderfolgen Spielzeiten nur 27 anstatt sechzig Spiele ausgetragen wurden. Mit dem Fußballspielen will Seide auf keinen Fall aufhören. Alle engagierten Vereine rund um Hamburg können nun auf einen spielstarken Keeper hoffen!
„Für uns ist dieser Wechsel natürlich sehr bitter. Mirco hat sich bei uns sehr gut entwickelt und war ein Ruhepol in der Mannschaft. Wir wünschen ihm natürlich für seine private und sportliche Zukunft alles Gute“, so Wismars Sportlicher Leiter Danny Pommerenke und Trainer Matthias Fink unisono.
Denny Kambs jetzt aber mit Brett und Paddel?
Der inzwischen 36-jährige Kambs ist eng mit dem (Fußball-) Sport verbunden. In Rostock geboren, spielte er im Jugendbereich u.a für den Mirower SV und für die TSG Neustrelitz. Später war er im Männerbereich unter anderem für den Malchower SV, für den Rostocker FC, den Gnoiener SV und der HSG Warnemünde aktiv. Von dort wechselte Kambs im Januar 2020 nach Wismar. Beim FC Anker kam die „hängende Spitze“ in insgesamt 26 Spielen zum Einsatz.
Eigentlich hatte er schon den Ball gegen Brett und Paddel auf dem Wasser getauscht und seinen Fokus verstärkt auf das Stand-up-Paddling (SUP, Stehpaddeln) gelegt. Doch nach viel Zuspruch seines Freundes Thomas Ehlert, mit ihm spielte er beispielsweise beim Rostocker FC und dem Gnoiener SV, zog es „Kambser“ doch noch mal zurück auf den Rasen.
Patrick Nehls mit offenem Ziel
Nehls wechselte im Sommer 2021 vom Rostocker FC in die Hansestadt zum FC Anker Wismar. Mit den Rostockern bestritt er zehn Spiele in der Oberliga Nordost. „In Wismar möchte ich mehr Spielpraxis erwerben“, war eines der Ziele für den heute 24-jährigen. Und der 1,74 große Mittelstürmer war in seiner ersten Saison auch gleich sehr erfolgreich. Insgesamt stand er 29 Mal auf dem Platz und absolvierte dabei 1.066 Spielminuten. In der laufenden Spielzeit lief es für „Paddy“ nicht so optimal, trotzdem absolvierte er gegen Warnemünde sein 50 Punktspiel für die Hansestädter. Im ersten Spieljahr für das Ankerteam war Patrick elfmal erfolgreich, in dieser Spielzeit traf er bisher zweifach. Dabei war aber auch eins der wichtigsten Tore der gesamten Saison, denn im Spitzenspiel gegen Neubrandenburg erzielte er in der 84. Minute das entscheidende 2:0 für die Anker-Crew.
„Wohin es Patrick zieht, bleibt abzuwarten. Er ist noch jung und wird seinen Weg machen. Das Potential ist vorhanden, schade, dass er uns verlässt“, so Anker-Trainer Fink.
Bildquellen
- Seide: Knothe
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