Jubel beim HSV dank David Kinsombi. Josha Vagnoman, Adrian Fein und Louis Schaub gratulieren. Archi-Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Hamburg – Den ersten Sieg nach der Corona-Pause für den Hamburger SV gab es am Sonntag im Heimspiel gegen SV Wehen Wiesbaden. Der Zweitligadritte gewann mit 3:2 (2:1). Kinsombi traf für die Rothosen doppelt und war somit maßgeblich daran beteiligt, dass die Hamburger weiter im Aufstiegskampf Hoffnungen schöpfen können. Die Konkurrenz aus Stuttgart und Heidenheim siegte ebnefalls, so dass sich das Tabellenbild nicht veränderte.

Heuer Fernandes nicht im Kader: „Spitz auf Knopf“

Für eine große Überraschung sorgte HSV-Coach Dieter Hecking vor dem Anpfiff. Stammkeeper Heuer Fernandes, der bisher alle 28 Saisonspiele bestritt, war nicht einmal im Kader. Mickel nahm als Ersatztorwart auf der Bank Platz. Sportvorstand Jonas Boldt erklärte die Aufstellung bei Sky: „Frische ist nicht nur ein Thema in den Beinen, sondern auch im Kopf. Grundsätzlich haben drei sehr gute Torhüter und der Trainer hat es sich nicht einfach gemacht, auch vor der Saison und in der Winterpause mit zweimal Spitz auf Knopf. Heute hat er sich ebenso entschieden.“ Dazu standen Kittel auf links, Kinsombi hinter den Spitzen und Schaub in der Zentrale in der Startelf. Dudziak, Jatta und Harnik blieben dafür draußen. Bei Wiesbaden gab es im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen SV Sandhausen auch vier Veränderungen. Für Dittgen, Schwede (beide gesperrt), Lorch und Knöll starteten Kuhn, Franke, Rivero und Aigner.

Torwart Julian Pollersbeck (HSV) Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Kinsombi merzt Letscherts Bock aus

Die Rollen waren schnell verteilt. Hamburg im Vorwärtsgang und nach sechs Minuten mit einer Mega-Chance. Vagnoman brachte den Ball von der Grundlinie scharf in den Fünfmeterraum, wo Pohjanpalo die Kugel zwischen den Beinen durchrutschte. Das Tor war leer. Die Gäste kamen in dieser Phase nur einmal vor das Hamburger Tor und trafen zur Führung. Vorausgegangen war ein erneuter katastrophaler Fehler von Letschert, den Schäffler (12.) über Pollersbeck ins Netz beförderte. Der Schock dauerte nur kurz und Kinsombi (14.) legte sich einen Pass von Kittel Volley vor und hämmerte das Ding aus Metern zum Ausgleich in die Maschen.

1:1 Tor, Torschütze David Kinsombi (HSV). Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Hessen stellen zu – Pohjnpalo bedankt sich

Der Tabellenvorletzte versteifte sich auf die Defensive und lauerte auf mögliche Konter. Die waren Mangelware, weil die Rothosen wieder mehr Druck machten. Das zahlte sich aus, denn dieses Mal patzten Rivero und Röcker bei einer Flanke von Leibold. Die Wiesbadener waren sich nicht einig. Pohjanpalo (27.) sagte danke und köpfte flach zum 2:1 ein. Es war das erste Tor für den Finnen im Volkspark. Viermal war er auswärts schon erfolgreich.

Glück für den HSV vor der Pause

Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel pennte Letschert schon wieder und ließ Kyereh zum Abschluss kommen. Der Hamburger Innenverteidiger hatte Glück, dass Pollersbeck mit der rechten Faust dran war und zur Ecke parierte. Die wurde gefährlich und segelte an Freund und Feind vorbei. Zwei Minuten danach einen neuerlichen Eckstoß (4:3 in dieser Statistik zu diesem Zeitpunkt) für den SVWW und wieder hatte der HSV Glück, dass niemand sich bereit erklärte, das Spielgerät im Netz unterbrachte. Knappe Führung für Hamburg zur Pause.

Jubel von Joel Pohjanpalo (HSV) zum 2:1 gegen Wiesbaden. Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Schäffler mit Doppelpack

Es war nicht Letscherts Tag. Zehn Minuten im zweiten Durchgang waren gespielt, da foulte er Ajani im eigenen Strafraum. Schäffler (57.) trat vom Elfmeterpunkt an und verlud Pollersbeck – 2:2. Wiesbaden hatte danach ihre stärkste Phase und wollte das nächste Tor. Hecking reagierte und tauchte dreimal. Den schwachen Letschert nahm er aus der Partie und auch für die Zentrale um Hunt und Schaub war Feierabend.

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Hamburg von der Rolle

Es wurde vorerst nicht besser bei den Hausherren und die Gäste waren weiter am Drücker. Die Hamburger waren völlig von der Rolle. Fehlpässe waren bei ihnen nun an der Tagesordnung. Erst der eingewechselte Dudziak (70.) setzte ein Lebenszeichen, doch sein Schuss aus 25 Metern war kein Problem für Lindner. Eine Minute später spitzelte Kuhn eine Hereingabe von Jatta vor Pohjanpalo zur Ecke. Auf der anderen Seite spielte Leibold Ajani (74.) die Kugel in die Füße, doch Pollersbeck rettete in letzter Sekunde.

Kinsombi holt HSV aus dem Tal der Tränen

Die Erlösung brachte erneut Kinsombi (76.) der nach einer Stafette von Dudziak und Kittel aus Nahdistanz zum 3:2 traf. Das Tor fiel überraschend, denn die Nervosität war dem Tabellendritten anzumerken. Danach durfte der Doppel-Torschütze raus. Moritz kam für ihn ins Spiel. In den letzten sechs Minuten durfte Ex-HSVer Knöll noch einmal bei Wiesbaden aufs Feld. Die Hausherren hatten nach dem Führungstreffer wieder mehr Ruhe in ihren Aktionen und wollten es dieses Mal über die Zeit bringen. Sie schafften es und fuhren den ersten Sieg nach der Corona-Pause ein.

Anzeigetafel mit Endstand HSV gegen Wiebaden im Volksparkstadion. Foto: Valeria Witters/Witters/Pool via Michael Schwarz

Statistik:
Hamburger SV – SV Wehen Wiesbaden 3:2 (2:1)
Tore: 0:1 Schäffler (12.), 1:1 Kinsombi (14.), 2:1 Pohjanpalo (27.), 2:2 Schäffler (57.), 3:2 Kinsombi (76.)

Hamburg: Pollersbeck, van Drongelen, Kinsombi (81. Moritz), Kittel (89. Harnik), Hunt (61. Dudziak), Pohjanpalo, Schaub (61. Jatta), Leibold, Letschert (61. Beyer), Vagnoman, Fein
Wiesbaden: Lindner, Franke, Mockenhaupt, Röcker (46. Ajani), Schäffler, Chato, Dams, Kyereh (75. Tietz), Kuhn (84. Knöll), Rivero (84. Schönfeld), Aigner (75. Schwadorf)

29.Spieltag:
Darmstadt – Fürth 1:1
Osnabrück – Regensburg 2:2
Nürnberg – Bochum 0:0
Kiel – Bielefeld 1:2
Sandhausen – Hannover 3:1
Karlsruhe – St. Pauli 1:1
Hamburg – Wiesbaden 3:2
Heidenheim – Aue 3:0
Dresden – Stuttgart 0:2

Tabelle:

1. DSC Arminia Bielefeld2853 : 2656
2. VfB Stuttgart2949 : 3551
3. Hamburger SV2955 : 3549
4. 1. FC Heidenheim2938 : 2948
5. SV Darmstadt 982939 : 3543
6. SpVgg Greuther Fürth2840 : 3838
7. Holstein Kiel2945 : 4638
8. FC Erzgebirge Aue2939 : 4238
9. VfL Bochum 18482945 : 4636
10. SV Sandhausen2935 : 3736
11. Hannover 962840 : 4336
12. SSV Jahn Regensburg2942 : 4836
13. FC St. Pauli2935 : 3735
14. VfL Osnabrück2939 : 4234
15. 1.FC Nürnberg2937 : 4932
16. Karlsruher SC2937 : 4830
17. SV Wehen Wiesbaden2935 : 4928
18. SG Dynamo Dresden2625 : 4324
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