Modus Vivendi? Oder muss man sich „Störenfried Corona“ einfach ergeben?

Olaf Gehrken (Vorsitzender SV Eichede). Foto: sr
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OH-Aktuell

Lübeck – Die Coronazahlen steigen in Deutschland weiter. In Schleswig-Holstein befindet man sich so langsam wieder im Würgegriff des „Störenfrieds“. Auch im Sport ist das zusehends spürbar. Einige Vereine (beispielsweise FSG Südstormarn, Breitenfelder SV) haben bereits beschlossen kürzer zu treten. Sogar von vorzeitigem Abbruch der Spielzeit wird inzwischen geredet. Der SHFV möchte aber zunächst an der Durchführung festhalten. Natürlich soll das in Absprache mit den Gesundheitsämtern, der am jeweiligen Spielort geltenden, behördlichen Verfügungslage, aber auch alles zusammenpassen. In der Oberliga (Süd-Staffel) sind bereits sieben Spieltage, in einer Neuner-Liga, über die Bühne gebracht worden. Auch wenn es dort Clubs gibt, wie Preußen Reinfeld, die noch Nachholbedarf haben.

HL-SPORTS sprach mit Olaf Gehrken über die Thematik Corona im Sport, mögliche Verfahrensweisen und Optionen in der Zukunft. So sagte der Vereinsboss des Fußball-Fünftligisten SV Eichede: „Wir sind in steten Kontakt mit dem Gesundheitsamt und da hat eine Ärztin gesagt, ich finde das bringt es auch auf dem Punkt, dass wir einen Modus Vivendi finden müssen, lernen mit der Sache umzugehen. Das ist auch im Fußball angebracht, unter dem Gesichtspunkt, dass der Virus uns wahrscheinlich noch einige Zeit, vielleicht Jahre begleitet, er Einfluss auf die Menschen nimmt.“

Kabine kritisch…

Gehrken weiter: „Ich denke es ist notwendig die Situation zu akzeptieren, aber in einer Form, die auch Fußball ermöglicht, Trainingsbetrieb und Spiele unter freiem Himmel gestattet. Es ist zuletzt deutlich geworden, dass der Kabinenbetrieb kritisch ist, aber der Sport an sich nicht. Der Fußball selbst, dass Spiel, hat so gut wie kein Infektionsrisiko. Nicht höher jedenfalls, als das was wir haben, wenn wir normal leben. Insofern ist es notwendig, dass der Fußball, auch auf Amateurniveau, gut daran tut, ein Regelwerk zu schaffen, das Trainings- und Spielbetrieb ermöglicht.“

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Zahlenspiele, 10 oder 20…

Der SVE-Boss wünscht sich Flexibilität, einen gewissen Spielraum, beim Thema Zahlen. „Es gilt nun dahin zu wirken, dass die Zahl 10 was den Sport anbelangt, den Außenbereich anbelangt, dass diese auch in Richtung 20 erhöht wird, damit irgendwie auch ein Betrieb möglich ist. Das alles natürlich unter Berücksichtigung, dass die Gesundheit nicht gefährdet wird. Ich denke schon, dass es eine wichtige Rolle spielt, das wir uns mit dem Coronavirus auch arrangieren.“

Einst sagte Rudi Völler im Sommer….

Gehrken führt weiter an. „Gegen Ende der letzten Saison gab es eine Aussage von Rudi Völler, dass es Bundesligafußball ohne Zuschauer nicht geben darf. Auch da wurde eine Art und Weise im Fußball geschaffen, die es ermöglicht zu spielen. Der Fußball in Deutschland generell ist für die Gesellschaft ein großes Themenfeld. Auch da haben wir es geschafft, dass das irgendwie umsetzbar und realisierbar ist. Mit einer Infektionsquote auf einem unteren Level kann einiges stattfinden. Wir würden gut daran tun das auch im Amateurfußball, nicht von heute auf morgen, aber mittelfristig, mit Blick auf das neue Kalenderjahr zu ermöglichen.“

Umsetzbarkeit gesundheitlich akzeptabel…

Fußball mit oder ohne Zuschauer? Gehrken äußert sich dazu wie folgt: „Es ist ja ein gutes Kriterium ab 35 (Inzidenz-Wert) keine Kabinen zu nutzen, das war ja zuletzt sowieso die Empfehlung, ab 50 dann den Sport nur noch bis zu einer Anzahl von zehn Personen zuzulassen. Der Spielbetrieb sollte aber weiter umsetzbar sein, weil Zehnergruppentraining bedeutet, dass eine Mannschaft mit 18 Mann in zwei Gruppen drei Mal die Woche trainieren wird. Ich halte es auch für umsetzbar, gesundheitlich akzeptabel, dass am Wochenende auch Spiele durchgeführt werden mit 50, 150 oder 500 Zuschauern. Das ist eine Art und Weise die wir anstreben müssen, unter dem Gesichtspunkt, dass dieser Virus noch monatelang, oder jahrelang unter uns sein wird.“

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