Nach Blitzstart nur noch vier Siege bis zum Aufstieg – Jubel in Nachspielzeit

Schönberg – Nach den 44 Treffern in der Vorwoche zeigten sich die 15 Teams der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern einsichtiger mit ihren Gegnern und schossen „nur“ 35 Tore in den sieben Begegnungen des vergangenen Sonnabends. Allerdings sind das glatte fünf Treffer pro Partie. Durch das spielfreie Wochenende hatte allerdings der Tabellenzweite aus Neubrandenburg etwas gutzumachen. Durch das 8:0 in Warnemünde haben nun alle vier Spitzenteams acht Tore erzielt. Durch das 3:0 in Bützow machte der FC Förderkader in der Tabelle einen Platz gut. Während der FC Anker Wismar mit einem Blitzstart schnell alles klar machte, brauchte der FC Schönberg 95 die Nachspielzeit, um den SV Pastow in die Schranken zu weisen.

Klare Sache gegen GFC-Reserve

Trotz des erneuten Ausfalls von sechs Stammspielern auf Grund von Verletzungen und dienstlichen Verpflichtungen blieb der FC Anker Wismar gegen den Tabellenelften aus Greifswald klar mit 4:0 erfolgreich. Dieser Dreier im 22. Punktspiel war der 21. Sieg in dieser Verbandsligasaison. Obwohl Neubrandenburg sein Auswärtsspiel in Warnemünde mit 8:0 gewann, bleibt weiterhin dieser Fakt: Sollte der FC Anker seine nächsten vier Heimspiele gewinnen, wäre der Oberliga-Aufstieg perfekt. „Aber so lange wollen wir gar nicht warten, denn wir möchten die Saison ohne Niederlage abschließen. Und für die nächsten Spiele hoffe ich, dass sich der Kader stabilisiert und wir nicht jedes Mal umstellen müssen.
Gegen die Boddenstädter fehlten zu den Langzeitverletzten die beiden offensiven Mittelfeldspieler Gordon Grotkopp und Nico Billep, dafür stießen Hannes-Michel Köhn und Niklas Tille wieder dazu. Plawan und Tille standen so gegenüber dem letzten Spieltag in der Startelf.

Und in den Anfangsminuten schien es so, als wollten die Hausherren die Gäste überrennen, denn die beiden ersten Angriffe waren gleich erfolgreich. Bei sehr warmem Wetter plätscherte das Spiel dann mehr oder weniger dahin, aber die Gäste hatten nur eine Möglichkeit Maik Müller, aber nach Eingabe von Robin Settgast setzte Müller die Kugel über das Tor. Die Anker-Crew bestimmte die Partie bis zum Abpfiff und erhöhte durch Julian Hahnel und dem ersten Punktspieltreffer von Lares Kodanek noch auf 4:0. „Es war insgesamt ein emotionsloser Sieg. Durch die sehr frühen Tore war das Spiel bereits entschieden und danach war es eher Ergebnisverwaltung als Spielfreude. Am Ende sind es ein 4:0-Sieg und weitere drei Punkte. Jetzt folgt der nächste Akt zu Hause gegen Güstrow“, so Anker-Trainer Matthias Fink. Die Partie gegen die Barlachstädter (gestern 0:3 zu Hause gegen Ueckermünde) wird am nächsten Sonnabend um 13 Uhr angepfiffen.

Erlösung nach 96 Minuten

Der FC Schönberg 95 hatte da mehr Probleme gegen SV Pastow. Am Ende stand zwar ein 4:3 (1:1)-Sieg für die Hausherren. Die taten in der Anfangsphase mehr für das Spiel und gingen deswegen nach einer Viertelstunde verdient in Führung. Felix Kaben traf die noch aufsetzende Kugel aus spitzem Winkel außerhalb des Strafraums perfekt und Danny Zimmermann schaute dem Geschoss nur hinterher. Und Furkan Kalfa hatte dann nach 25 Minuten in aussichtsreicher Position das 2:0 auf dem Fuß, doch Pastows Keeper brachte das Leder im Nachfassen unter Kontrolle. Im Gegenzug gelang den Gästen aus dem Nichts der Ausgleich – Martin Maerz musste bei einer Flanke nach einem schnellen Angriff über die linke Seite nur den Fuß hinhalten.

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Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte Furkan Kalfa erneut die Riesenchance zum Torerfolg, brachte den Ball aus Nahdistanz jedoch nicht über die Linie. Und erneut bestrafte der SV Pastow direkt im Anschluss daran mit gnadenloser Effektivität die Nachlässigkeiten der Grün-Weißen in der Abwehr, diesmal sogar gleich im Doppelpack. Jan Rudlaff und Ben Wittnebel waren die Torschützen. Ein Dreifachwechsel leitete danach doch noch die Wende zugunsten der Maurine-Kicker ein. Schönberg baute nun enormen Druck auf und nach schnellem Kurzpassspiel auf engstem Raum nutzte Bastian Zeh die sich bietenden Lücke entschlossen zum Anschlusstreffer. Drei Minuten später war es erneut Zeh, der im Strafraum blitzschnell schaltete und so den Ausgleich erzielte. Bis in die Schlussphase der Partie konnte sich keins der beiden Teams mehr entscheidende Vorteile erspielen, aber Hannes Kusch ließ die vielen Unterbrechungen konsequent nachspielen. Kalfa (93.), zuvor zweimal knapp gescheitert, war es letztlich vorbehalten, das Spiel doch noch zugunsten der Nordwestmecklenburger zu drehen. Ohne Gegenspieler in der Nähe zog er im 16er sofort ab und ließ sich anschließend gebührend feiern. Nach 96 Minuten war dann Schluss.

„Das gibt uns nochmal einen Schub“

Sven Wittfot (Sportlicher Leiter beim FC 95) zu HL-SPORTS: „Ein komisches Spiel heute, das wir bis zum 1:1-Ausgleich der völlig aus dem Nichts kam, im Griff hatten. Was dann bis zum 1:3 passiert ist, hatte mit Verbandsliga-Fußball nicht viel zu tun. Wie die Mannschaft dann nach einem Dreifachwechsel zurückgekommen ist, zeigt das man uns nie abschreiben sollte. Das wir dann in der Nachspielzeit sogar noch gewinnen, ist zwar etwas glücklich, aber am Ende verdient und gibt uns nochmal einen Schub für das Pokalspiel am Mittwoch.“

Der 23. Spieltag (21./22.4.2023)

TSV Bützow – FSV Bentwisch 1:2 (Mi.)
TSV Bützow – FC Förderkader Rene Schneider 0:3
Malchower SV – Penzliner SV 3:1
FC Anker Wismar – Greifswalder FC II 4:0
SV Warnemünde – 1. FC Neubrandenburg 0:8
FSV Bentwisch – FSV Kühlungsborn 3:3
Güstrower SC 09 – FSV Einheit Ueckermünde 0:3
FC Schönberg 95 – SV Pastow 4:3
spielfrei SV Siedenbollentin

Die Tabelle