Lübeck – Genau in drei Wochen soll das Lübecker Stadtderby zwischen 1. FC Phönix und VfB angepfiffen werden. Am 12. Februar treffen sich beide zum Rückspiel in der Regionalliga Nord. Der erste Vergleich endete im Oktober des vergangenen Jahres 2:2-Unentschieden auf der Lohmühle. Dort könnte nach dem „Buni-Verbot“ der Stadt das Duell erneut ausgetragen werden.
Inzidenzen in der Hansestadt steigen
Phönix-Sportdirektor Frank Salomon kündigte an, dass man auf den Stadtrivalen zugehen werde. Eine andere Möglichkeit bleibt den „Adlerträgern“ allerdings auch nicht mehr. Zu lange wurde der Austragungsort zur Hängepartie. Die Stadtverwaltung untersagte das Stadion Buniamshof als Austragungsort, auch wegen möglicher Corona-Verstöße durch die Fans. Nach aktueller Landesverordnung sind nur maximal 500 Zuschauer in Schleswig-Holsteins Stadien zugelassen. Diese gilt bis einschließlich 8. Februar. Vier Tage später steigt das Stadtduell. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt aktuell in der Hansestadt bei 1.071,6 Neuinfektionen. Die Hospitalisierungsrate im nördlichsten Bundesland stieg am Sonnabend (22.1.) von 5,87 auf 6,29 bei 100.000 Einwohnern. Lockerungen sind also nicht zu erwarten.
VfB-Vorstand: „Wir sind etwas überrascht“
Der VfB Lübeck reagierte auf die Entscheidung der Stadt und auf die Meldung des Gegners. Vorstandsvorsitzender Christian Schlichting sagt: „Wir sind etwas überrascht über das Vorpreschen des 1. FC Phönix. Wir haben nach einer telefonischen Anfrage für die kommende Woche ein erstes Gespräch vereinbart und grundsätzlich signalisiert, dass wir mit der Lohmühle zur Verfügung stünden. Mehr gibt es aktuell dazu aus unserer Sicht nicht zu sagen.“
Wer bekommt was?
Bei dem Gespräch zwischen VfB Lübeck und 1. FC Phönix Lübeck dürfte es in erster Linie um die Kosten einer Stadionnutzung gehen. Auf dem städtischen „Buni“ sind die Adler mit einem überschaubaren Beitrag pro Heimspiel dabei. Die Lohmühle dürfte vermutlich sehr viel teurer werden. Ob sich die Stadt daran beteiligt? Zudem ist die Frage, wie das Ticketkontingent aufgeteilt würde. Bei maximal 500 Zuschauern ist da sicherlich nicht viel Spielraum. Die Phönixer dürften ihren Sponsoren gegenüber bei Heimspielen eine Verpflichtung haben. „Normale“ Fans könnten sogar bei so einer geringen Auslastung ganz leer ausgehen. Die Hausherren wären womöglich in kleiner Fraktion im eigenen Stadion nur noch Gäste. Fraglich auch, ob es dann um die Lohmühle herum nicht ebenfalls zu größeren Menschenmengen (wie in der 3. Liga) kommen würde? Die Stadtverwaltung untersagte die Buniamshof-Nutzung auch aus diesem Grund. Zum Hinspiel zählten die Grün-Weißen 5.877 Zuschauer im Stadion. Nun sind die Vereine am Zug und müssen sich einigen. Der angesetzte Heimverein ist gegenüber dem Verband in der Pflicht eine Spielstätte zu stellen – und das ist der 1. FC Phönix.