Rostock – Sportlich hat der F.C. Hansa Rostock in den vergangenen Tagen positiv von sich reden gemacht. Im DFB-Pokal eine Runde weiter und in der 2. Bundesliga gab es einen Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf (HL-SPORTS berichtete). Doch da ist noch der Vorfall aus dem vorhergegangenen Spiel im Ostseestadion, wo aus Hansa-Fankurve heraus ein Banner mit dem Schriftzug „Einer weniger, ACAB!“ einen kürzlich verstorbenen Polizisten verhöhnte. Bundesweit gab es einen Aufschrei.
Marin mit Statement
Auch Hansas Vorstandsvorsitzenden Robert Marien war gar nicht wohl dabei. Vor dem Anpfiff gegen Düsseldorf wandte er sich auf dem Rasen an die Fans mit einer klaren Botschaft. Der Verein gab den Wortlaut in den Sozialen Medien wieder. „Liebe Mitglieder, Fans, Sponsoren und Unterstützer, bei unserem letzten Heimspiel gegen Sandhausen wurde – wie wir alle wissen – eine Tapete gezeigt, die ein absolutes No-Go ist. Auch an dieser Stelle möchten wir uns dafür noch einmal entschuldigen – insbesondere bei den Angehörigen des verstorbenen Polizisten und der Polizei. Viele von uns wissen, wie schmerzhaft der Tod eines Angehörigen ist und welch tiefe Trauer dies bedeutet – daher ist jedem klar, dass mit dieser Tapete eine Grenze überschritten wurde! Im Namen des Aufsichtsrates, des Vorstandes und der GANZEN Hansa-Familie möchten wir daher deutlich klarstellen, dass solche Dinge und Aussagen nichts mit den Werten unseres F.C. Hansa Rostock zu tun haben. So ein Mist hat in unserem zuhause nichts – aber auch gar nichts zu suchen! Wir möchten klarstellen, dass Landes- und Bundespolizei wichtige gesellschaftliche Stützen und Partner unseres Vereines sind. Ein gemeinsames Miteinander, ein fairer und respektvoller Umgang sind die Grundlagen dieser Partnerschaft – für die wir einstehen und die wir aus voller Überzeugung vertreten!“
Kripo hat den Fall auf dem Tisch
Der F.C. Hansa Rostock hat inzwischen mehrere Personen identifiziert und die Erkenntnisse an die Polizei weitergeleitet. Jetzt steht fest: Die mutmaßlichen „Tapeten-Täter“ müssen möglicherweise mit Strafen rechnen. Polizei-Pressesprecherin Dörte Lembke bestätigte auf Nachfrage von HL-SPORTS: „Es wurde in diesem Fall ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Die Zuständigkeit liegt bei der Kriminalpolizei Rostock. Die Ermittlungen dauern an.“