Lübeck – Turbulente Wochen stehen aktuell beim Eichholzer SV an. Vor elf Tagen gab es noch den vielumjubelten Halbfinalsieg im Kreispokal beim SC Rapid, danach die Klatsche zum Liga-Restart zuhause gegen Büchen-Siebeneichen und zwei Tage später entschied sich Cheftrainer Tim Kreutzfeldt zum sofortigen Rücktritt. Zu beneiden ist Hanifi Demir als „Mädchen für alles“ in der Guerickestraße aktuell nicht. Doch er bekommt nun Unterstützung an die Seite. Gabriel “Gabi“ Lopes schließt sich dem ESV an und will helfen, den Klassenerhalt in der Landesliga mitschaffen.
Kühler Kopf und Wille
Lopes, der erst im vergangenen Januar unter sehr seltsamen Vorwänden beim Konkurrenten 1. FC Phönix Lübeck II als Sportlicher Leiter entlassen wurde, sagt zu HL-SPORTS: „Ich habe mit dem Kapitel Phönix nun endgültig abgeschlossen und möchte in Eichholz unterstützen, dass die Mannschaft und der Verein die Klasse hält. Ich kenne die meisten Jungs aus dem Team und mit Hanifi bin ich seit Jahren befreundet. Er hat mich um Hilfe gebeten und ich musste nicht lange überlegen. Ich kann auch nicht zuhause rumsitzen und nichts tun, dafür liebe ich den Sport zu sehr. Auch, wenn ich mit meiner Tochter von einem Handballspiel zum nächsten fahre, bin ich bereit meine Energie in den Eichholzer SV einzubringen. Jetzt ist alles egal, was war. Jetzt geht es nur noch darum, den Abstieg zu verhindern. Darauf möchte ich mich ohne Störfeuer konzentrieren. Wir brauchen jetzt einen kühlen Kopf und den einfachen Willen zum Erfolg.“
„Jetzt gilt es nach vorne zu gucken“
Demir war erleichtert, als sein Freund ihm das Okay gab: „Gabi und ich kennen uns schon lange und er hat vielleicht auch nochmal immer eine andere Idee, die uns helfen kann. Da bin ich mir sicher. Er wird die Aufgabe des Sportlichen Leiters bei uns übernehmen, so dass ich mich um die anderen Dinge kümmern kann, die auf meinem Tisch landen. Jetzt gilt es nach vorne zu gucken.“
Neuer Sportlicher Leiter hätte gerne mit Kreutzfeldt gearbeitet
Lopes, der vom Kreutzfeldt-Rücktritt genauso überrascht war, wie alle anderen am Pöbelberg, hätte sich gewünscht mit Kreutzfeldt weiterzuarbeiten. „Das ist schade, dass Tim nicht mehr dabei ist. Meine Aufgabe wird es nun sein, einen neuen Trainer für die Zukunft zu finden, einer der nach Eichholz passt“, fügt der neue Sportliche Leiter an. Kein leichtes Unterfangen, denn für die verbleibenden sechs Saisonspiele müsste das schon ein Feuerwehrmann sein. Fraglich, ob es so einen aktuell auf dem Markt gibt.
Trio-Lösung für den Endspurt?
Möglich ist auch eine Interimslösung für die bevorstehenden Finalspiele der Eichholzer. So, dass Co-Trainer Alexander Wollmer (bleibt beim ESV), Demir und Lopes den Part als Trio übernehmen. Demir will das nicht ausschließen: „Wir überlegen, was wir tun können. Es muss alles passen und vor allem brauchen wir unsere Mannschaft, die sich nun für den Verein zerreißen muss. Wir müssen das Glück vor dem gegnerischen Tor einfach erzwingen und zeigen, dass wir nicht im kommenden Jahr in der Verbandsliga spielen wollen. Jeder muss über seine Grenzen hinausgehen, jeder.“