Lübeck – Vor zwei Wochen machte Lübeck 1876 bekannt, ab dem kommenden Sommer kein Teil mehr des JFV Lübeck zu sein. Nun kündigte der SV Viktoria 08 als Nächster seinen Ausstieg an. Die “Zebras“ sind der größte „Zulieferer“ des Nachwuchskonzeptes, das aus insgesamt sechs Vereinen besteht. Mit dem 1. FC Phönix, Eichholzer SV und Förderkader Lübeck bleiben nun nur noch drei Vereine übrig, die sich im JFV organisieren. Der TSV Siems ist ebenfalls Mitglied in diesem Zusammenschluss, allerdings nur für die Mädchen. Die Junioren vom Krummen Weg spielen in der SG TSV Trave 20.
„Ligazugehörigkeit spielt eine untergeordnete Rolle“
Die Viktorianer sind, wie Lübeck 1876, die Gründer der damaligen SG Hanse, folgend JFV Hanse Lübeck und dem seit Mai vor einem Jahr neugegründeten JFV Lübeck. Viktorias Jugendabteilungsleiter Tim Fricke sagte auf Anfrage von HL-SPORTS: „Ja, es stimmt. Wir haben den Vorstand des JFV Lübeck darüber informiert, dass wir ab der kommenden Saison kein Stammverein mehr sein werden.“ Zu den Gründen meinte er: „Es ist in der heutigen Zeit schwer, sich mit vielen unterschiedlichen Interessen auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen. Die Kommunikation und die Wertschätzung seitens des JFV war nicht immer optimal, was bei uns das Gefühl erweckt hat, nicht mehr als ein reiner Zulieferer für andere Vereine zu sein. Das Konstrukt ähnelt in seiner Gesamtheit immer mehr einem Nachwuchsleistungszentrum einer Regionalliga-Mannschaft, als ein Zusammenschluss regionaler Talente. Die Ziele des JFV Lübeck waren zu Beginn der Kooperation etwas anders ausgerichtet. Dabei spielt für uns die Ligazugehörigkeit eine untergeordnete Rolle. Natürlich ist es schön Regionalliga zu spielen und auch für die Nachwuchsspieler ist es eine tolle Sache, ohne Frage. Anstatt Spieler in das Konstrukt zu geben, die es teilweise zu wenig Spielezeit schaffen, sollten wir uns noch mehr zur Aufgabe machen, diese Talente direkt auf der Falkenwiese zu fördern. Der Weg zum JFV ist hiermit aber nicht verbaut. Wenn ein Spieler bei uns in den sog. „Leistungsfußball“ will und das Talent dazu hat, werden wir selbstverständlich im Sinne des Spielers vermitteln. Wir haben eine sehr starke Jugendabteilung und sehen uns trotz unserer Größe familiär aufgestellt. Wir haben im Vorstand, sowie mit unseren Trainern ausgiebig diskutiert und sind zu der Entscheidung gekommen, dass es für uns besser ist kein Teil des JFV mehr zu sein. Wir wünschen dem JFV Lübeck für die Zukunft alles Gute und unterstützen weiter so gut wir es können.“
Viktoria 08 ist eine sehr gute Adresse
Auch für die Mädchen gilt die Kündigung. Sie spielen als JFV Lübeck mit den B1-Juniorinnen in der Landesliga und B2 in der Kreisliga. Viktoria 08 gehört in der Hansestadt zu den größten Vereinen und zählt aktuell 14 eigene Jugendmannschaften, darunter zwei reine Mädchenteams. Zusätzlich stellt man fünf Herrenmannschaften im laufenden Spielbetrieb.