Lübeck – Friede, Freude, Fußball… Ne, die Nummer ist gelaufen. Gerade erst durch eine unfassbare Sammelaktion von 1 Million Euro dem Tod von der Schippe gesprungen, hat man beim VfB Lübeck wieder keine Zeit, um einmal durchzuatmen. Jetzt kommt die nächste Folge des grün-weißen Krimis.
Wer wird Aufsichtsrat?
Der Blockbuster geht in Teil zwei oder drei oder vier oder… – und zwar am heutigen Sonnabend (7.12., ab 11 Uhr) im “JUNIPER“ (Herrenholz 12, Lübeck). Die außerordentliche Mitgliederversammlung steht an. Die wurde notwendig, als vor zwei Monaten nicht genügend Personen für den Aufsichtsrat gefunden wurden. Welche Kandidaten es nach der Rettung des Clubs gibt, ist nicht öffentlich. Drei soll es geben, doch statt diese im Vorfeld den Mitgliedern bekanntzugeben, hüllt sich der Wahlausschuss entgegen der eigenen Ankündigung erneut in Schweigen. Fragen dazu muss er sich gefallen lassen, denn auch das soll zur neuen Transparenz im Verein gehören. Nach Informationen von HL-SPORTS soll allerdings wenigstens die aktive Fan-Szene wieder dabei sein und einen Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden. Ein Anfang des Fast-Endes.
Diskussionen programmiert
Fakt ist allerdings, dass eine Menge diskutiert wird. Die Mitglieder werden viele Fragen an den inzwischen dezimierten Vorstand haben. Auch die Spender und Sponsoren wollen wissen, wie man zukünftige Etatplanungen seriös aufstellen möchte.
Aufarbeitung des Finanz-Eklats
Die Zeit der Probleme dürfte sich allerdings auf einige Jahre zurückdrehen, denn vermutlich ist es gar nicht so einfach aufzuschlüsseln, an welcher Boie der grün-weiße Kutter Schlagseite bekam. Klar ist inzwischen, dass über Jahre hinweg Finanzlücken entstanden und immer wieder von einem oder zwei oder mehr Sponsoren und Gönnern geschlossen wurden. Nach dem Eklat im vorherigen Aufsichtsrat, der sich vermutlich nicht gänzlich von Schuld freisprechen kann, ist allerdings diese Quelle versiegt. Der Schnee schmolz und der Dreck war zu sehen – der System-Crash.
Und jetzt?
Der aktuelle Vorstand steht nun da, muss Dinge erklären, die er anscheinend gar nicht zu verantworten hat, die sich vielleicht schon aus vielen Jahren zuvor entwickelten. Jemandem Absicht zu unterstellen ist sicher nicht der richtige Weg. Unwissenheit? Vielleicht. Oder es ging einfach nur um Vertrauen, das sich gegenseitig enttäuschte. Der Verein muss lernen und in sich klar sein. Das beginnt beim Aufsichtsrat. Noch einmal so eine Farce wird der Verein nicht überleben. Stattdessen ist die Devise Kommunikation, so schwer sie fällt, so teuer sie in Befindlichkeiten sein mag. Nur als Team, wie das Team auf dem Rasen, wird die Chef- und Kontrolletage erfolgreich arbeiten können. Und darum geht es: Um Erfolg.
Mit Profis arbeiten
Dazu ist mehr Professionalität ist gefordert. Mit Ehrenamtlern, die sich beschimpfen und beleidigen lassen müssen, wird das nichts. Wer Profis auf dem Rasen hat, muss auch Profis im Vorstand haben. Mit Sebastian Harms ist bereits der Aufstieg in die 3. Liga gelungen, allerdings auch der Abstieg. Der Sportvorstand verantwortet nun einen Neuaufbau in der Regionalliga, der nach den Erkenntnissen der vergangenen Wochen sogar noch mit der Schulnote zwei bewertet werden müsste. Ohne Moos nichts los, auch nicht in der Regionalliga. Als neuestes Mitglied zählt Dr. Dieter Gudel dazu. Der Vorstandsvorsitzende kam im Juli, hat viele Ideen, die er bisher noch gar nicht oder nur zum Teil umsetzen konnte. Der 48-Jährige lief seit Juli nur mit dem Feuerlöscher um die Lohmühle herum und löschte einen Brand nach dem anderen. Wann darf der Mann denn endlich mal seine richtige Arbeit beginnen? Jetzt fehlt nur noch ein Finanzexperte und dann kann der VfB Lübeck irgendwann mal wieder an die 3. Liga denken.
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