Hamburg – Die 2. Bundesliga hat im neuen Jahr auch einen neuen Spitzenreiter. Der Hamburger SV verdrängte Holstein Kiel nach einem 3:1 (2:1)-Sieg gegen SSV Jahn Regensburg vom Platz an der Sonne.
Drei Wechsel bei den Hamburgern
Drei fehlten beim HSV. Gyamerah, Gjasula und Onana (alle verletzt). Wieder einmal musste also Trainer Thioune umstellen, wobei er darin Erfahrung hat. Er schenkte Leibold, Ambrosius und Kittel das Startelf-Vertrauen. Bei den Gästen gab es mit Calisakner eine Veränderungen in der Anfangsformation gegenüber dem 4:2-Pokalsieg gegen Wiesbaden vor Weihnachten.
Kinsombi trifft zur Führung, unnötiger Ausgleich und Terodde stochert
Aufregung gab es nach acht Minuten im Jahn-Strafraum. Nach einem HSV-Freistoß entstand ein Gewusel und Elvedi blockte einen Schuss von Ambrosius mit dem Körper. Die Hausherren reklamierten Handspiel, doch Schiri Koslowski sah da nichts und entschied richtig für weiterspielen. Beim nächsten Freistoß versuchte es Kittel (14.) direkt, doch SSV-Keeper Meyer lenkte seinen Schuss zur Ecke. Der dritte Anlauf der Hamburger saß. Dudziak, Leibold und Kinsombi (21.) in schöner Kombination, die die verdiente Führung brachte. Als man gerade das Gefühl bekam, dass die Oberpfälzer in weitere Schwierigkeiten geraten würden, erzielten sie den Ausgleich durch Besuschlow (33.). Die Gastgeber waren dabei zu nachlässig im eigenen 16er. Was der HSV konnte, schaffte der Jahn ebenfalls. Der starke Jatta brachte Kinsombi am Fünfmeterraum in Szene, der kämpfte am Boden mit Meyer um das Leder, das Terodde (39.) vor die Füße sprang. Der beste Hamburger Stürmer beförderte den Ball irgendwie über die Linie zur erneuten Führung. Zwar protestierten die Regensburger, doch weder Koslowski noch der Video-Assistent, der die Szene überprüfte, sahen etwas irreguläres – 2:1 für den HSV. Auf der anderen Seite blockte nach Wiederanpfiff Leistner einen Schuss von Albers (45.) und verhinderte schlimmeres.
Jatta belohnt sich mit Tor
Nach dem Seitenwechsel feuerten Leibold (46.) und Jatta (50.) im Strafraum Schüsse auf das Jahn-Gehäuse ab. Der erste ging drüber und den zweiten parierte Meyer. Einen sensationellen Spielzug legten Kittel & Co. in der 52. Minute hin, den Heyer abschloss. Ein Regensburger warf sich dazwischen und verhinderte eine mögliche Vorentscheidung. Terodde (53.) mit der nächsten Chance – knapp über die Latte. Obwohl die meiste Zeit selten geprüft passte Ulreich sehr gut auf und war einem Konter vor Vrenezi (57.) am Ball. Da ließ sich die Abwehr ganz simpel überspielen. Leibold schickte gegenüber Jatta (58.), der seinem Gegenspieler entwischte und seine gute Leistung mit dem 3:1 krönte. Auch hier wurde die Situation durch den Video-Schiedsrichter überprüft. Entscheidung: kein Abseits, Tor für die Hamburger. Die Gäste steckten nicht auf und trafen durch Beste (67.). Auch hier stand eine Überprüfung an und ergab, dass Kittel zuvor im Mittelfeld gefoult wurde. Der Treffer zählte nicht. Und noch einmal zappelte das Ding im HSV-Netz. Dieses Mal war es abseits und es blieb für den Moment beim 3:1 für die Hausherren. Insgesamt zeigte das allerdings auch auf, dass die Hamburger in der Abwehr einige Löcher aufweisen. Für noch mehr Stabilität in diesem Sektor nahm Thioune den sehr guten Kinsombi aus der Partie und brachte dafür den defensiveren Jung. Regensburg blieb gefährlich und versuchte die erzielten, aber nicht gegebenen Tore aufzuholen. Dabei wechselte Selimbegovic sogar noch drei frische Leute für die letzten Minuten ein. Auch Thioune tauchte noch. Wood und Hunt kamen für Terodde und Dudziak und kurz vor Schluss noch einmal Wintzheimer für Kittel und Heil für Jatta. Nach fünf Minuten Nachspielzeit stand aber fest, dass der HSV neuer Tabellenführer der 2. Bundesliga war. Holstein Kiel verlor zuhause gegen VfL Osnabrück (mehr dazu später bei HL-SPORTS).
Hamburger SV – SSV Jahn Regensburg 3:1 (2:1)
Tore: 1:0 Kinsombi (21.), 1:1 Besuschkow (33.), 2:1 Terodde (39.), 3:1 Jatta (58.)
Zuschauer: keine
Hamburg: Ulreich, Heyer, Kinsombi (75. Jung), Dudziak (84. Hunt), Terodde (84. Wood), Kittel (90. Wintzheimer), Jatta (90. Heil), Leibold, Vagnoman, Ambrosius, Leistner
Regensburg: Meyer, Beste (88. Makridis), Besuschkow, Vrenezi (66. George), Caliskaner (79. Becker), Wekesser, Hein, Moritz (79. Schneider), Albers (79. Kennedy), Nachreiner, Elvedi