Nordduell Holstein Kiel gegen FC St. Pauli: „Da hat man dann die Qual der Wahl“

Nur Makienok fehlt beim Tabellenführer

Simon Lorenz (Holstein Kiel) wird von Guido Burgstaller (FC St. Pauli) abgegrätscht. Foto: Lobeca/Roberto Seidel (Nur zur redaktionellen Nutzung.)

Hamburg – Für den FC St. Pauli geht es im letzten Spiel des Jahres in der 2. Bundesliga zu Holstein Kiel. Die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein, denn die Hamburger stehen auf der Sonnenseite der Tabelle und feierten zuletzt die Herbstmeisterschaft, haben sogar mit dem „Wintertitel“ eine zweite inoffizielle Errungenschaft eingeheimst. Bei den „Störchen“ sieht das ganz anders aus. Durch das 2:2-Unentchieden in der Vorwoche haben sie genug Abstand zu den Abstiegsrängen, nämlich vier.

Ausgeglichene Bilanz

Zwischen den Kontrahenten sind es meist heiße und harte Duelle. Die Bilanz in der 2. Liga ist ausgeglichen. Jeweils fünfmal gewannen beide, einmal trennte man sich unentschieden. Das war Anfang dieses Jahres am Millerntor. Im Rückspiel der vergangenen Saison siegten die Kieler 4:0, doch dafür revanchierten sich die Kiezkicker vor drei Monaten mit einem klaren 3:0-Erfolg.

Makienok fehlt wegen Corona

Bis auf Simon Makienok (in häuslicher Quarantäne) sind bei den Gästen alle an Bord. Trainer Timo Schultz hat also die freie Auswahl an Akteuren.

„Das ist außergewöhnlich und auch ungewöhnlich“

„Wir haben 28, 29 Mann auf dem Trainingsplatz, da hat man dann die Qual der Wahl. Das ist zum Ende eines langen Jahres sicherlich außergewöhnlich und auch ungewöhnlich. Die Laufdaten in Düsseldorf mit deutlich über 120 Kilometern zeigen, dass wir noch nicht im Weihnachtsurlaub sind, sondern Vollgas bis zum Ende durchziehen“, sagte der St. Pauli-Coach.

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St. Pauli-Trainer Timo Schultz freut sich über den verdienten Sieg zum Saisonauftakt. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Braun-Weiße Weihnachten

Vor einem Jahr stand er mit dem FC St. Pauli noch, da wo die Kieler jetzt stehen. Nun ist es fast genau andersrum. „Ich muss nicht drumherum reden, dass das Weihnachtsfest in diesem Jahr ein bisschen fröhlicher werden wird. Ich habe eine tolle Familie. Meine Frau und meine drei Kinder haben es immer geschafft, mich abzulenken, wenn ich zuhause war. Das hat mir in der damaligen Phase auch sehr geholfen“, so der 44-Jährige auf der Pressekonferenz.

Wieder von vorne…

Zum Hinspiel und der damit verbundene Saisonverlauf meinte „Schulle“: „Das war sicherlich ein Startschuss. Es war eine hervorragende Leistung von uns. Da haben wir schon gemerkt, dass wir gut drauf sind und mehr als konkurrenzfähig sind. Kiel war damals aber auch in einer nicht so guten Phase, das muss auch in die Bewertung einfließen. Jetzt geht es wieder von vorne los, es wird wieder ein heißer Kampf vor 8.000 oder 9.000 Fans. Wir freuen uns darauf, es ist eigentlich das perfekte Spiel zum Jahresabschluss.“ Dabei dürfen nur rund 400 braun-weiße Anhänger dabei sein, doch die könnten lauter sein als die KSV-Fans, blickt man auf die vergangenen Partien zurück.

Rückkehr an alte Wirkungsstätte

„Wir freuen uns auf das Spiel, für mich ist es eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Die Kieler haben sich nach einem schweren Saisonstart, der durch das Ende der letzten Saison und der kurzen Sommerpause schnell erklärt ist, im wahrsten Sinne berappelt. Sie haben zuletzt sehr konstante Leistungen gezeigt, regelmäßig gepunktet und sind dabei, sich ins Tabellenmittelfeld vorzuarbeiten. Ich gehe davon aus, dass sie relativ konstant punkten werden, weil sie eine top Truppe mit viel Qualität und Zweitliga-Erfahrung haben. Sie haben mit Hauke Wahl, Lewis Holtby und Alexander Mühling eine stabile Achse und vorne drin Rekordeinkauf Benedikt Pichler. Das ist für die zweite Liga viel Qualität, mit Fabian Reese und Fin Bartels haben sie zudem zwei extrem schnelle Außen. Wir sind gewarnt und wissen, dass die Kieler momentan etwas underperformen. Wir werden sie als Mannschaft sicherlich nicht unterschätzen“, schätzt er die Begegnung im Holstein-Stadion ein.

Christopher Buchtmann und Maximilian Dittgen (FC St. Pauli) freuen sich über den Sieg. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Der 18. Spieltag (17. – 19.12.)

Kiel – St. Pauli (Fr., 18.30 Uhr)
Düsseldorf – Sandhausen
Paderborn – Heidenheim (Sa., 13.30 Uhr)
Aue – Nürnberg
Ingolstadt – Dresden
Hamburg – Schalke (20.30 Uhr)
Karlsruhe – Rostock (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Bremen
Regensburg – Darmstadt

Die Tabelle

1.FC St. Pauli1737 : 2036
2.SV Darmstadt 981739 : 2032
3.Hamburger SV1730 : 1729
4.FC Schalke 041733 : 2229
5.SSV Jahn Regensburg1735 : 2628
6.SC Paderborn 071730 : 1927
7.1. FC Nürnberg1724 : 2027
8.1. FC Heidenheim 18461721 : 2327
9.SV Werder Bremen1728 : 2426
10.Karlsruher SC1729 : 2624
11.SG Dynamo Dresden1720 : 2222
12.Fortuna Düsseldorf1723 : 2420
13.Hannover 961713 : 2320
14.F.C. Hansa Rostock1719 : 2919
15.Holstein Kiel1720 : 3018
16.FC Erzgebirge Aue1714 : 2714
17.SV Sandhausen1719 : 3614
18.FC Ingolstadt 041711 : 377
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