Nordduell im Volkspark: Wieder ein Feuerwerk bei HSV gegen Hannover 96?

Verfolger kommt mit Selbstvertrauen nach Hamburg

Jubelt HSV-Torjäger Robert Glatzel dieses Mal wieder vor Hannover-Torwart Ron-Robert Zieler? Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Hamburg – Der “große“ HSV empfängt am Freitag um 18.30 Uhr in einem voraussichtlich ausverkauften Volksparkstadion den “kleinen“ HSV in der 2. Bundesliga zum 21. Spieltag. Die vergangenen vier Spiele gewann der Hamburger SV. Im April 2023 deklassierten die Rothosen mit 6:1 die Roten von Hannover 96. Wird es wieder ein Feuerwerk geben?

Hannover kommt mit breiter Brust

Zu erwarten ist das nicht, den die 96er befinden sich einer Serie (dreimal in Folge ungeschlagen) und rechnen sich noch Chancen auf den Aufstieg aus. Es sind nur sechs Punkte Unterschied zwischen den Niedersachsen und den Hamburgern. Zudem haben sie eben etwas gutzumachen und wollen sich nicht wieder abschießen lassen. Bis auf den einen Ausrutscher gab es meist knappe Ergebnisse. Bakery Jatta sorgte mit seinem Treffer in Unterzahl für einen 1:0-Hinspielsieg. Guilherme Ramos sah zuvor die Rote Karte.

Druck aufrecht halten

Das Walter-Team hat nun schon einige Male bewiesen, dass sie insbesondere in einigen Begegnungen die Siegermoral besitzen, gerade gegen direkte Konkurrenten, wie erst vor einer Woche bei Hertha BSC (HL-SPORTS berichtete). Wollen die Rothosen weiter Druck auf Spitzenreiter FC St. Pauli ausüben, muss sowieso ein Dreier her. Die Kiezkicker haben fünf Punkte Vorsprung und noch kein Zweitligaspiel in dieser Saison verloren. Im Rückspiegel liegen Holstein Kiel und Greuther Fürth nah dran.

Walters Segen

Vor der Partie gegen die Hannoveraner durfte Hamburgs Cheftrainer Tim Walter fast die komplette Kombo am Mittwoch begrüßen. Nur Sebastian Schonlau fehlte ein weiteres Mal. „Alle sind für das Spiel am Freitagabend einsatzbereit. Wir sind bezüglich Baschos Rückkehr im engen Austausch mit der medizinischen Abteilung. Es ist wichtig, dass wir behutsam mit ihm umgehen, damit wir ihn langfristig auf den Platz bekommen. Wir wollen keine Wasserstandsmeldungen abgeben, sondern erwarten sehnlichst, dass er zurück in den Kreis der Mannschaft kehrt“, sagte der Coach danach. Am Dienstag fehlten noch Robert Glatzel, Masaya Okugawa und Matheo Raab. Die waren einen Tag darauf wieder dabei. Walter weiter: „Ich bin froh, dass wir so viele gute Spieler haben. Das ist für mich ein Segen. Ich treffe gern die kniffligen Entscheidungen und man spürt das auch anhand der Arbeit und Qualität im Training. Es ist wichtig, dass wir diese Breite und Stärke im Kader haben, da es immer wieder vorkommen kann, dass ein Spieler verletzungsbedingt oder durch Sperren ausfallen wird.“

Hamburger Trainer „erwartet einen Sieg“

Gegen Hannover 96 erwartet Walter wie „immer einen Sieg“ und meinte auf der Pressekonferenz: „Ganz egal, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Dessen sind wir uns bewusst. Es ist unabhängig vom Gegner immer etwas Besonderes, in diesem Stadion zu spielen und zu gewinnen. Das wollen wir auch am Freitagabend. Hannover 96 ist eine sehr gute Mannschaft mit großen Ambitionen. Sie werden Vollgas geben und versuchen, hier etwas zu holen. Das wollen wir mit der Art, wie wir auftreten, verhindern: Konsequent, fokussiert und mit vollem Verantwortungsbewusstsein beim Verteidigen und zugleich mit der richtigen Balance zur Offensive, weil wir dort letztendlich immer treffen.“

Proteste: „Nicht meine Baustelle

In Berlin flogen Tennisbälle auf den Platz, die meisten von Hertha-Fans. Walter hält sich daraus und meint: „Das ist grundsätzlich nicht meine Baustelle, da ich mich auf das Sportliche konzentrieren muss. Ich habe dennoch Verständnis dafür, dass man seinem Unmut freien Lauf lässt und dies auch kundtut. Für mich ist es wichtig, dass meine Spieler in diesen Spielsituationen fokussiert bleiben. Es gibt im Sport Dinge, die man nicht vorhersehen kann. So ist es momentan auch. Es geht darum, die Jungs körperlich auf einem Level zu halten, dass sie erwärmt sind und bleiben. Das ist uns in Berlin sehr gut über die Athletikabteilung gelungen.“ Am heutigen Donnerstag (8.2.) trainieren die Hamburger um 13 Uhr am Volkspark zu letzten Mal vor dem Nordduell.

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Fast 100.000 Euro Strafe für Pyro im HSV-Block am Millerntor. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Tennisbälle oder Raketen? Fette Strafen für beide Clubs in dieser Woche

Ob es an diesem Freitag zu einem derartigen Protest gegen die Milliardenpläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL) kommt, bleibt abzuwarten. Die Fans werden möglicherweise in ihren Aktionen deutlicher. Eine Randale rund um das Stadion ist dafür ziemlich sicher ausgeschlossen. Beide Fanlager sind befreundet. Rund 5.000 “Rote“ begleiten ihr Team an die Elbe. Die Frage nach einer Pyroshow ist allerdings ebenfalls offen. Die Hannoveraner erhielten erst am Mittwoch Post vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Wegen des Abbrennens und Abschießens von Feuerwerkskörpern gab es aus dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg im vergangenen Oktober die saftige Geldstrafe von 124.140 Euro. Insgesamt liegen die Niedersachsen in der laufenden Saison schon bei über 150.000 Euro. Der “große“ HSV kassierte ebenfalls eine Rechnung. Im Stadtderby am Millerntor vom Dezember brannten die Anhänger mindestens 146 pyrotechnische Gegenstände ab. Kostenpunkt für den Verein: 92.820 Euro. Die Hamburger haben damit seit vergangenem Sommer schon 238.050 Euro an Bußgeldern ausgegeben. Im Übrigen kassierte nur Bundesligist FC Augsburg in dieser Woche nur eine leicht höhere Feuerwerksstrafe (99.750 Euro) als die Rothosen.

96 mit Selbstbewusstsein

„Es wird megaschwer in Hamburg, aber wir können uns auch echt drauf freuen. Wir kommen mit sieben Punkten, mit Selbstvertrauen. Für die Mannschaft geht es wieder darum, ans Limit zu kommen, viel zu laufen, viel zu investieren und in allen Phasen und Momenten des Spiels top zu sein, um etwas zu holen. Natürlich gehst du in das Spiel, um drei Punkte mitzunehmen. Hamburg bewegt sich von der Qualität her in der 2. Liga etwas außerhalb des Durchschnitts. Die wollen es wissen, den Aufstieg unbedingt dieses Jahr realisieren“, sagte 96-Cheftrainer Stefan Leitl auf seiner Pressekonferenz.

Wo beendet der FC St. Pauli die Spielzeit 2023/2024?

  • Direkter Aufstieg (35%, 152 Votes)
  • Meister (34%, 150 Votes)
  • Außerhalb der Top 3 (18%, 78 Votes)
  • Relegationsplatz (13%, 58 Votes)

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Der 21. Spieltag (9.-11.2.2024)

Hamburg – Hannover (Fr., 18.30 Uhr)
Wiesbaden – Nürnberg
Düsseldorf – Elversberg (Sa., 13 Uhr)
Magdeburg – St. Pauli
Braunschweig – Karlsruhe
Kaiserslautern – Paderborn (20.30 Uhr)
Kiel – Schalke (So., 13.30 Uhr)
Fürth – Berlin
Osnabrück – Rostock

Die Tabelle

1.FC St. Pauli2038 : 1842
2.Hamburger SV2040 : 2737
3.Holstein Kiel2036 : 2836
4.SpVgg Greuther Fürth2032 : 2435
5.Fortuna Düsseldorf2043 : 2931
6.Hannover 962037 : 2631
7.SC Paderborn 072032 : 3231
8.Karlsruher SC2038 : 3628
9.SV 07 Elversberg2031 : 3428
10.1. FC Nürnberg2029 : 3828
11.Hertha BSC2037 : 3326
12.SV Wehen Wiesbaden2024 : 2626
13.1. FC Magdeburg2032 : 3024
14.FC Schalke 042033 : 4123
15.1. FC Kaiserslautern2033 : 4121
16.F.C. Hansa Rostock2020 : 3420
17.Eintracht Braunschweig2019 : 3320
18.VfL Osnabrück2018 : 4211
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