Nur Ballbesitz reicht nicht – „Zwei Punkte zu wenig“

Rostock – Der F.C. Hansa Rostock hat am Sonnabendnachmittag in der 2. Bundesliga gegen den stark ersatzgeschwächten FC Ingolstadt nicht den erhofften Dreier eingefahren, sondern musste sich mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden begnügen.

Die 1. Halbzeit: Starker Anfang

Hansa begann mit viel Tempo und kreierte schon in den ersten sieben Minuten drei hochkarätige Torchancen. Zunächst traf John Verhoek den Pfosten in der 2. Minute, dann war es Calogero Rizzuto der mit zwei Distanzschüssen erst an der Latte (4.) und dann an Ingolstadts Keeper Robert Jendrusch (7.) scheiterte. Danach kamen die Gäste erst in die Partie, erarbeiteten sich eine erste Gelegenheit durch Marcel Gaus (30.) und gingen völlig überraschend in der 41. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Thomas Keller in Führung, die auch bis zur Pause Bestand hatte.

Nach der Pause: Viel Ballbesitz

Die 2. Halbzeit hatte eigentlich nur eine erwähnenswerte Szene: den Ausgleich durch Verhoek (49.), der einen Schlenzer von Kevin Schumacher per Kopf im Tor unterbrachte. Ansonsten verlief das Spiel sehr zäh. Hansa lief – vor allem über die linke Seite mit Rizzuto und Haris Duljevic – an, hatte ein deutliches Übergewicht beim Ballbesitz, aber der letzte Pass oder die Flanke kam meistens nicht präzise genug, um eine massive Ingolstädter Deckung in Verlegenheit zu bringen. In der Schlussphase gab es noch zwei Aufreger über angebliche Foulspiele in den Strafräumen, aber auf beiden Seiten wurden diese Szenen zu Recht nach Einsatz des VAR als nicht elfmeterwürdig eingestuft.

Das Fazit: Es fehlt Kreativität

Am Anfang schien es als wollte Hansa Ingolstadt überrollen, aber der Schwung war schnell dahin. Nachdem die Schanzer sich gefunden hatten, fiel der Kogge im Spiel nach vorne nicht viel Überraschendes ein. Es zeigte sich einmal mehr, dass Hansa sich leichter tut, wenn man gegen mitspielende Gegner auf Konter spielen kann. Gegen tiefstehende und engagiert kämpfende Gegner, wie heute Ingolstadt auftrat, fehlte Hansa erneut die Kreativität, um einen solchen Gegner auch mal zu überraschen. Die Angriffe waren zu leicht auszurechnen und so reichte es nur zu einem Punkt.

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Die Stimmen nach der Partie:

André Schubert (Ingolstadt): „Ein aufregendes Spiel mit vielen Emotionen. Wir hätten uns gewünscht, mit ein paar mehr Jungs anreisen zu können. Wir haben nach insgesamt 18 Ausfällen eine Mannschaft auf den Platz gebracht, die über die gesamten 90 Minuten alles gegeben hat. In den ersten 10 – 15 Minuten hatten wir viel Glück. Die Phase haben wir gut überstanden und uns danach ins Spiel gekämpft. Wir gehen durch einen sehenswerten Freistoß in Führung und kassieren durch Verhoek den Ausgleich. Danach haben wir gut verteidigt und die Jungs haben sich den Punkt verdient, auch wenn in unserer Situation drei Punkte wichtig gewesen wären. Der Punkt war wichtig für die Moral.“

Jens Härtel (Rostock): „Mit der Leistung der Mannschaft bin ich total zufrieden. Wir haben geduldig und zielstrebig gespielt. Was man der Mannschaft vorwerfen muss, ist, dass sie die Tore nicht gemacht hat oder im letzten Drittel zu unsauber waren. Wir haben nur zwei Situationen zugelassen, die von Gaus und den Freistoß. Wir müssen am Ende des Tages mit dem Punkt leben. Er ist wichtig für uns, aber es sind zwei Punkte zu wenig. Wir waren die klar dominierende Mannschaft. Ingolstadt hat sich in alles reingeschmissen und mit neun Mann verteidigt. Das ist dann nicht einfach.“

Der 16. Spieltag (3. – 5.12.)

Bremen – Aue 4:0
Darmstadt – Düsseldorf 1:3
Nürnberg – Kiel 2:1
Sandhausen – Paderborn 1:1
Rostock – Ingolstadt 1:1
St. Pauli – Schalke (Sa., 20.30 Uhr)
Heidenheim – Regensburg (So., 13.30 Uhr)
Hannover – Hamburg
Dresden – Karlsruhe

Die Tabelle