Oh je… VfB Lübeck schon sechs Punkte Rückstand – Hurra… Hansa Rostock jetzt stolzer Tabellenzweiter

Elzamed Ramaj (VfB Lübeck) und Philip Tuerpitz (Hansa Rostock). Fotos: Lobeca/Amamfuma.de

Ein Kommentar von Karl-Heinz Tiedemann:

Setzen, 6! Nein, zum Glück nicht, denn wir sind ja nicht in der Schule, sondern in der 3. Liga. Doch seit heute Nachmittag hat sich die Ausgangslage für den VfB Lübeck ein ganzes Stück verschlechtert.

Natürlich passte es den Grün-Weißen in den Kram, dass die SpVgg Unterhaching das Nachbarschaftsduell gegen den TSV 1860 München mit 1:3 verlor. Auch die 1:2-Heimniederlage von Viktoria Köln gegen den F.C. Hansa Rostock wurde in Lübeck bejubelt. Ebenso der späte 1:0-Sieg des SV Wehen Wiesbaden über den 1. FC Magdeburg spielte dem VfB in die Karten. Mit dem 2:2 des 1. FC Kaiserslautern gegen den SV Meppen konnte man in Lübeck leben.

Sonntag kam es dann „knüppeldick“

Doch dann kam es am Nachmittag knüppeldick. Der FSV Zwickau führte bei Türkgücü München bis in die Nachspielzeit hinein mit 1:0, ehe Sercan Sararer (wer sonst?) wenigstens noch ausglich. Sararer ist Türkgücüs Lebens- (Klassenerhalts-) Versicherung. Der eigentliche „Negativhammer“ war dann aber der 2:1-Erfolg des MSV Duisburg beim KFC Uerdingen. Dabei drehten die Meidericher einen 0:1-Rückstand kurz vor der Pause – ein Umstand, der dem VfB bisher noch nicht einmal gelungen ist.

Mit den Gedanken schon in der Kabine?

Im Gegenteil. Als man sich gedanklich wohl schon mit einem 0:0 beim Pausentee wähnte, schlug Halle durch Terrence Boyd per Kopf nach einer Ecke zu. Wieder nach einem Eckball! Und – wen wundert es noch – kurz nach der Pause hieß es dann sogar 0:2. Unnötig zu sagen, dass wieder ein Eckball vorausgegangen war. Damit war die Taktik vollends über den Haufen geworfen worden. Der Anschlusstreffer von Elsamed Ramaj nach Zuspiel von Yannick Deichmann brachte zwar Hoffnung auf wenigstens einen Punkt zurück, doch es blieb beim 1:2. Wieder ein Spiel, in dem mehr möglich war.

Das können wir bald singen…

Das können wir bald singen – das mag sich dann möglicherweise ja schön schrecklich anhören, hilft aber nicht wirklich weiter. Schließlich wollen wir ja nicht zum Grand Prix, sondern die Klasse halten. Wenn die Schwäche nach Standards nicht schnellstens abgestellt wird (Lukas Raeder und Tommy Grupe sahen beim 0:1 nicht wirklich gut aus), wird das ganz, ganz schwer. Doch es gab auch etwas Positives zu vermelden. Moody Chana feierte seinen Einstand – und der konnte sich durchaus sehen lassen.

Jetzt kommt Hansa Rostock auf die Lohmühle

Am Mittwoch (Anpfiff ist schon um 17 Uhr) kommt mit Hansa Rostock die Mannschaft der vergangenen Wochen zur Lohmühle. Von den letzten acht Spielen gewann Hansa gleich sieben, nur das 0:0 bei 1860 unterbrach die Siegesserie. Damit kletterten die Rostocker auf Platz zwei – der direkte Aufstieg in die 2. Liga rückt immer näher. Kaum anzunehmen, dass sich die Schützlinge von Jens Härtel ausgerechnet in Lübeck stoppen lassen, zumal dem VfB jetzt wohl nur noch einige „Dreier“ helfen würden. Am Sonnabend kommt dann Viktoria Köln zum VfB – und da ist ein Sieg allemal Pflicht.

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Julian Riedel überlistet Markus Kolke

Aber zurück zum F.C. Hansa, der in Köln klarer dominierte, als es das 2:1 aussagt. Der schnelle Rückstand war zudem ein nettes Gastgeschenk von Julian Riedel, der Markus Kolke überlistete und Viktorias Marcel Risse ungewollt auflegte. Doch Björn Rother und Joker Pascal Breier drehten die Partie, was Magentasport zum Wortspiel „Dreier dank Breier“ verführte.

Dennoch sind die Hanseaten weit davon entfernt, verfrüht in Euphorie zu verfallen. „Gefeiert wird erst, wenn der Aufstieg feststeht“, hielt Jan Löhmannsröben den Ball flach. Das ist die richtige Einstellung, denn zur Zeit kann man sich die Tabelle zwar ausschneiden und an die Wand kleben, wenn man Pech hat, am Saisonende aber sagen: „Weißt Du noch, als wir einmal auf Platz zwei standen?“ Das will doch keiner. Also immer schön mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben.

Neun weitere Punkte in Reichweite Dennoch sollten drei weitere Siege möglich sein. Dem Spiel auf der Lohmühle folgt ein Heimauftritt am Sonnabend gegen Kaiserslautern, ehe es am Dienstag der dauffolgenden Woche nach Lotte zum KFC Uerdingen geht. Neun weitere Punkte – und die Kogge dürfte sich ein ganzes Stück von den Verfolgern Wiesbaden, Ingolstadt und TSV 1860 München abgesetzt haben. Oh, wie wär` das schön… 

Der 26. Spieltag (26.2. – 1.3.)

1860 – Unterhaching 3:1
Köln – Rostock 1:2
Dresden – Ingolstadt 4:0
Kaiserslautern – Meppen 2:2
Halle – Lübeck 2:1
Verl – Saarbrücken 1:3
Wiesbaden – Magdeburg 1:0
Türkgücü – Zwickau 1:1
Uerdingen – Duisburg 1:2
Mannheim – Bayern II (Mo.)

Die Tabelle

1.SG Dynamo Dresden2545 : 2251
2.F.C. Hansa Rostock2437 : 2445
3.SV Wehen Wiesbaden2544 : 3444
4.FC Ingolstadt2432 : 2744
5.TSV 1860 München2546 : 2441
6.1. FC Saarbrücken2440 : 3240
7.Türkgücü München2634 : 3040
8.SC Verl2447 : 3637
9.Hallescher FC2532 : 3835
10.SV Waldhof Mannheim2535 : 3733
11.FSV Zwickau2428 : 3230
12.SV Meppen2429 : 3630
13.FC Bayern München II2431 : 3229
14.KFC Uerdingen *2219 : 2427
15.MSV Duisburg2431 : 4027
16.Viktoria Köln2428 : 3927
17.1. FC Kaiserslautern2625 : 3226
18.SpVgg Unterhaching2626 : 4021
19.1. FC Magdeburg2520 : 3721
20.VfB Lübeck2425 : 3820
* Drei Punkte Abzug noch nicht eingerechnet

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