Ost-Alb-Traum für HSV – 2:0-Führung verspielt und wieder verloren

Sven Ulreich (Hamburger SV)
Foto: Lobeca/Michael Schwarz

Heidenheim – Der HSV bleibt weiter in der Negativspirale. Am Sonntag kassierte der Spitzenreiter der 2. Bundesliga eine 2:3 (2:2)-Niederlage in der Ostalb beim 1. FC Heidenheim. Es war die zweite Pleite in Folge. Seit vier Spielen ist der Hamburger SV nun ohne Sieg. Die Tabellenführung ist futsch. Greuther Fürth zog vorbei.

Positive Corona-Tests bei 1. FC Heidenheim

Wieder gab es mehrere Wechsel in der Startelf der Rothosen. Dieses Mal durften Ambrosius, Narey und Kittel von Beginn an ran. Auf der Bank mussten Jatta und Dudziak Platz nehmen und Hunt fehlte wegen Adduktorenproblemen ganz im Kader. Bei den Gastgebern wurde es am Vortag hektisch. Bei der normalen Testreihe wurden Ersatztorhüter Ibrahim und Abwehrspieler Föhrenbach positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet und befinden sich in Quarantäne. Nachtests am Sonntagvormittag ergaben keine weiteren Corona-Fälle bei den Heidenheimern. Für Föhrenbach stand Steuer in der Startelf.

Fast jede Chance ein Treffer

Es war ein besinnlicher Auftakt in die Partie. Beide Teams neutralisierten sich zuerst. Das änderte sich mit dem ersten Torschuss, den Kittel (16.) nach einer Flanke von Wintzheimer aus Nahdistanz zur Hamburger Führung versenkte. Heyer bereitete den Angriff vor. Keine zehn Minuten später klingelte es erneut im Heidenheim-Gehäuse. Dieses Mal lief die Kombination über eine Ecke von Kittel, die auf den zweiten Pfosten kam. Wintzheimer stand gut und legte zurück in die Mitte ab, wo Leistner per Dropkick (24.) die Kugel in die Maschen zum 2:0 für den HSV hämmerte. Der Treffer wurde noch einmal durch Video-Schiedsrichter überprüft, weil die Hand im Spiel gewesen sein sollte, doch das entpuppte sich als falsch.

„Ost-Alb-Traum“ Kühlwetter

Die Freude über die beiden Tore hielt bei den Gästen nur kurz, denn Kühlwetter (28.) traf zum Ausgleich. Leistners Kopfballabwehr nach einer Heidenheimer Ecke landete bei Theuerkauf, der in der Mitte Kühlwetter per Kopf bediente – 1:2 und keine Chance für Ulreich. Jetzt war Feuer in der Ostalb und auch die Nickligkeiten nahmen etwas zu. Pick (36.), der früh für Steuer bei den Hausherren kam, schoss aus 20 Metern in Ulreichs Arme und Narey (38.) traf auf der anderen Seite das Außennetz. Fünf Minuten vor der Pause traf Kühlwetter erneut, allerdings stand er zuvor im Abseits. Glück für die Rothosen. Kurz danach war es dann doch soweit. Wieder Kühlwetter (45.) – wieder Tor für Heidenheim. Dieses Mal schlief die Hamburger Abwehr. Thomalla und der Doppeltorschütze waren frei vor Ulreich und wieder keine Option, den Gegentreffer für den Keeper zu verhindern. Danach ging es in die Kabinen.

Kein Kapital

Vier Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da hatte Kühlwetter erneut die Chance auf ein Tor. Dieses Mal verhinderte Ulreich eine Trauma-Fortsetzung durch den FCH-Stürmer. Das war allerdings vorerst die letzte spannende Szene, die man zu sehen bekam. Der Spitzenreiter war zwar dominanter, doch Kapital schlug man daraus nicht. Um die 60. Minute herum schnürten die Gastgeber den Gegner in dessen Hälfte ein. Dabei hatte Pick (66.) die größte Möglichkeit, als er aus zwölf Metern drüber schoss. Danach duften der HSV wieder mehr Ballbesitz haben, fing damit allerdings wenig an. Die Heidenheimer standen gut in der Defensive und schotteten ihren Strafraum perfekt ab.

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Ulreich patzt und leitet Niederlage ein

Thioune reichte es und brachte Dudziak (74.) in die Begegnung. Besser wurde es dadurch nicht. Die Heidenheimer machten den willigeren Eindruck. Sie versuchten den Siegtreffer zu erzielen. Pick (80.) wurde von Kühlwetter auf die Reise geschickt, doch Leistner störte ihn vor dem Strafraum erfolgreich. Und noch zwei Wechsel beim HSV: Jatta und Vagnoman sollten für die letzten Minuten für Elan sorgen. Die erste Chance im zweiten Durchgang gab es für Terodde (86.). Sein Schuss aus sieben Metern landete über dem Gehäuse. Auch Heyer (89.) versuchte es noch einmal aus der zweiten Reihe – daneben. Leistner und Ulreich sorgten im Verbund für die Niederlage. Der HSV-Torwart bekam den Ball und legte ihn sich zu weit am eigenen Fünfmeterraum vor. Da stand aber Kühlwetter (90.) und erzielte seinen dritten Treffer. Drei Minuten Nachspielzeit gab es noch, aber es änderte sich nichts mehr an der 2:3-Niederlage für den Hamburger SV.

1.FC Heidenheim – Hamburger SV 3:2 (2:2)
Tore: 0:1 Kittel (16.), 0:2 Leistner (24.), 1:2 Kühlwetter (28.), 2:2 Kühlwetter (45.), 3:2 Kühlwetter (90.)
Zuschauer: keine

Heidenheim: Müller, Busch, Steuer (34. Pick), Hüsing, Mainka, Geipl (60. Burnic), Thomalla (90. Schnatterer), Leipertz (90. leipertz), Sessa, Kühlwetter, Theuerkauf
Hamburg: Ulreich, Gyamerah, Heyer, Narey (83. Jatta), Terodde, Kittel (83. Vagnoman), Wintzheimer (74. Dudziak), Leibold, Onana, Ambrosius, Leistner

Der 9. Spieltag (27. – 30.11.2020)

Darmstadt – Braunschweig 4:0
St. Pauli – Osnabrück 0:1
Sandhausen – Aue 1:4
Regensburg – Würzburg 2:1
Karlsruhe – Paderborn 1:0
Heidenheim – Hamburg 3:2
Hannover – Kiel 0:3
Nürnberg – Fürth 2:3
Bochum – Düsseldorf (Mo.)

Die Tabelle

1.SpVgg Greuther Fürth919 : 1018
2.Hamburger SV919 : 1417
3.Holstein Kiel913 : 816
4.VfL Osnabrück913 : 1116
5.FC Erzgebirge Aue914 : 915
6.SC Paderborn 07914 : 814
7.VfL Bochum 1848812 : 914
8.Karlsruher SC914 : 1013
9.1. FC Heidenheim 1846915 : 1312
10.SSV Jahn Regensburg913 : 1412
11.SV Darmstadt 98916 : 1812
12.Fortuna Düsseldorf88 : 1011
13.1. FC Nürnberg916 : 1510
14.Hannover 96912 : 1310
15.SV Sandhausen99 : 168
16.Eintracht Braunschweig99 : 218
17.FC St. Pauli912 : 177
18.FC Würzburger Kickers99 : 214
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