Perspektivwechsel: Keeper des SV Eichede nun auch als Schiedsrichter aktiv

Torwart will den richtigen Mix finden

Marcel Gevert (SV Eichede) Foto: Lobeca/Felix Schlikis

Eichede – Rund 40 Zuschauer standen am Sonntagnachmittag auf der Anlage des VfL Rehtwisch. Die zweite Mannschaft empfing hier die SG Todendorf-Pölitz-Eichede II zum Nachbarschaftsduell. Auf dem Feld steht: Marcel Gevert. Der Keeper des SV Eichede trägt diesmal allerdings keine Torwarthandschuhe. Hier in der Kreisklasse C hat er als Schiedsrichter das Kommando. Es ist eines der ersten Spiele, das der 25-Jährige alleine pfeift. Noch ist der Rollenwechsel für ihn ungewohnt.

Spannende Aufgabe

Am Tag zuvor war der Torwart auch schon im Einsatz. Mit dem SV Eichede feierte er einen 5:1-Sieg beim TuS Rotenhof am Rande der Stadt Rendsburg. Mehr als 100-mal stand er schon in der Oberliga Schleswig-Holstein zwischen den Pfosten. Doch nun möchte er selbst Verantwortung für Spiele übernehmen. „Ich fand den Gedanken, Schiedsrichter zu sein, schon immer interessant“, sagt Gevert. „Die Kommunikation mit den Spielern, die schnelle Entscheidungsfindung, die Partie aus einer anderen Perspektive verfolgen – das finde ich alles spannend .Bislang hatte mir aber immer die letzte Motivation gefehlt, um mich für einen Anwärterlehrgang anzumelden.“

Kein Punktabzug

Der entscheidende Anstoß kam aus einem besonderen Grund zustande: Wegen fehlender Schiedsrichter hatte die erste Mannschaft des SV Eichede in der vergangenen Saison einen Abzug von drei Punkten erhalten. Es waren Zähler, die dem Team im Oberliga-Titelrennen fehlten. Gevert und seine Mitspieler beendeten die Saison schließlich auf Platz zwei. Zur aktuellen Spielzeit konnte der Verein einen erneuten Punktabzug abwenden.

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„Habe es gemacht“

Der Keeper ist einer von fünf Anwärtern, die sich im Sommer zum Schiedsrichter-Lehrgang angemeldet hatten. „Durch die Möglichkeit, meine Mannschaft vor einem Punktabzug zu bewahren, habe ich es schließlich gemacht“, erzählt er. „Ich bin gespannt auf alles, was mich jetzt erwartet!“ Oberliga zu spielen und parallel noch Schiedsrichter zu sein, ist ein enormer Aufwand – das weiß auch der 25-Jährige. „Natürlich nimmt das alles viel Zeit ein. Ich möchte aber nicht darauf verzichten, selbst zu spielen. Da muss ich jetzt den richtigen Mix finden“, sagt er.

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