Lübeck – Beim 1. FC Phönix Lübeck geht die Siegesserie weiter, auch wenn sie an diesem Sonnabend nach einem 4:1 (4:0)-Erfolg vor 538 Zuschauern gegen den SV Meppen unter einem seltsamen Stern stand. Adler-Cheftrainer Christiano Dinalo Adigo ist seit einigen Tagen im Krankenhaus. Nach dem Auswärtserfolg in Havelse klagte der 51-Jährige über Kopfschmerzen und steht unter medizinischer Beobachtung. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht.
„Wir wünschen Christiano gute Besserung“
Lübecks Sportdirektor Frank Salomon sagte nach dem Meppen-Spiel zu HL-SPORTS: „Das war ein Sieg für unseren Cheftrainer Christiano Adigo, der sich derzeit im Krankenhaus befindet. Wir hoffen, dass diese drei Punkte zu seiner schnellen Genesung beitragen und er ganz bald wieder bei uns ist. Wir wünschen Christiano gute Besserung.“
Spielverzögerung wegen Gästefans
Ob Adigo die Begegnung im Livestream verfolgte ist ungewiss, doch er hätte seine Freude daran gehabt. Dabei wartete man im Stadion Bunianshof auf die Gästefans, die im Stau steckten und die SVM-Verantwortlichen baten die Hausherren, ein wenig auf sie zu warten. Nach einer halben Stunde kamen die rund 130* Meppener Anhänger (* Korrektur von 240, wegen einer Fehlinformation) an und hatten da schon eine sechsstündige Reise hinter sich. Salomon erklärte: „Es war für uns selbstverständlich, wenn sich schon so viele Fans auf den langen Weg zu diesem Top-Spiel machen, dass wir ihnen die Möglichkeit geben, alles zu sehen.“
Hyseni schenkt Ex-Club einen ein
Für die Schlachtenbummler aus dem Emsland ging die Tortour allerdings dann erst richtig los. Schon nach zwölf Minuten schlug es im Kasten ihrer Mannschaft ein. Lübecks Haris Hyseni (früher selbst 18 Einsätze für Meppen) sorgte im Strafraum für die Adler-Führung. Fast im Gegenzug scheiterte Seidel an Adler-Keeper Leonhard. Der Drittliga-Absteiger hatte nicht nur Pech, sondern nach 18 Minuten schon einen 0:2-Rückstand aufzuholen. Vjekoslav Taritas profitierte von einem katastrophalen Seidel-Rückpass und schob die Kugel an Schmidt vorbei ins Netz. Die Gäste waren von der Rolle und es wurde noch schlimmer für sie. Phönix zog gnadenlos durch und erhöhte noch vor dem Seitenwechsel durch Kevin Ntika (38.) und Jonathan Stöver (42.) zu einem 4:0-Pausenstand.
Lübecker lassen weitere Möglichkeiten liegen
In der zweiten Halbzeit hätten die Lübecker noch weitere Treffer erzielen können, doch Hyseni (50., 69.), Stöver (63.), Berger (68.) und Ihde (87.) nutzten die größten Möglichkeiten nicht mehr. Die mitgereisten Meppener ließen sich nicht von ihrem Support abhalten und hielten bis zum Ende durch. Sie durften sich wenigstens noch über den Ehrentreffer freuen, denn Fynn Seidel (53.) war erfolgreich. Zudem verhinderte die Latte bei einem Schuss von Janssen (63.) ein weiteres Tor für ihr Team.
„Eiskalt“ vor dem Tor
Salomon zur Partie: „Der SV Meppen ist für Phönix Lübeck ein besonderer Club, zu dessen Heimspielen immer 5.000 Zuschauer und mehr kommen. Meppen hat sich in der ersten Viertelstunde als starke Mannschaft gezeigt und uns Probleme bereitet. Wir haben eiskalt zurückgeschlagen und unsere Torchancen genutzt. Auch wenn es ein emotionales Spiel für uns wegen des Fehlens unseres Cheftrainer war, hat die Mannschaft das großartig umgesetzt. Wir haben nicht viel verändert und uns in der ersten Halbzeit in einen Rausch gespielt, dem Meppen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Nach der Pause haben wir bewusst wenig auf Risiko gespielt und hatten weiterhin Möglichkeiten. So sind wir am Ende alle zufrieden und Christiano wird es auch sein, wenn er davon hört.“
Phönix übernimmt Tabellenspitze
Damit hat der 1. FC Phönix Lübeck vorerst wieder die Tabellenführung in der Regionalliga Nord übernommen. Am Sonntag könnte Holstein Kiel II mit einem Erfolg beim VfB Oldenburg wieder vorbeiziehen. Für die Adlerträger geht es am kommenden Freitag schon bei Weiche Flensburg weiter. Möglich, dass Salomon dann noch einmal auf der Bank sitzen wird. Dazu sagte er abschließend: „Das ist jetzt nicht mein Wunsch, dass ich diesen Posten nun auch noch ausfülle. Deswegen hoffen wir auf eine schnelle Genesung unseres Cheftrainers. Wenn es denn so sein soll, dann werden wir das wieder im Verbund natürlich machen.“
Der 10. Spieltag (30.9./1.10.)
Hannover 96 II – SV Drochtersen/Assel 3:0
Bremer SV – SC Spelle-Venhaus 0:0
Kilia Kiel – TSV Havelse 0:2
SSV Jeddeloh – Teutonia Ottensen 0:1
Phönix Lübeck – SV Meppen 4:1
BW Lohne – Weiche Flensburg 0:3
FC St. Pauli II – Hamburger SV II (19.30 Uhr)
Eimsbütteler TV – Eintracht Norderstedt (So., 13 Uhr)
VfB Oldenburg – Holstein Kiel II (15 Uhr)