Lübeck – Am Donnerstag war es endlich so weit. Der Spielplan in der Regionalliga Nord für Meister- und Abstiegsrunde war fix – zwei Tage vor dem Start der Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen. Der 1. FC Phönix Lübeck ist dabei und hat gleich die weiteste Reise anzutreten. Die Adler sind am Sonnabend beim BSV Rehden zu Gast. Die Partie war erst für 13 Uhr angesetzt, doch nun wird zwei Stunden später angepfiffen. Für die Lübecker sicherlich kein Nachteil, denn die Karawane startet nun um 10 Uhr Richtung Süd-Westen.
Spiel verlegt
„Dass wir gleich mit einem Auswärtsspiel starten finde ich gut, dann hat man den größten Brocken schon einmal weg. Es weiß keine Mannschaft mit dem Begriff Abstiegsrunde umzugehen. Rehden weiß, dass sie punkten müssen, aber das wissen andere auch. Klar starten sie hochmotiviert mit ihren Zuschauern im Rücken, aber das kann für uns auch eine Motivation darstellen. Ich kann mir vorstellen, dass es somit eher von Vorteil ist, dass wir gleich die weiteste Auswärtsfahrt hinter uns haben und wissen, von da an sind die Wege kürzer. Sicherlich sind dreieinhalb Stunden Anreise nicht schön, aber wir machen da jetzt kein Ding daraus. Das gehört einfach dazu und wir sind auch selbst schuld, dass wir so weit fahren müssen, denn das haben wir uns selbst ausgesucht. Deswegen dürfen wir uns nicht beklagen, dass wir nun rechts und links etwas von der Autobahn mitbekommen. Sicherlich ist es etwas entspannter, da wir nicht um 13 Uhr, sondern um 15 Uhr spielen“, sagt FCP-Coach Oliver Zapel bei HL-SPORTS.
„Keine Wohlfühloase“
Der 55-Jährige weiß, was da auf seine Jungs zukommt: „Die Gegend kenne ich gut, weil ich nicht nur mit dem SV Eichede dort war sondern als Kind in der Nähe jeden Urlaub verbrachte und weiß, welche Mentalität dort herrscht. Um dort bestehen zu können, muss man einiges ausblenden. Eine Wohlfühloase für gegnerische Mannschaften ist das sicherlich nicht. Das wissen meine Spieler auch und sind darauf eingestellt und so wie sie sich aktuell darstellen, sind sie gut präpariert.“
Neuer Trainer
Beim Gastgeber weht, wie bei Phönix, seit Anfang des Jahres ein neuer Wind. Kristian Arambasic wechselt im Winter vom Ligakonkurrenten FC Oberneuland zum BSV Schwarz-Weiß Rehden. Der Gegner ist also ein möglich anderer als noch in der Vergangenheit. „Ich kenne den BSV Rehden aus der Hinrunde, doch inzwischen ist dort ein neuer Trainer und mindestens vier neue Spieler. Das ist nicht mehr der BSV Rehden, der er war. Wir richten uns auf etwas ein, was sehr variabel ist und mit verschiedenen Systemen agiert und eine neue Herangehensweise, was das Pressing angeht. Da wurde extrem von meinen Trainerkollegen gearbeitet. Von daher rechnen wir mit einem aggressiven und angenehmen Gegner“, so Zapel.
Knappe Niederlage gegen Oldenburg
Am 11. Dezember gab es für die Niedersachsen das letzte Pflichtspiel. Seit Januar testete man und das nicht schlecht. Fünf Sieg fuhr man ein und nur zwei Niederlagen, darunter ein knappes 2:3 gegen Drittliga-Anwärter VfB Oldenburg. Der letzte Test fiel aus, so dass ein richtiger Liga-Rhythmus vermutlich noch nicht da ist. Verlassen kann man sich in Lübeck allerdings darauf nicht.
Komfortabler Vorsprung? Für Zapel keineswegs
Acht Punkte sind es in der Tabelle, doch der Adler-Häuptling sieht das anders: „Es ist ein Märchen, dass wir acht Punkte Vorsprung haben. Das Tabellenbild ist verzerrt, denn die Mannschaften aus dem Süden haben zwei Spiele mehr zu absolvieren, also können sie alle somit sechs Punkte holen. Es sind also faktisch zwei Punkte, die wir haben und die können schnell aufgebraucht sein. Wir reden nie über acht Punkte.“
„Chance und Risiko zugleich“
Und trotzdem ist es ein Saisonteil, der nun in die falsche oder richtige Richtung gehen kann. Zapel: „Abstiegsrunde heißt Chance und Risiko zugleich. Wir haben die Chance uns frühzeitig in eine tabellarische Situation zu bringen, in der wir druckbefreit schon attraktiven Offensivfußball präsentieren können, auch im Hinblick auf die neue Saison. Und Risiko bedeutet, dass wenn man nicht schnell Punkte sammelt in einen Sog hineingeraten kann, den kein Mensch benötigt und schon gar kein Adler.“
Drei fehlen
Verzichten muss Zapel trotzdem auf einige Stammspieler. Passen werden auf jeden Fall Sean Vinberg, Connor Gnerlich und Dustin Thiel. Stürmer Haris Hyseni scheint wieder fit, „aber da muss man auf die Belastung der letzten Einheiten noch einmal prüfen“, so Zapel.
Der 1. Spieltag in der Abstiegsrunde (5./6.3.)
Jeddeloh – Norderstedt (Sa., 15 Uhr)
Rehden – Phönix Lübeck
HSC Hannover – Altona (So., 14 Uhr)
Oberneuland – St. Pauli II (15 Uhr)
Lüneburg – Heide
Drochtersen/Assel ist spielfrei
Die Tabelle
1. | SSV Jeddeloh | 8 | 17 : 7 | 18 |
2. | SV Drochtersen/Assel | 10 | 8 : 7 | 18 |
3. | FC Eintracht Norderstedt | 10 | 17 : 8 | 17 |
4. | 1. FC Phönix Lübeck | 10 | 14 : 14 | 17 |
5. | FC St. Pauli II | 10 | 14 : 10 | 15 |
6. | BSV Rehden | 8 | 15 : 14 | 9 |
7. | Lüneburger Sport-Klub Hansa | 8 | 7 : 9 | 9 |
8. | HSC Hannover | 8 | 7 : 12 | 9 |
9. | Altona 93 | 10 | 12 : 19 | 9 |
10. | FC Oberneuland | 8 | 7 : 11 | 8 |
11. | Heider SV | 10 | 10 : 17 | 5 |