Phönix will „Zuschauer begeistern“ – Eintracht plagen Sperren

Phönix Lübeck empfängt den FC Eintracht Norderstedt

Vjekoslav Taritas (1.FC Phönix Lübeck) war im Hinspiel nur schwer zu stoppen. Foto: Lobeca/Norbert Gettschat

Lübeck – Am Sonnabend um 13 Uhr empfängt der 1.FC Phönix Lübeck, den FC Eintracht Norderstedt im Stadion Buniamshof. Beide Teams schwächelten zuletzt in der Regionalliga Nord und wollen zurück in die Spur finden. Die Favoritenrolle geht klar an die Adler, doch die Segeberger sind trotz des Formtiefs ein sehr unangenehmer Gegner.

„Die Liga ist brutal“

Die Meisterschaft ist für den 1. FC Phönix in weite Ferne gerückt. Der Verein holte aus den vergangenen sechs Spielen nur einen Sieg, sodass Hannover 96 II bei zwei Partien mehr, schon zehn Punkte entfernt ist. Am vergangenen Wochenende unterlagen die Niedersachsen dem Bremer SV (0:1), doch so wirklich hat die Mannschaft von der Travemünder Allee, den Patzer nicht ausgenutzt. Beim formstarken Hamburger SV II gab es nur ein 1:1-Remis. Positiv dabei war das Debüt des 17-jährigen Linus Kurtz. Nun warten noch sieben Spiele auf die Lübecker. Am Sonnabend empfängt man zunächst Norderstedt, bevor es am kommenden Mittwochabend zum SSV Jeddeloh II geht. Doch der Fokus liegt zunächst noch auf dem Spiel in zwei Tagen. Man möchte „die Zuschauer begeistern“ Es wartet ein Gegner, der zuletzt trotz eher negativer Punkteausbeute, sich als sehr unangenehm erwies. Trainer Christiano Adigo sagt vor dem Spiel: „Die Liga ist brutal und jeder kann jeden an einem guten Tag schlagen. Wir wollen gegen egal welchen Gegner einen sehr guten Tag erwischen und werden diesen Tag brauchen, wenn wir gegen Norderstedt punkten wollen. Unsere Heimspiele sind für uns Feiertage und es bleibt dabei, dass die Jungs gewillt sind. Wir haben eine sehr gute Form, auch wenn es sich aktuell nicht in den Ergebnissen widerspiegelt. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg und da wollen wir zu Hause gegen Norderstedt bleiben.“

Adigo
Christiano Adigo (1. FC Phönix Lübeck) möchte die Zuschauer begeistern. Foto: Lobeca/Niklas Runne

Neuer Trainer ist nicht zufrieden

Der FC Eintracht Norderstedt hatte zuletzt eher gemischte Gefühle. Am 11.März übernahm Jean-Pierre Richter das Amt des Cheftrainers.
Nach zuvor jahrgangsübergreifend acht sieglosen Partien, sollte er die Segeberger wieder in die Spur bringen. Der Trainereffekt entfachte direkt, sodass es vier ungeschlagene Spiele gab. Sie sammelten enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf und verschafften sich etwas Luft.
Doch zuletzt zeigte die Formkurve eher wieder nach unten. Zunächst gab es eine 0:2-Pleite gegen den FC St. Pauli II. Norderstedt war nicht gerade das schlechtere Team und vergab mehrere gute Torchancen. Auf der anderen Seite zeigten sich die Kiezkicker sehr effizient.
Bereits zwei Tage später empfing der FCE den Bremer SV. In einer zähen Partie hatte man erneut die besseren Chancen und waren dem Sieg etwas näher. Zuletzt ging es gegen Blau-Weiß Lohne und es war erneut das gleiche Bild wie in den beiden Spielen zuvor. Die Norderstedter hatten mehr vom Spiel, ließen einige Chancen liegen und kassierten durch einen Sonntagsschuss die Niederlage. Hinzu kam noch ein vergebener Elfmeter. Trainer Richter, der unter der Woche 37 Jahre alt wurde, meint zu HL-SPORTS: „Mit lediglich einem Punkt sind wir aus den letzten drei Spielen nicht zufrieden. Wir müssen eigene Tore machen wollen und spielen uns gute Chancen dafür heraus. Bei den beiden Niederlagen hatten wir beste Möglichkeiten dafür, dass wir dies umsetzen und den Prozess wollen wir natürlich im kommenden Spiel besser machen.“ Doch der kommende Gegner hat trotz der Krise, eine Menge Qualität. Über die Adler sagte der Trainer des FCE weiter: „Ich erwarte einen Gegner, der uns maximal fordern wird und offensiv wie auch defensiv gute Werte aufzeigt. Wir wissen, was wir dem entgegenzusetzen haben und wollen unsere Möglichkeiten durch die eigenen Stärken ausspielen.“

Drei Sperren

Personell sieht es allerdings für die Eintracht nicht ganz so rosig aus. Bei der 0:1-Pleite gegen Lohne kassierte Innenverteidiger Moritz Frahm einen Platzverweis wegen Notbremse und fehlt gesperrt. Zudem sahen Marc Bölter und Yannik Nuxoll die fünfte Gelbe Karte. Somit muss „Jonny“ Richter auf gleich drei Defensivspieler, die zuletzt gesetzt waren, verzichten. Dazu sagt er: „Sperren gehören im Saisonverlauf dazu und wir haben einen Kader mit tollen Spielern beisammen, sodass wir wie zuvor auch dafür gute Lösungen finden. In der gesamten Saison musste das Team Ausfälle vor allem durch Verletzungen oder auch Sperren kompensieren und das werden wir auch in Lübeck bestens schaffen.“
Doch auch der 1. FC Phönix Lübeck hat einige Ausfälle zu beklagen. Michael Kobert (Schulter) und Julian Meier (Bänderriss) fallen aus. Zudem ist Luke Sendzik erkrankt. Jan Lippegaus befindet sich wieder im Training.

Anzeige
AOK
Moritz Frahm (FC Eintracht Norderstedt) sah im vergangenen Spiel die Rote Karte. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Torhüter rettet

Im Hinspiel gewann der 1. FC Phönix Lübeck mit 2:0. Die Lübecker fanden gut in die Partie und gingen früh in Führung. Taritas steckte durch zu Sadrifar, der den Ball von Außen flach in die Mitte brachte, wo Leander Fritzsche (9.) aus sechs Metern einschob. Anschließend kam Norderstedt immer besser rein und übernahm die Kontrolle. Eintracht spielte sich mehrere, teilweise hochkarätige, Chancen heraus. So sah Behounek Prinz von Anhalt (13.), der frei am überragend reagierenden Carl Leonhard scheiterte. Auch die anschließende Ecke wurde gefährlich. Innenverteidiger Frahm (14.) köpfte knapp vorbei. Immer wieder wurde Norderstedt gefährlich, doch Torhüter Leonhard rettete die Führung. Zunächst scheiterte Behounek (23.), anschließend Prinz von Anhalt (25./ 34.) am Keeper, sowie an der Latte. Die Segeberger waren das aktivere Team und mit klarem Chancenplus, sodass die 1:0-Pausenführung der Adler schmeichelhaft war. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste ein anderes Gesicht. Sie starteten schwungvoll und hatten in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs direkt gute Chancen, doch Eintracht-Schlussmann Arne Exner parierte mehrfach stark. Dennoch hatten die Lübecker immer wieder kleine Problemchen in der Defensive. Kevin Prinz von Anhalt kam immer wieder zum Kopfball und gewann den Großteil der Luftduelle. Dort sollte Phönix am kommenden Wochenende sich deutlich steigern, denn die Segeberger sind durchaus bei ruhenden Bällen gefährlich. Kurz vor dem Ende konterten die Gäste und Vjekoslav Taritas (84.) machte den Deckel drauf. So gewannen sie bei der Eintracht. Dennoch hatten die Adigo-Elf teilweise Glück, denn nach der frühen Führung waren sie viel zu passiv. Dass Norderstedt sie in dieser Phase nicht bestraft hat, war vor allem Torhüter Leonhard zu verdanken.

Der 30. Spieltag

SV Meppen – SC Spelle-Venhaus (Fr., 19 Uhr)
SSV Jeddeloh II – Bremer SV (19.30 Uhr)
BW Lohne – FC Teutonia 05
TSV Havelse – SC Weiche Flensburg 08 (Sa., 14 Uhr)
FC Kilia Kiel – Hamburger SV II (17 Uhr)
Hannover 96 II – VfB Oldenburg (So., 12 Uhr)
Eimsbütteler TV – Holstein Kiel II (13 Uhr)
FC St.Pauli II – SV Drochtersen/Assel (14 Uhr)

Die Tabelle

1.Hannover 96 II (U23)2975 : 3963
2.SV Meppen2963 : 3856
3.1.FC Phönix Lübeck2766 : 2753
4.Holstein Kiel II2956 : 4749
5.SV Drochtersen/​Assel2843 : 3549
6.FC Teutonia 052952 : 3844
7.VfB Oldenburg2853 : 4044
8.Hamburger SV II2743 : 3744
9.FC St. Pauli II2958 : 3742
10.TSV Havelse2746 : 4242
11.BW Lohne2840 : 4137
12.FC Eintracht Norderstedt2946 : 5634
13.SC Weiche Flensburg 082838 : 5131
14.Bremer SV2735 : 5131
15.SSV Jeddeloh2732 : 5227
16.Eimsbütteler TV2833 : 5521
17.FC Kilia Kiel2829 : 6715
18.SC Spelle-Venhaus2926 : 8112

Welches Lübecker Team schafft den Verbleib in der Oberliga?

  • VfB Lübeck II (40%, 180 Votes)
  • FC Dornbreite (18%, 83 Votes)
  • Ist mir egal (18%, 83 Votes)
  • Beide Teams (16%, 71 Votes)
  • Kein Team (7%, 33 Votes)
  • Weiß ich nicht (1%, 5 Votes)

Total Voters: 455

Wird geladen ... Wird geladen ...
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -