Großensee – Spielabbruch beim C-Jugend-Spiel zwischen SSV Großensee und Rot-Weiß Moisling am Sonntagmittag in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 für die Gastgeber. Die Polizei in Trittau wurde gerufen. Zwölf Beamte rückten erst einmal aus, weil es im Notruf hieß, dass es eine Schlägerei auf dem Sportplatz geben soll. Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen soll ein Foulspiel der Auslöser der auf den Platz stürmenden Menschen gewesen sein. Ein Faustschlag war scheinbar ebenfalls dabei.
„Es war sehr undurchsichtig“
Unterschiedlich sahen es die Vereinsvertreter, als HL-SPORTS bei ihnen nachfragte. SSV-Coach Piotr Staczek berichtete wie folgt: „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir waren klar die bessere Mannschaft und haben die erste Halbzeit dominiert, nur fußballerisch versäumten wir es das 2:0 zu machen. Nach der Pause entstanden Nickligkeiten, wo von Moislinger Seite versucht wurde von außen auf den Schiedsrichter Einfluss zu nehmen. Moisling hatte bereits im Hinspiel unfaires Zuschauerverhalten gezeigt, darum wollten wir gerne einen erfahrenen Schiedsrichter und einen Spielbeobachter haben, das hat der Verband allerdings leider versäumt. Es gab nach einem Foulspiel eine Rudelbildung und Moislinger Zuschauer liefen auf den Platz, unter anderem der gesperrte Trainer, der nicht auf der Bank saß, sondern bei den Zuschauern stand. Zwei Väter von unseren Jungs kamen dazu, um die Kinder zu schützen. Es war sehr undurchsichtig, weil immer mehr Leute auf dem Platz waren. Irgendwann wurden die Mannschaften getrennt und der Schiedsrichter brach das Spiel ab. Danach gab es noch Wortgefechte und ein Moislinger ging noch einem unserer Väter an den Kragen.“
RWM-Abteilungsleiter mahnt vor Vorverurteilung
In Mosiling sah man das so: „Vorab: Es ist unschön, dass wir und die Gerichte sich nun wieder mit einem Spielabbruch beschäftigen müssen, wo wir involviert waren. Was am Ende genau vorgefallen ist, werden die weiteren Ermittlungen zeigen“, erklärte Dennis Keske. Der Abteilungsleiter von RWM weiter: „Ähnlich wie bei den Vorfällen in Berkenthin, wo wir am Ende von sämtlichen Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Abbruch freigesprochen wurden und einen Sieg vom Gericht zugesprochen bekommen haben, liegt es uns nah hier die Vorgänge genau aufzuarbeiten. Beim Spiel in Berkenthin wurden unsere Trainer und Mannschaft in der Presse vorverurteilt und es hatte sich nichts davon bestätigt, so dass wir bitten auch hier keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Auf Grund der bisherigen Erkenntnisse stellt es sich aus unserer Sicht wie folgt dar: Es gab ein grobes Foulspiel an einem unserer Spieler, welches zu einer längeren Behandlung geführt hat. Abseits der Situation soll ein Spieler von Großensee dann einem Spieler von uns einen Faustschlag verpasst haben. Hier ist ein Elternteil dann auf den Platz gelaufen, um die Situation zu klären und eine Eskalation zu vermeiden. Weitere Elternteile von beiden Seiten sind dann ebenfalls aufs Feld und es kam zu Wortgefechten. Der Vater hat die Tätlichkeit anschließend zur Anzeige gebracht.“
Vorläufiges Resultat: Zwei Strafanzeigen
Die Polizei war schnell vor Ort und brachte alle hitzigen Gemüter unter Kontrolle. Verletzte gab es nach bisherigen Erkenntnissen keine, bis auf den gefoulten Spieler aus Lübeck, der 20 Minuten auf dem Platz behandelt werden musste. Zwei Strafanzeigen nahmen die Beamte auf, beide wegen Körperverletzung und jeweils eine aus beiden Lagern. Der Tag wird also nun vor dem Sportgericht und bei der Staatsanwaltschaft landen.