Hamburg – Der am Montag im Drive-in-Verfahren positiv getestete Spieler des Hamburger SV wurde durch einen PCR-Test am Dienstag bestätigt. Er befindet sich in häuslicher Quarantäne. Inzwischen ist auch belannt, wer sich mit COVID-19 angesteckt hat: Simon Terodde. „Ich fühle mich ein bisschen schlapp, habe sonst aber keine typischen Symptome und freue mich, dass die anderen Jungs alle gesund sind“, sagt der 33-Jährige. Er hatte keinen Kontakt zum Rest des Teams. Das und der Betreuerstab unterzog sich am Dienstag erneut einem Schnelltest – um auf Nummer sich zu gehen. Ergebnis: negativ, wie schon beim PCR-Test vom Montag. Glück im Unglück, denn das Gesundheitsamt Hamburg-Altona entschied, dass die Mannschaft nicht komplett in Quarantäne muss. Das ist nur dem besonnenen Handeln des Vereins zu verdanken. Stand jetzt ist das Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen 1. FC Heidenheim also nicht gefährdet. Das Training am Dienstagnachmittag darf wieder aufgenommen werden. „Ein großes Kompliment an unsere medizinische Abteilung und das Teammanagement für den professionellen Umgang mit der Thematik und das proaktive Handeln im gesamten Zeitraum“, so Vorstand Jonas Boldt.
Holstein-Spiel als Ausgangspunkt?
Dennoch wirft der Fall vielleicht Fragen auf – vor allem in Bezug auf die Begegnung gegen Holstein Kiel am Montag vor einer Woche und eine Inkubationszeit, die einige Tage andauern kann. Bei den Störchen wurden nach dem Nordduell vier Spieler positiv auf das Virus getestet. Die Behörden schickten die Kieler komplett für 14 Tage in Quarantäne. Mit dem Dänen Mikkel Kirkeskov (Knöchelverletzung) und Alexander Mühling (Rückenprobleme) fielen zwei Spieler kurzfristig für die Begegnung unplanmäßig im Volkspark aus. Ob die Infektion des Hamburgers hier in einem Zusammenhang steht ist nicht klar. Bitter wäre es auf jeden Fall.
HSV mit Eigeninitiative
Bei den Hamburgern reagierte man sofort – vielleicht eine Vorahnung im Zusammenhang mit dem Montagsspiel der 2. Liga vor einer Woche. Vor allem weil auch Hannover 96 derzeit aus dem Verkehr gezogen wurde. Bei den Niedersachsen wurde ein Spieler positiv auf COVID-19 getestet und daraufhin das gesamte Team in Quarantäne geschickt. So ein Szenario wollte der HSV vermeiden, testete auf eigene Initiative alle am vergangenen Montag wie beschrieben. Nicht auszudenken, was dem Zweitplatzierten gedroht hätte, wäre der eine Spieler „durchgerutscht“. Eine Ansteckung von weiteren Mannschaftsteilen wäre vermutlich die Folge gewesen und dann… Quarantäne. Im Aufstiegskampf ein Bruch nach dem zuletzt positiven Auftreten der Rothosen. Argusaugen sind auf den Zweitplatzierten der 2. Bundesliga gerichtet. Eine Zwangspause könnte den ehemaligen Dino womöglich zurückwerfen.