Lübeck – Lange Zeit fieberte der VfB Lübeck III auf diesen Tag hin. Das erste eigene Hallenturnier stand nach langem Warten und intensiven Planungen an. Nun war es so weit, und der Traum des eigenen Turniers wurde Realität. Zehn Mannschaften kämpften um den Titel des Tritte Hään-Cups in der Hansehalle. Dabei lag der Fokus vor allem auf Teams, zu denen Sympathien und Freundschaften untereinander bestehen. Im Vorfeld sprach der Organisator und Kapitän der Drittvertretung von einem großen „freundschaftlichen Fest“.
Gute Kulisse bei Turnierpremiere
Um 11:45 Uhr begrüßte der bekennende VfB-Fan und Stadionsprecher Jan Hinrichsen, besser bekannt als „Janosch“, die Mannschaften und ersten Zuschauer. Eine Viertelstunde später ging es dann auch schon los mit dem ersten Spiel. Die beiden Gruppen wurden wenige Wochen zuvor von Regionalligakapitän Marvin Thiel ausgelost und versprachen viel Spannung. Vor allem die Namen TSV Neustadt und SC Cismar fielen oft bei der Frage, wer favorisiert sei. Doch auch der FC Dornbreite III sowie TuS Lübeck wurden genannt. Spannung herrschte auch bei der Frage, wer sich hinter den VfB-Altstars verbürgen würde. Es war ein großes Geheimnis, das nun gelüftet wurde. Zahlreiche ehemalige Spieler der VfB-Altherren sowie Gründungsmitglieder der „Tritte Hään“ zogen sich noch einmal das grün-weiße Trikot über. Neben den vielen spannenden Spielen sollte jedoch auch für ein munteres Drumherum gesorgt werden. So gab es einen Boxautomaten, an dem sich den gesamten Tag über ordentlich ausgepowert wurde, sowie eine Spendenaktion für das Lübecker Tierheim. Dort kam ordentlich Kleingeld am Eingang zusammen. Vergrößert wurde die Spendensumme auch durch Versteigerungen von exklusiven VfB-Artikeln. So gab es ein von Marvin Thiel unterschriebenes Trikot, einen exklusiven VfB-Pullover, ein getragenes Jersey von Hanno Behrens aus seinem einzigen Spiel für die Grün-Weißen und noch weiteres. Dabei kam einiges zusammen, sodass die Gesamtsumme bei rund 1.000 € für den guten Zweck lag. Auch für Speisen und Getränke war ausreichend gesorgt, und das zu höchst moderaten Preisen. In der Halle war es ordentlich voll. Über 700 Zuschauer fanden sich in der Hansehalle ein und sorgten für eine gute Stimmung. Immer wieder gab es Sprechchöre, wobei vor allem Tritte Hään-Fanliebling Stefan Dübner gefeiert wurde. Die Atmosphäre war sehr positiv, und auch auf der Platte ging es sehr fair zu. Zeitstrafen gab es nur eine einzige, und auch Strafstöße ließen sich in der Vorrunde an einer Hand abzählen.
Duell der Freunde
In Gruppe A war vor allem der TSV Neustadt ein heißgehandelter Favorit. Draußen dominieren sie die Kreisklasse C mit einer Maximalpunktausbeute, und auch in der Halle knüpften sie daran an. Die vier Gruppenspiele wurden allesamt gewonnen, bei einem Torverhältnis von 14:0. Es galt also herauszufinden, wer ihnen folgen würde. Dornbreite III und der HSV VI lieferten sich einen Zweikampf um Rang zwei. Die Hamburger mussten allerdings einen Dämpfer hinnehmen, ausgerechnet gegen die Freunde und Gastgeber VfB III. Es war eines der unterhaltsamsten Spiele der Vorrunde und zugleich das hitzigste. Zwei Strafstöße blieben ungenutzt, und in der Schlussminute glich die „Tritte Hään“ durch Nino Dubanowski zum 1:1-Endstand aus. Tobender Jubel ertönte in der Halle, denn es war der erste Punkt für den Gastgeber. Gegen die SG Krummesse/Bliestorf II gab es beinahe den ersten Sieg an diesem Tag, doch kurz vor Ertönen der Schlusssirene glich die SG aus. Somit gab es erneut nur ein Remis, und das Ausscheiden war besiegelt. Dies galt allerdings auch für Krummesse, die bereits vor dem Spiel raus waren, aber ihren ersten und einzigen Punkt holten. Ebenfalls ausgeschieden ist der FC Dornbreite III, denn ein Punkt fehlte ihnen im Vergleich zum HSV VI. Dieser sollte also das zweite Halbfinalticket hinter dem TSV Neustadt buchen. Mit dabei war auch ein Influencer, denn der HSV-Fan „Jan Osaft“ gehörte zum Kader der Rothosen.
Die Ergebnisse:
FC Dornbreite III – SG Krummesse/Bliestorf 3:2
Hamburger SV VI – TSV Neustadt 0:1
VfB Lübeck III – FC Dornbreite III 1:2
SG Krummesse/Bliestorf II – Hamburger SV VI 0:4
VfB Lübeck III – TSV Neustadt 0:7
FC Dornbreite III – Hamburger SV VI 2:3
TSV Neustadt – SG Krummesse/Biestorf II 4:0
Hamburger SV VI – VfB Lübeck III 1:1
TSV Neustadt – FC Dornbreite III 2:0
SG Krummesse/Bliestorf II – VfB Lübeck III 2:2
Favorit müht sich
In Gruppe B ging mit dem SC Cismar der absolute Top-Favorit des Turniers an den Start. Als Kreisligist ist das Team von der Gildestraße am ligahöchsten gesetzt. Hallensprecher „Janosch“ sprach im Vorfeld von einer Hammergruppe, und dies sollte sich bewahrheiten. Der TuS Lübeck galt als einer der Mitfavoriten, und dieser Rolle wurden sie gerecht. Dabei unterlag das Team aus Marli zum Auftakt noch dem SC Cismar mit 1:2. In den Folgepartien sah dies aus Sicht der Hansestädter allerdings schon deutlich besser aus. Gegen Viktoria II gab es einen 3:1-Erfolg, und auch gegen Stockelsdorf III (2:1) behielt man die Oberhand. Letztere Begegnung sollte im Nachhinein von großer Bedeutung gewesen sein, denn somit setzte sich der bereits beim Azadi-Cup-Vorturnier im Halbfinale stehende Club in der Tabelle durch. Die Lübecker folgten dem SC Cismar als Zweiter ins Halbfinale. Das Team aus dem Kreis Ostholstein blieb in den vier Begegnungen nämlich ungeschlagen. Zehn von zwölf Punkten standen auf dem Konto, wobei sich der SCC lange Zeit doch ziemlich schwer tat. Es dauerte etwas, bis der Favorit im Turnier ankam, doch mit jedem Spiel wurde er stärker. Dennoch endeten zwei der drei Siege mit nur einem Tor Unterschied, und gegen die Tritte Hään-Altstars gab es sogar nur ein 0:0. Dennoch zählt am Ende das Weiterkommen, und die Frage nach dem Wie nicht. Die Allstars schieden ohne einen Sieg aus. Selbst gegen das zu diesem Zeitpunkt noch punktlose Viktoria II gab es eine Niederlage. Es hieß am Ende 2:4, und somit bekamen die Grün-Weißen noch die Rote Laterne überreicht. Nichtsdestotrotz holten sich die Altstars ihren verdienten Applaus ab.
Die Ergebnisse:
ATSV Stockelsdorf III – SV Viktoria 08 II 2:1
TuS Lübeck – SC Cismar 1:2
Tritte Hään Altstars – ATSV Stockelsdorf III 0:3
SV Viktoria 08 II – TuS Lübeck 1:3
Tritte Hään Altstars – SC Cismar 0:0
ATSV Stockelsdorf III – TuS Lübeck 1:2
SC Cismar – SV Viktoria 08 II 3:2
TuS Lübeck – Tritte Hään Altstars 2:1
SC Cismar – ATSV Stockelsdorf III 4:2
SV Viktoria 08 II – Tritte Hään Altstars 4:2
Turniersieger in Neunmeterschießen ermittelt
Die Halbfinalpaarungen standen also fest. Nach den bereits erwähnten Versteigerungen traf der TSV Neustadt auf den TuS Lübeck. Nach der starken Gruppenphase war sicherlich das Team aus Ostholstein favorisiert, und dies gab der Spielverlauf auch wieder. Die Jungs aus Marli handelten sehr vorsichtig und ohne großes Risiko, denn die Offensive des Gegners erwies sich als kaum zu stoppen. Nach vorne setzten die Lübecker Akzente, doch an Yannick Weidenthal gab es kein Vorbeikommen. Der Torhüter des TSV sollte an diesem Tag noch ein weiteres Mal in den Fokus rücken, denn mit Ertönen der Schlusssirene gab es noch keinen Sieger, sodass es beim Stand von 0:0 ins Entscheidungsschießen ging. TuS Lübeck scheiterte einmal zu oft an Weidenthal, und so setzte sich Neustadt mit 2:1 n.E. durch. Der erste Finalist stand also fest, und im Anschluss sollte der Gegner ermittelt werden. Cismar traf auf den HSV VI, und beide Teams hatten sich im Laufe der Vorrunde enorm gesteigert. Es dauerte etwas bis zum ersten Treffer, denn auch die Überzahl nach der einzigen Zeitstrafe im gesamten Turnier nutzten die Grömitzer nicht für die Führung. Mit der Zeit platzte allerdings der Knoten, und es wurde eine deutliche Angelegenheit für den Kreisligisten. 4:1 hieß es am Ende, und somit war klar, dass es im Finale zum Ostholstein-Duell kommen würde. Zuvor gab es allerdings ein Entscheidungsschießen um den dritten Platz. TuS Lübeck oder der HSV VI, das war die Frage. Erstgenannter verwandelte den ersten Neunmeter. Im Anschluss verschossen alle anderen, und somit gab es ein 1:0 n.E. Es war also alles bereit für das große Finale des ersten Tritte Hään-Cups. Neustadt gegen Cismar, ein Duell, das in der Vergangenheit oftmals umkämpft und hochspannend in der Halle war, sollte hier den Sieger ermitteln. Neustadt blieb in den fünf Partien ohne ein einziges Gegentor aus dem Spiel heraus, doch diese Serie endete ausgerechnet im Finale. Cismar ging nach wenigen Augenblicken in Führung. Der Gegner glich allerdings aus, und somit war es das erwartete, enge und offene Endspiel. Beide hatten Möglichkeiten, der TSV dabei die etwas gefährlicheren, doch der Treffer blieb aus. Also sollte der Turniersieger ausgeschossen werden. Cismar fing an und verzog deutlich über das Tor. Neustadt dagegen traf und hatte einen Vorteil. Den zweiten Neunmeter verwandelten die Grömitzer, während die Mannschaft vom Gogenkrog verschoss. Alles war also wieder auf Null, doch Yannick Weidenthal, der Schlussmann Neustadts, parierte. Somit hatte der Spitzenreiter der Kreisklasse C die Chance, den Sack zuzumachen, und dies war auch der Fall. Der erste Titelträger des Tritte Hään-Turniers kommt aus Neustadt, und dies war über das gesamte Turnier hochverdient. Es war die stärkste Mannschaft an diesem Tag, sowohl offensiv als auch defensiv. Hinzu kam ein überragender Torhüter, der zweimal im Neunmeterschießen glänzte.
Spieler des Turniers lässt sich feiern
Der Turniersieger war mit dem TSV Neustadt ermittelt, und somit endete ein unterhaltsamer und munterer Fußballtag in der Hansehalle. Doch bevor diese sich leerte und die Massen in Richtung anschließender Aftershow-Party strömten, mussten noch einige Auszeichnungen verteilt werden. Jeder Teilnehmer bekam etwas gegen den Durst, und auch der beste Spieler sowie Torhüter durften sich über eine besondere Ehrung freuen. Die Frage des besten Keepers wurde relativ schnell und eindeutig beantwortet. Yannick Weidenthal vom Turniersieger sicherte sich diesen Titel. Der Spieler des Turniers sorgte für großen Jubel, denn Stefan Dübner vom VfB Lübeck III wurde von den Mannschaften gewählt. Anschließend wurde gemeinsam gefeiert, und es galt, ein Fazit zur Premiere des Budenzaubers zu ziehen. Timo Henk, Kapitän der Tritte Hään und Organisator, zeigte sich sehr zufrieden. Die Halle war gut gefüllt, es war alles fair, und auch die Organisation verlief einwandfrei.