Lennard Bahn (23, l.) schirmt den Ball gegen Jesse Neumann (10) ab. Foto: Klaus Unger
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Lübeck – Am Sonntag stand in der Verbandsliga Süd-Ost das Derby zwischen dem TSV Trittau und dem VfL Oldesloe auf dem Spielplan. Zweimal gingen die Gastgeber in Führung und mussten doch am Ende die Punkte dem Gegner überlassen. Genauso umkämpft war das Kellerduell zwischen dem TSV Lensahn und dem TuS Hoisdorf. Die Gastgeber behielten die drei Punkte im Jahnstadion trotz zweier Platzverweise. Überschattet wurde diese Begegnung nach Aussage des Gäste-Trainers von permanenten rassistischen Äußerungen gegen ihn selbst und einige seiner Spieler sowohl von Spieler- als auch von der Zuschauerseite. Auf Nachfrage äußerte sich der TSV Lensahn bisher nicht zu den Vorwürfen.

Die Stimmen nach den Spielen

TSV Lensahn – TuS Hoisdorf 1:0 (0:0)

Ulrich Saltzmann (Lensahn): „In der ersten Halbzeit war Hoisdorf klar besser. Alles was wir uns in der Kabine vorgenommen hatten konnten wir nicht umsetzen. Wieder einmal bewahrte uns Sverre Krippke mit einem Superreflex vor einem frühen Rückstand. In der zweiten Halbzeit waren wir dann ab der 56. Minute nur noch zu zehnt. Gelb-Rot wegen Meckerns für Niklas. In der 67. Minute gingen wir dann durch Finn Ole Ratje in Führung. Hoisdorf drückte, konnte aber nichts verwerten. In der 82. Minute gab es dann nochmals Rot für Willi Gradert. Am Ende war es dann ein dreckiges 1:0 für uns.“

Yilmaz Ince (Hoisdorf): „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und hatten viele klare Chancen und müssen zur Halbzeit mindestens führen. Auch in der 2. Halbzeit waren wir klar überlegen und nach einer Ampelkarte für Lensahn schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann wir in Führung gehen. Doch leider sind wir momentan nicht nur personell sehr gebeutelt, sondern verteilen auch gerne Geschenke. In diesem Fall war es erneut unser Keeper, der total unnötig und überstürzt aus dem Tor rennt und sicher war, klären zu können. Der Stürmer umkurvte ihn und schob ins leere Tor ein. Nach einer weiteren Roten Karte für den Lensahner Spieler, der wegen einer rassistischen Äußerung absolut verdient vom Platz flog, war es ein Spiel auf ein Tor. Wir waren nicht in der Lage, die vielen Chancen zu verwerten.

Ich möchte hier an dieser Stelle einfach klar und deutlich etwas festhalten. Es ist unter aller Würde, von Spielern an Spieler rassistisch beleidigt zu werden, aber genauso ist es ein Armutszeugnis, über das ganze Spiel von den Zuschauern ebenfalls rassistische Äußerungen hinnehmen zu müssen. Absolut unsportlich und ein Punkt, wo die Sportskollegen dringend etwas ändern sollten. Einige Spieler und ich selbst stammen aus Immigrantenfamilien. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir hier geboren sind, arbeiten gehen und ebenfalls Steuern zahlen, wie viele vernünftige Deutsche auch. Ich bin so aufgebracht und habe so etwas schon lange nicht erlebt.“

TSV Trittau – VfL Oldesloe 2:3 (1:0)

Matthias Räck (Trittau): „Das Spiel ist in der 1. Halbzeit genau so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Oldesloe hatte mehr Ballbesitz und wir waren mit schnellen Umschaltspiel nach Ballgewinn erfolgreich und gingen mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit, was nach dem Chancenverhältnis denke ich in Ordnung ging. 2. Halbzeit haben wir das System umgestellt und mit einem 4-4-2 gespielt. In der 50. Minute haben wir wegen einer Unachtsamkeit das 1:1 bekommen. In der 60. Minute bekommt Bennet Jensch die Rote Karte. Mit zehn Mann machen wir das 2:1 in der 75. Minute. Ab der 88. Minute bekommen wir erst das 2:2 und in der 93. das 2:3. Alle drei Gegentore waren so was von überflüssig und hätten nie fallen dürfen, aber so ist Fußball. Herzliche Glückwünsche an Oldesloe für die drei Punkte.“

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Björn Kuhlenkamp (Oldesloe): „Auch wenn die Partie am Ende ein Krimi ist, kann es keine zwei Meinungen zum Spiel geben. Trittau schießt zweimal aufs Tor. Beide Schüsse sind drin. Wir biegen es zwar erst auf den letzten Drücker, aber hochverdient, um. In der ersten Halbzeit war es ein schwaches Verbandsliga-Spiel mit Feldvorteilen für uns. Zweite Hälfte treten wir viel griffiger auf und müssen das Spiel schon vor der Roten Karte entscheiden, das gelingt uns aber nicht. Stattdessen kassieren wir das 1:2 nach einer Ecke. Statt jetzt umzufallen, werfen sich alle doppelt rein und am Ende biegen wir das dann spät um. Charakter gezeigt.“

Der 14. Spieltag (5./6.11.)

SV Hamberge – Ratzeburger SV 1:4
TSV Eintracht Groß Grönau – SVG Pönitz 1:2
VfL Vorwerk – SC Rapid Lübeck 0:4
TSV Lensahn – TuS Hoisdorf 1:0
TSV Trittau – VfL Oldesloe 2:3
SG Sarau/Bosau und SV Azadi Lübeck spielfrei

Die Tabelle

1.Ratzeburger SV1266 : 1330
2.SC Rapid Lübeck1236 : 1126
3.SVG Pönitz1125 : 1522
4.TSV Trittau1228 : 2320
5.VfL Vorwerk1132 : 3119
6.TSV Eintracht Groß Grönau1227 : 2517
7.SV Hamberge1220 : 2613
8.VfL Oldesloe1131 : 4212
9.SV Azadi Lübeck1126 : 4912
10.SG Sarau/​Bosau1028 : 2811
11.TSV Lensahn1222 : 4310
12.TuS Hoisdorf1215 : 506
13.SSV Pölitz zg.00 : 00
13.TSV Neustadt zg.00 : 00

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