Lübeck – Der 21. Spieltag in der Regionalliga Nord steht vor der Tür. Es dauert auch nicht mehr lang, dann sind zwei Drittel der insgesamt 306 Partien bereits absolviert. Langsam, aber sicher werden also die Weichen gestellt, oben wie unten in der Tabelle. Und das dürfte den Unterhaltungswert dieser Spielklasse noch einmal steigern.
VfB Lübeck – Heider SV (Fr., 19.30 Uhr)
Das Flutlicht leuchtet über der Lohmühle, und es ist Derby-Zeit: Viel besser könnten die Voraussetzungen für einen spannenden Abend wohl nicht sein. Allerdings sprechen weder die Platzierungen noch die jüngsten Ergebnisse für ein ausgeglichenes Duell: Während der VfB Lübeck beim 3:1 in Lüneburg zuletzt in die Erfolgsspur zurückfand und den zweiten Tabellenplatz festigte, kassierte der Heider SV beim 1:3 gegen Norderstedt die vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Partien. Er reist als 16. zum Spiel nach Lübeck. Immerhin: Für beide Teams geht es bereits um ein bisschen mehr als drei Punkte.
SpVgg Drochtersen/Assel – Altona 93 (Fr., 20 Uhr)
Ein weiteres Spiel unter Flutlicht gibt es im Kehdinger Stadion. Es geht hierbei um ein Elbe-Duell und ganz nebenbei auch um wichtige Zähler. Der Gastgeber darf als Mannschaft der Stunde gelten nach zuletzt sechs Siegen in Folge. Auch wenn der Trainer lieber nicht mitzählen möchte. „Grundsätzlich sprechen wir nicht über Serien“, sagt Lars Uder. Es gehe immer darum, sich auf das kommende Spiel zu fokussieren. „Sonst wird man überrascht“, so der Coach. Das dürfte selbst für den 17. aus Hamburg gelten – obwohl Altona nun seit zwei Spieltagen beschäftigungslos ist und zuvor wochenlang nicht gewonnen hatte.
Hamburger SV II – VfL Wolfsburg II (Sa., 13 Uhr)
Das 0:1 bei Holstein Kiel II war ein bisschen unglücklich für den HSV II, denn eigentlich hätte der Tabellenzwölfte punkten können. Gegen den VfL Wolfsburg will er dies nun nachholen. Dabei wissen sie in Hamburg natürlich, dass es gegen den Spitzenreiter nicht leichter werden wird. Im Gegenteil: Der Gast sicherte sich beim 5:0 über den VfB Oldenburg bereits den fünften Sieg in Folge. Er ist richtig stark in diesen Tagen und wird sich auch beim HSV keinen Ausrutscher erlauben wollen.
Hannover 96 II – Lüneburger SK Hansa (Sa., 13 Uhr)
Beim 2:1 über den SSV Jeddeloh hatte 96 eine Serie von neun sieglosen Spielen beendet – und dann war das Team aufgrund einer Verlegung spielfrei. Das wirkt ein wenig unglücklich. Andererseits hatte der Gastgeber (14.) ja nun gleich zwei Wochen, um sich mit dem Erfolgserlebnis im Rücken auf das Duell gegen den LSK (11.) vorzubereiten. Die Lüneburger sammelten zwar neun Punkte mehr als ihr Gegner. Sie waren zuletzt aber nicht mehr ganz so erfolgreich wie zuvor. Lediglich ein Sieg gelang dem Gast in den vergangenen sechs Partien (1-0-5).
SV Werder Bremen II – Holstein Kiel II (Sa., 14 Uhr)
Das zweite Nachwuchsduell des Spieltags. Es dürfte nicht weniger spannend werden. Der Gastgeber ließ auch in den vergangenen Wochen die Konstanz vermissen (2-2-1), kam bei St. Pauli II nicht über ein 1:1 hinaus und belegt derzeit Rang sieben. Seinem Gegner geht es mittlerweile nicht deutlich besser: Zuletzt gewann Holstein zwar mit 1:0 gegen den HSV II, insgesamt holte der Tabellensechste in den letzten fünf Spielen aber zwei Punkte weniger als die Bremer (2-1-2). Somit geht es nun für beide Teams um den Anschluss an die Spitzengruppe.
BSV Rehden – SC Weiche Flensburg (Sa., 15 Uhr)
Das Spiel beim HSC Hannover fiel aus, und so wurde der BSV Rehden ein wenig zurückgeworfen – nämlich bis auf Rang acht. Am eigentlichen Saisonverlauf ändert dies jedoch nichts: Der Gastgeber spielt eine starke Saison und zählt zweifellos zu den positiven Überraschungen der Liga. Angesichts der engen Tabellensituation werden die Rehdener auch lediglich durch vier Punkte von der drittplatzierten Weiche getrennt. Es ist also noch alles drin. Für den Gast allerdings auch. Die Flensburger müssten nach der überraschenden 0:2- Heimniederlage gegen Havelse nur zurück in die Erfolgsspur.
Eintracht Norderstedt – FC St. Pauli (So., 14 Uhr)
„Unsere neuformierte Mannschaft hat zuletzt immer besser zusammengefunden“, sagt Eintracht Präsident Reenald Koch. Die vier Siege in Folge sprechen eben eine deutliche Sprache – bis auf den fünften Rang verbesserte sich der Gastgeber. „Unser Ziel wird aber immer sein, möglichst früh die 40 Punkte zu erreichen“, betont Koch angesichts der nun sehr guten Aussichten. Der Eintracht fehlen also noch sechs Zähler, um den vorzeitigen Klassenerhalt zu feiern. Drei wollen sie gegen St. Pauli gewinnen. Der Derbygegner ist allerdings auch seit vier Partien ungeschlagen (2-2-0) und benötigt die Punkte als 13. selbst. Es könnte also ein enges Duell werden.
TSV Havelse – SSV Jeddeloh (So., 14 Uhr)
Unterschiedlicher könnten die letzten Ergebnisse kaum sein: Der TSV Havelse gewann drei der letzten vier Spiele, zuletzt gar mit 2:0 in Flensburg; der SSV Jeddeloh verlor drei der letzten vier Partien und gewann dabei nur einen Punkt. Es ist wohl kein Wunder, dass in diesem Duell der Neunte gegen den 15. antritt und diese Teams durch stattliche 15 Zähler getrennt werden. Die Favoritenstellung geht damit klar an den Gastgeber – was in dieser Regionalliga aber ja nicht viel bedeuten muss.
VfB Oldenburg – HSC Hannover (So., 14 Uhr)
Dieses 0:5 in Wolfsburg mussten sie erst einmal verdauen. „Das Ergebnis tut schon weh, wir haben dem Tabellenführer mehr als eine Stunde lang einen Kampf auf Augenhöhe geboten. Am Ende entscheiden der Elfmeter und die individuelle Qualität, denn Wolfsburg nutzt seine Möglichkeiten, wir dagegen nicht“, fasste Jürgen Hahn, Sportlicher Leiter des VfB, die Pleite beim Spitzenreiter zusammen. Man darf also davon ausgehen, dass der Tabellenzehnte mit Wut im Bauch antreten wird. Ob das zuletzt spielfreie Schlusslicht dem etwas entgegenzusetzen hat? Es sollte. Schließlich wird der HSC mittlerweile durch sieben Punkte von einem Nichtabstiegsplatz getrennt. So richtig klar ist die Situation an der Spitze vor dem 20. Spieltag der Regionalliga Nord nicht: Zwar liegt der VfB Lübeck mittlerweile sieben Punkte hinter dem VfL Wolfsburg II zurück. Doch der Zweite befindet sich auch mit zwei Spielen in Rückstand. Einen Ausrutscher im Auswärtsspiel beim LSK können sich die Lübecker trotzdem nicht erlauben – der VfL im Heimspiel gegen den VfB Oldenburg aber eigentlich auch nicht.
(PM/NFV/Stefan Freye)