Lübeck – Danny Cornelius sowie Tobias Minge und Michael Bergmann sind nicht mehr U19-Trainer beim JFV Lübeck. Nach dem 5:2-Heimsieg am vergangenen Sonnabend in der Regionalliga Nord gegen FC Oberneuland wurde Cornelius durch den JFV-Vorsitzenden Thomas Oelfke mitgeteilt, dass ein neuer Coach kommen wird, der zwar „gleichgestellt, aber intern das Zepter in der Hand halten soll“. Das bestätigte Cornelius gegenüber HL-SPORTS auf Nachfrage. Eine Rückfrage beim JFV am Sonntagabend blieb vorerst unbeantwortet.
„Ich lasse mich nicht ins zweite Glied rücken“
Für Cornelius keine Basis. Der 37-Jährige gab sein Amt als Chefcoach noch am Wochenende auf. „Ich bin jemand, der klare Worte findet und bin zurückgetreten. Die Mannschaft hat mich danach kontaktiert und mich gebeten, dass ich mir das bitte noch einmal überlegen soll und sie mit mir weiter zusammenarbeiten möchte. Ich kann mir vorstellen, dass es eine persönliche Sache ist, die da gegen mich gefahren wurde. Ich lasse mich nicht ins zweite Glied rücken“, sagte Cornelius weiter und abschließend: „Ich wünsche dem Trainer, der da nun kommen soll, viel Glück.“
Co-Trainer gehen gleich mit
Mit ihm nahmen die Co-Trainer Minge und Bergmann ebenfalls ihre Hüte, wollen anscheinend nicht unter dem neuen Coach arbeiten. Die drei traten erst im Sommer ihre Jobs beim JFV Lübeck an. Cornelius war davor Co-Trainer beim 1. FC Phönix Lübeck in der Herren-Regionalliga-Mannschaft. Die Adlerträger sind einer von sechs Vereinen, die dem JFV Lübeck angehören.
Fehlendes Vertrauen im eigenen Stuff?
Dort stand schon vor der Partie gegen Oberneuland fest, dass man einen weiteren Coach in der U19 installiert. Sportlicher Leiter des JFV ist Oliver Zapel. Der stellte sich HL-SPORTS und erklärte: „Erstmal muss ich klarstellen, dass wir hier niemanden “rasieren“, sondern für Unterstützung jemanden dazu holen wollten. Die Situation in der U19, die unser Aushängeschild im Jugendbereich ist, war eine Entwicklung der vergangenen Monate. Vier Niederlagen gab es in fünf Pflichtspielen vor dem Spiel am Sonnabend. Wir haben das sehr genau analysiert und Trainings und Spiele beobachtet. Der Vorstand des JFV hat am vergangenen Dienstag ein Gespräch mit Danny geführt, um die aktuelle Lage einmal aufzuarbeiten und seine Sicht der Dinge aufzugreifen. Dabei wurde uns von ihm sehr wenig präsentiert, wo wir eine Besserung erkennen hätten können. In diesem Gespräch gab es klare Hinweise, dass Danny fehlendes Vertrauen in seinem eigenen Stuff anmerkte. Er hätte sich mehr Unterstützung im Trainerteam erwünscht. Da mussten wir natürlich sofort aktiv werden.“
„Wir brauchen einen Trainer, der sich nicht nur zu 90 Prozent kümmert“
Zapel weiter: „Es ist für Danny ist die erste Cheftrainerposition überhaupt und da musste auch er sicherlich feststellen, dass die Anforderungen in Punkten Teamführung, Gegneranalyse und der damit entsprechende zeitliche Aufwand immens sind. Er hat uns klar zu verstehen gegeben, dass er weiterhin auch zusätzlich montags noch als Stützpunkttrainer tätig sein wird und dieses Training das der eigenen Mannschaft vorzieht. Das hat schon Unverständnis bei uns hervorgerufen. Wir brauchen einen Trainer, der sich nicht nur zu 90 Prozent, sondern 100 Prozent um unsere U19 kümmert. Losgelöst von dem Ausgang des Oberneuland-Spiels war für uns klar, dass wir eben einen weiteren Trainer suchen. Dieser Trainer sollte die nötige Erfahrung haben, um so ein Flaggschiff U19 beim JFV Lübeck, auf Kurs zu halten. Danny hatte uns selbst gesagt, dass er diese Erfahrung eben noch nicht hat, woher auch. Es war nie unsere Absicht, uns von Danny oder vom gesamten Co-Trainer-Team zu verabschieden, denn es sollte eine Win-Win-Situation für alle sein. Nun sind wir einer schwierigen Situation und müssen nicht nur einen neuen Cheftrainer einbinden, sondern gleich ein komplettes Team suchen. Das mitten in der Saison gilt es nun zu bewältigen.“
Reza Khosravinejad übernimmt
Am Dienstag soll der neue Chefcoach schon auf dem Platz stehen. Reza Khosravinejad wird es, das bestätigte Zapel gegenüber HL-SPORTS. Der 45-Jährige bringt die Stationen Rahlstedter SC, TC Türkyie und FC Elmshorn mit. Zapel: „Mein Co-Trainer beim 1. FC Phönix ist ein ehemaliger Arbeitskollege von ihm und ich bin ihm schon einige Male über den Weg gelaufen. Morgen werden wir alles fixieren und er die Mannschaft übernehmen.“