Hamburg – Wäre heute Saisonende, würde der Hamburger SV in der Relegation zur Bundesliga stehen. Dann wären die Rothosen am 2. Juli beim Tabellen-16. von Liga eins gefordert und am 6. Juli zuhause. Aktueller Gegner wäre Fortuna Düsseldorf. Allerdings ist es im Oberhaus genauso eng, wie in der 2. Bundesliga. Zwischen FC Augsburg (13.) und Werder Bremen (17.) sind es gerade einmal sechs Punkte. Es könnte also sogar auf ein Zusammentreffen zwischen den Nordrivalen kommen. Der HSV kämpft im Unterhaus gegen VfB Stuttgart und 1. FC Heidenheim. Hier trennen die drei Clubs sogar nur drei Zähler.
Letzter Sieg in einem Punktspiel vor 58 Jahren
Alles halb so wild, wenn die Hamburger einfach ihre letzten fünf Partien gewinnen und die Konkurrenz patzt. Während die anderen bereits am Sonntag ranmüssen, geht es für den HSV am Montagabend um 20.30 Uhr im Volksparkstadion gegen Holstein Kiel. Die Störche sind so etwas wie der Angstgegner der Rothosen. Der letzte Sieg in einem Punktspiel datiert aus dem Jahr 1962, noch zu Oberliga Nord-Zeiten. Vor 13 Jahren begegneten sich beide noch einmal im DFB-Pokal, was eine klare 5:0-Angelegenheit für Hamburg war. Nach den beiden Niederlagen in der vergangenen Saison zeigte sich der HSV im Hinspiel im November etwas besser, holte in der Nachspielzeit nach einem Treffer von Timo Letschert wenigstens noch einen Punkt nach einem Rückstand.
Jung für Letschert?
Der Holländer könnte dieses Mal allerdings aus der Startelf fliegen. Zuletzt zeigte er sich nicht sicher und verschuldete das eine oder andere Gegentor. Dieter Hecking will keine Rücksicht auf „Einzelschicksale“ nehmen und wird vermutlich überlegen, ob er den genesenen Gideon Jung in die Innenverteidigung steckt. Hamburgs Chefcoach überraschte schon beim 3:2-Erfolg gegen SV Wehen Wiesbaden mit der Umstellung im Tor, wo er Julian Pollersbeck für Daniel Heuer Fernandes tauschte. Der zwischenzeitlich dritte Schlussmann brachte es so auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison und machte seine Sache sehr gut. Ein erneuter Wechsel wäre eine neue Überraschung.
Kinsombi wohl gesetzt
Wer vermutlich auf jeden Fall spielen wird ist David Kinsombi. Er war der überragende Mann im letzten Heimspiel und traf doppelt im Kampf um den Aufstieg. Der 24-Jährige wechselte im vergangenen Sommer von der Förde an die Elbe und will seinem Ex-Club sicherlich zeigen, was die Stunde geschlagen hat. Fraglich ist die Personalie Aaron Hunt. Stimmen zu urteilen soll der Kapitän nicht als „Leader“ auf dem Platz wirken. Das erscheint anderen anders und ein Hunt ist aktuell immer noch besser als ein Louis Schaub, der seine Chance nicht nutzte.
Zu viel Motivation bei Jatta?
Wer ein echter Wackelkandidat am Montag ist, ist wohl Bakery Jatta. Im Hinspiel kassierte er eine Rote Karte, weil der Gambier wegen eines Fouls gegen Janni Serra in der 26. Minute vom Platz flog. Das Ganze passierte direkt vor der Kieler Auswechselbank. Da war richtig Stimmung und der damalige Schiedsrichter ließ sich von der Theatralik der Holsteiner Offiziellen anstecken. Jatta bekam dennoch zwei Spiele Sperre.
30. Spieltag:
Bochum – St. Pauli 2:0
Fürth – Sandhausen 1:2
Bielefeld – Nürnberg (Sa.)
Regensburg – Darmstadt
Wiesbaden – Dresden
Stuttgart – Osnabrück (So.)
Hannover – Heidenheim
Aue – Karlsruhe
Hamburg – Kiel (Mo.)
Tabelle:
1. | DSC Arminia Bielefeld | 28 | 53 : 26 | 56 |
2. | VfB Stuttgart | 29 | 49 : 35 | 51 |
3. | Hamburger SV | 29 | 55 : 35 | 49 |
4. | 1. FC Heidenheim | 29 | 38 : 29 | 48 |
5. | SV Darmstadt 98 | 29 | 39 : 35 | 43 |
6. | VfL Bochum 1848 | 30 | 47 : 46 | 39 |
7. | Hannover 96 | 29 | 43 : 43 | 39 |
8. | SV Sandhausen | 30 | 37 : 38 | 39 |
9. | SpVgg Greuther Fürth | 29 | 41 : 40 | 38 |
10. | Holstein Kiel | 29 | 45 : 46 | 38 |
11. | FC Erzgebirge Aue | 29 | 39 : 42 | 38 |
12. | SSV Jahn Regensburg | 29 | 42 : 48 | 36 |
13. | FC St. Pauli | 30 | 35 : 39 | 35 |
14. | VfL Osnabrück | 29 | 39 : 42 | 34 |
15. | 1. FC Nürnberg | 29 | 37 : 49 | 32 |
16. | Karlsruher SC | 29 | 37 : 48 | 30 |
17. | SV Wehen Wiesbaden | 29 | 35 : 49 | 28 |
18. | SG Dynamo Dresden | 27 | 25 : 46 | 24 |