Riesige Aufregung am Kasernenbrink

Der Schiedsrichter im Mittelpunkt

Spielunterbrechung zwischen Rapid Lübeck und SVT Bad Oldesloe. Foto: Andreas Schock
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Lübeck – In der Landesliga Holstein hat sich am 10. Spieltag am Sonntag einiges ereignet am Kasernenbrink zwischen Rapid Lübeck und SVT Bad Oldesloe. Rapid ging durch einen Doppelpack von Justin Thiele (17., 54.) mit 2:0 in Führung. Noor Al-Mortada Al-Tamemy schoss im zweiten Anlauf vom Punkt den Anschlusstreffer für Bad Oldesloe in der 61. Minute. In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Rapid-Kapitän Emmanuel Rivera sah in der 85. Minute die Ampelkarte und wurde des Feldes verwiesen. SVT bekam in der Folge einen Freistoß, der aus Sicht vieler Spieler, aber auch der Verantwortlichen hinter der Linie war, dies sah der Unparteiische anders und ließ weiterlaufen. Im direkten Gegenstoß kam es dann zu einem Zusammenprall eines Spielers mit dem Schiedsrichter, woraufhin beide Beteiligten erst einmal verletzt liegenblieben. Nach einer kurzen Unterbrechung beriet sich der Schiedsrichter mit seinem Assistenten und gab einige Minuten später doch noch das Tor zum 2:2. Direkt im Anschluss rannten Verantwortliche und danach Spieler von Rapid auf den Platz und wollten die Begegnung nicht weiterspielen und vom Feld gehen. Die Szenerie beruhigte sich etwas, doch auch in der über zehnminütigen Nachspielzeit ereignete sich ein weiterer Vorfall. Nach einem Abschluss von Rapid an den Pfosten prallte der Ball ziemlich doll ins Gesicht eines Spielers von SVT. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter für die Gastgeber und zusätzlich zog er die glatte Rote Karte für den getroffenen Akteur, da dieser den Ball auf der Linie abwehrte. Der getroffene Spieler verließ mit einer blutenden Lippe das Feld. Den resultierenden Elfmeter verwandelte Mevan Mustafa (96.) zum 3:2-Endstand. Am Ende war es für beide Mannschaften ein sehr kurioser und zugleich bitterer Spieltag, den der Unparteiische mitzuverantworten hatte. SVT Bad Oldesloe wird gegen die Rote Karte Protest einlegen. Ebenfalls wirft der Platzsturm des Teams von Rapid Lübeck fragen auf, denn trotz des Verständnisses über die Aufregung des viel zu spät gegebenen Tores ist der Platzsturm von der Bank in der Regel mit Karten oder einer Spielunterbrechung zu sanktionieren. Die anderen zwei Spiele des Tages waren glücklicherweise nicht ganz so kurios. TuS Hartenholm gewann zu Hause mit 2:0 (1:0) gegen den Preetzer TSV. Der Aufsteiger steht nach dem 10. Spieltag auf einem starken 6. Platz. TSV Bordesholm siegte 2:1 gegen Grün-Weiß Siebenbäumen.

Die Stimmen zum 10. Spieltag

SC Rapid Lübeck – SVT Bad Oldesloe 3:2 (1:0)

Christian Arp (Rapid): „Kurz zum Spielverlauf: Starke erste Halbzeit von uns mit verdienter Führung, in der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig gepresst und uns, nicht wie abgesprochen, zu sehr auf die Defensive konzentriert. Eine Niederlage hätte sich auf jeden Fall verkehrt angefühlt, ein Sieg oder auch ein Unentschieden hätte sich realistisch angefühlt. Ich bin sicherlich nicht bekannt dafür, ein schlechtes Wort über die Schiris zu verlieren, aber heute war es keine gute Leistung, das muss auch mal gesagt werden dürfen. Krönung war die Szene nach einem Lattenschuss vom Gegner, wo es darum ging, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht. Der Linienrichter zeigt nicht auf Tor, auch der Schiedsrichter lässt weiter laufen und orientiert sich wieder Richtung Ball. Nach einem Abschlag von unserem Keeper läuft das Spiel folgerichtig normal weiter und im weiteren Spielverlauf prallt der Schiri mit einem Oldesloer Spieler zusammen und muss behandelt werden. Nach ein paar Minuten Behandlungspause ging der Schiri zum Linienrichter und teilte den anschließend dazu gerufenen Spielführern mit, dass er das Tor nun doch geben möchte. Dann gab es die neue Regelentscheidung für beide Mannschaften, im eigenen Strafraum fünf Minuten unter sich Smalltalk zu halten, was vermutlich in Regelkunde untereinander endete. Beide Trainer und Spielführer wurden zum Mittelkreis bestellt, alles formell richtig, allerdings nicht alle Aussagen des Gespanns von wegen der Objektivität her. Meine Meinung, zu der ich auch nächste Woche noch stehe. Abbrechen wollten wir auch nicht und so schossen wir in Unterzahl noch den Siegtreffer durch einen hochumstrittenen Handelfmeter.“

Patrick Matysik (SVT): „Heute fällt es mir tatsächlich ganz schwer ein Statement zu formulieren. Erstmal zu uns: fußballerisch war es mit Sicherheit von uns nicht das beste Spiel. Wir haben uns einiges vorgenommen, was wir nur bedingt, aber vor allem in der ersten Halbzeit, gar nicht umsetzen konnten. Was aber viel schwerwiegenderen Einfluss auf das Spiel genommen hat als beide Mannschaften war das Gespann. Und das tut mir auch leid, aber muss hier wirklich klar zu Wort gebracht werden. Von den fünf Toren hat das Gespann drei fälschlicherweise gegeben bzw. durch ihre Art begünstigt. Das Rapid das Spiel eigentlich nach unserem zwischenzeitlichen Ausgleich abbrechen wollte, wobei wir ein klares Tor erzielen, welches erst nicht aber dann in der nächsten Unterbrechung nach eigentlicher Spielfortsetzung doch gegeben wird, kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Vorher erzielen wir einen Elfmeter Treffer, durch eine falsche Wiederholung und am Ende gewinnt Rapid durch einen falschen Handelfmeter. Unser Spieler musste nachträglich mit einer blutigen Lippe behandelt werden, weil er den Ball während seine Hände auf Hüfthöhe hingen aus kurzer Distanz ins Gesicht bekommt und es gibt einen Elfmeter. Zu allem Überfluss bekommen wir in der Situation noch eine rote Karte und werden wohl auf einen Spieler in den kommenden Wochen verzichten müssen. Man sagt zwar oft, dass man gewisse Dinge noch nie erlebt hat aber das heute war schon wirklich sehr speziell. Und natürlich behalten wir uns vor gegen die rote Karte Protest einzulegen. Da hoffen wir auf gute Aufnahmen unserer Kamera. Dass der Fehler passiert ist, ist zwar ärgerlich, verzeihen wir jedoch gerne, weil Fehler passieren können. Jedoch möchten wir nicht noch doppelt in Form einer Strafe bestraft werden.“

TuS Hartenholm – Preetzer TSV 2:0 (1:0)

Marius Kirstein (Hartenholm): „Ein Punktgewinn der Marke Arbeitssieg. Während wir in den ersten 25 Minuten die Räume gut bespielen und das Führungstor erzielen, kippt es danach etwas. Die Gäste haben bis zum Schluss massive Ballbesitzpassagen und lassen aus ihrer Struktur heraus den Ball sehr gut laufen. So waren wir bis zur letzten Minute gezwungen konsequent zu verteidigen und leidenschaftlich gegen den Ball zu arbeiten. Großes Kompliment an die Jungs, die kaum etwas zugelassen haben und bis zum Ende sehr Leidensfähig waren. Wenn wir die Kontermöglichkeiten besser ausspielen und mit etwas Spielglück der Ball vom Innenpfosten nicht wieder herausspringt, sparen wir uns das Zittern bis zur letzten Sekunde. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Wir freuen uns riesig über die aktuelle Tabellensituation und wissen gleichzeitig um die nächsten schweren Herausforderungen.“

Der 10. Spieltag (5.-6.10.)

Phönix Lübeck II – SSC Hagen Ahrensburg 3:0
TSV Pansdorf – SV Eichede II 1:1
SC Rönnau – Eichholzer SV 2:3
TSV Lägerdorf – SV Todesfelde II
Ratzeburger SV – Kaltenkirchener TS
SC Rapid Lübeck – SVT Bad Oldesloe 3:2
TuS Hartenholm – Preetzer TSV 2:0
Grün-Weiß Siebenbäumen – TSV Bordesholm 1:2

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Die Tabelle

1.1.FC Phönix Lübeck II1027 : 628
2.Kaltenkirchener TS1025 : 626
3.TSV Lägerdorf1035 : 2122
4.Ratzeburger SV1019 : 1917
5.SVT Bad Oldesloe1020 : 1615
6.TuS Hartenholm1021 : 1915
7.SSC Hagen Ahrensburg1015 : 1515
8.Eichholzer SV1021 : 2413
9.SV Todesfelde II1017 : 2813
10.Preetzer TSV1017 : 1912
11.SC Rapid Lübeck1010 : 2211
12.SV Eichede II1017 : 2210
13.GW Siebenbäumen1019 : 228
14.SC Rönnau109 : 178
15.TSV Pansdorf1015 : 206
16.TSV Bordesholm1014 : 256

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Bildquellen

  • Kasernenbrink: Andreas Schock
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