Paderborn – Nach dem Derbysieg gegen den Hamburger SV hat es den FC St. Pauli am Sonnabend in der 2. Bundesliga zum ersten Mal erwischt. Die Kiezkicker verloren beim SC Paderborn mit 1:3 (1:1). Zierers sah dabei schon nach sechs Minuten die Rote Karte.
Die 1. Halbzeit: … hatte schon fast alles zu bieten
Schon in der 1. Minute wollten die Ostwestfalen einen Elfmeter, weil Michel im gegnerischen Strafraum zu Fall kam. Es gab ihn nicht. Fünf Minuten sorgte St. Paulis Ziereis allerdings für einen Strafstoß, der den Paderborner Stürmer umriss. Doppel-Strafe für die Hamburger, denn ab diesem Zeitpunkt waren sie nur noch zu zehnt – Rot für Ziereis. Keeper Vasilj parierte den Schuss vom Punkt von Srbeny. Glück im Unglück und Tor auf der anderen Seite für die Braun-Weißen. Eine Hereingabe von Kyreh versenkte Burgstaller (28.) ins recht Eck und ließ Huth im SCP-Kasten keine Chance. Mit dem Pausenpfiff der nächste Klops hinten bei St. Pauli, weil Dzwigala (45.) nahm Michel die Arbeit ab und traf ins eigene Netz.
Nach der Pause: SCP legte nach
Etwas mehr als eine Stunde war rum, da lag der Ball schon wieder im Hamburger Tor – zählte aber nicht. Srbeny (61.) stand dabei im Abseits. Fünf Minuten jubelten die Paderborner dann aber doch. Michel legte auf Pröger (65.) ab, der zum 2:1 traf. Die Gäste gaben alles für den Ausgleich und bekamen noch einen rein. In der Nachspielzeit machte Michel (93.) mit dem 3:1 alles klar.
Das Fazit: St. Pauli gab alles was machbar war
Wenn man so ziemlich ein ganzes Spiel in Unterzahl kämpfen muss, dann reicht es am Ende möglicherweise nicht. So darf man den Auftritt der Kiezkicker gerne bezeichnen. Die Moral war da, doch das Fleisch war bei den Paderbornern einfach dicker. Daran hat sich der FC St. Pauli die Zähne ausgebissen. Die erste Saisonniederlage hätte sicherlich in gleicher Mannschaftsstärke wie der Gegner vermieden werden können.
Die Stimmen nach dem Spiel
Timo Schultz (St. Pauli): „Die Paderborner haben ein wahnsinnig intensives Spiel hingelegt und uns am Anfang enorm unter Druck gesetzt. Da mussten wir uns erstmal sammeln. Wir haben heute ein paar Situationen gegen uns erlebt, die man dann wohl als Widerstand bezeichnen muss. Rote Karte, Elfmeter gegen uns, Eigentor. Das war kurz vor der Halbzeit in einer Phase, wo wir ganz viel von unserem Tor weggehalten haben, ärgerlich. Wir haben uns wirklich mit allen Kräften gewehrt. Die Mannschaft hat in der Pause noch mal Kraft sammeln können und gerade in der zweiten Halbzeit haben wir ein top Spiel hingelegt. Wir hatten einige Riesen-Dinger, die Paderborns Keeper super hält. Das gehört auch dazu, so wie Nikola bei uns den Elfmeter gehalten hat. Von der Einstellung her kann ich den Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie haben alles investiert, am Ende hat es aber nicht gereicht. Die Paderborner schießen drei Tore und wir nur eins, das zählt beim Fußball und deshalb treten wir die Heimreise ohne Punkte an.“
Lukas Kwasniok (Paderborn): „Wir haben in der ersten Viertelstunde ein extrem offensives Spiel an den Tag gelegt. In der Phase ist dann mit der Roten Karte auch die vorentscheidende Szene geschehen. 85 Minuten mit einem Mann weniger zu spielen, ist nicht ganz so einfach. Es ist dann aber nicht ganz so einfach, den Gegner zu bespielen, auch wenn du einen Elfmeter verschießt. Wir haben dann versucht, etwas zu erzwingen, sind in drei, vier Konter gelaufen und geraten in Rückstand. Wir haben dann das Quäntchen Glück, durch das Eigentor mit dem 1:1 in die Halbzeit zu gehen. Das war vielleicht sogar entscheidender als die Rote Karte, um im Spiel zu bleiben. Wir haben die Struktur angepasst und wollten das Spiel gewinnen. Es ist schön für Kai Pröger, der uns auf die Siegerstraße gebracht hat. Nach dem 2:1 hatte St. Pauli dann nichts mehr zu verlieren, sie haben eine spielstarke Mannschaft und vorne zwei außerordentlich gute Angreifer. So ist es bis zum Schluss eng geblieben.“
Der 4. Spieltag (20.-22.8.2021)
Düsseldorf – Kiel 2:2
Hannover – Heidenheim 1:0
Karlsruhe – Bremen 0:0
Paderborn – St. Pauli 3:1
Regensburg – Schalke 4:1
Rostock – Dresden
Hamburg – Darmstadt (So., 13.30 Uhr)
Aue – Sandhausen
Ingolstadt – Nürnberg