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Schock beim VfB Lübeck: Aufsichtsratsvorsitzender tritt zurück – das sind die Gründe dafür

Thomas Rehder fordert Mitglieder zur Wachsamkeit auf

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Lübeck – Donnerstag, der 13. Juli 2024: Thomas Rehder ist per sofort von seinen Ämtern im Aufsichtsrat zurückgetreten. Er informierte alle Mitglieder sowie seine Kollegen im Kontrollgremium. Noch am Dienstag gab es eine Sitzung, davor schien alles okay. „Ich habe mich entschieden, mit dem heutigen Tage von meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender des Aufsichtsrates und aus dem Aufsichtsrat zurückzutreten. Dieser Schritt fällt mir nicht leicht und er ist von mir sehr abgewogen worden“, schrieb er in einem Brief.

„Funktionierende und lebendige Partnerschaft“

Der 59-Jährige kam Ende 2021 in die Führungsriege des VfB, war beim Verein schon als Hauptsponsor aktiv. Unter seiner Führung professionalisierte der Verein sich weiter und schaffte den Wiederaufstieg in die 3. Liga. Rehder weiter: „Es haben in der Vergangenheit nicht alle Dinge, die wir angepackt haben, gepasst. Insbesondere der Abstieg war ein Tiefpunkt. Allerdings wurden auch viele Dinge nach vorne gebracht. Der VfB steht finanziell deutlich besser dar als noch vor einigen Jahren. Die Pappelkurve hat ein Dach bekommen, die LN-Lounge im VIP-Bereich ist ein echter Blickfang. Auch in der Geschäftsstelle sind stetig die Aufgaben verbessert worden. So gibt es heute eine funktionierende Buchhaltung, die vielen vertragslosen Geschäftsverbindungen wurden vertraglich festgezurrt usw. Auch unsere Sponsoringeinnahmen konnten massiv gesteigert werden – und dies trotz des Abstieges. Dies zeigt eine funktionierende und lebendige Partnerschaft zwischen den Mitgliedern, Fans, Sponsoren und dem VfB.“

„Tiefe Gräben“

Rehder, der erfolgreich seit 30 Jahren Unternehmer ist und über 1.500 Mitarbeiter führt, weiter: „Leider hat es im Aufsichtsrat sehr unterschiedliche Sichtweisen gegeben und es wurde vorrangig eine Unzufriedenheit und tiefe Gräben in der Mitgliederschaft gesehen und bewertet. Diese gibt es mit Sicherheit auch. Gerade durch den Abstieg neigt man immer dazu Fehler zu suchen. Sich aber nur mit dieser Gruppe zu befassen, und die vielen zufriedenen Mitglieder und Fans nicht zu berücksichtigen, ist meines Erachtens falsch. Richtiger wäre es, die unzufriedenen Personen mit einzubeziehen, zum Mitmachen zu motivieren und somit für eine positive Grundstimmung zu werben. Den Menschen das schon erreichte erklären und nicht immer nur das nicht erreichte erwähnen, denn daran kann man arbeiten.“

Aufsichtsrat zerrüttet?

„Mir ist in den letzten Tagen sehr klar geworden, dass ich im jetzigen Aufsichtsrat nicht mehr durchdringe und Veränderungen auch gewünscht werden. Die beschriebenen tiefen Gräben sind inzwischen leider im Aufsichtsrat zu finden und für mich persönlich ist jetzt die maximale Belastungsgrenze erreicht. Ein Ehrenamt sollte Freude machen. Die viele Zeit, die man investiert, dürfen nicht zu einer mentalen Belastung werden“, so Rehder enttäuscht.

Rehder mahnt

Der zurückgetretene Aufsichtsratsvorsitzender mahnt: „Als letzten sehr wichtigen Punkt möchte ich hier alle Mitglieder sensibilisieren: Geht zur nächsten Mitgliederversammlung, schaut euch genau an, wer sich in den Aufsichtsrat wählen lassen möchte. Meiner Meinung nach muss der Aufsichtsrat zwingend zwei, besser drei Mitglieder aus der Wirtschaft und Politik vereinen. Die Gefahr einer “Betriebsblindheit“ muss vermieden werden! Also wie in der Politik, geht wählen, jede Stimme zählt!“

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“iperdi“ bleibt Sponsor

Der Geschäftsführer des Personaldienstleistungsunternehmens zum Abschluss: „Ich möchte mich an dieser Stelle bei den vielen Personen bedanken, mit denen ich in den letzten fast drei Jahren so viele gute Gespräche führen durfte, bei den Mitgliedern, Sponsoren, der Presse und Fans. Für den Zuspruch, den ich in der ganzen Zeit erfahren habe, bedanke ich mich sehr. Ich bedanke mich bei der Geschäftsstelle für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und zu guter Letzt bedanke ich mich bei meinen Kollegen aus dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Dem VfB bleibe ich als Sponsor erhalten, als Fan sowieso… Nur der VfB.“

VfB Lübeck vor richtungsweisender Zeit

Schon seit Monaten rumorte es im Aufsichtsrat. Oliver Bruss, ebenfalls Vorsitzender des Gremiums – vor Rehder – zog sich vor drei Monaten zurück. Somit ist im aktuellen Aufsichtsrat kein Unternehmer vertreten. Rehder warb dafür, dass mehr unternehmerische Kompetenz bei den Grün-Weißen einziehen würde. Damit müssen sich nun die verbleibenden sechs Mitglieder auseinandersetzen. Wer die Spitze nun übernimmt, will der Verein kurzfristig mitteilen. Im kommenden Oktober wird neu gewählt. Derzeit durchlebt der VfB Lübeck eine sehr spannende Zeit, die richtungsweisend für die kommenden Jahre sein dürfte.

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