Schönberg – Über 30 Grad an der Maurine und am Ende lagen sich alle in den Armen und feierten einen 4:3-Sieg und den Einzug ins Landespokalhalbfinale. Der FC Schönberg 95 schaffte den Einzug mit diesem hart umkämpften Erfolg gegen den 1. FC Neubrandenburg 04, gewann nach torlosen 120 Minuten vor 400 Zuschauern und trifft nun auf den Drittligisten Hansa Rostock. Es geht um die Teilnahme zur 1. Runde des DFB-Pokals.
Szymura hält die Null
Die Hausherren starteten gut in die Partie und setzten durch Daniel Halke und Marcel Nagel erste Achtungszeichen. Dann jedoch nahmen auch die Gäste mächtig Fahrt auf. Przemyslaw Szymura bewahrte seine Maurine-Kicker in der 15. Minute mit einem unfassbaren Reflex vor einem frühen Rückstand – die meisten hatten den Kopfball von Daniel Nawotke wohl schon drin gesehen. Lukas Ebel verfehlte freistehend das Ziel und als Nawotke erneut gefährlich vor dem Schönberger Tor auftauchte, klärte Szymura im Rauslaufen knapp vor dem Neubrandenburger Angreifer. Auch gegen Dennis Kühl blieb Schönbergs Keeper Sieger und damit ging es torlos in die Kabinen.
Kaum Möglichkeiten nach der Pause
Nach dem Wiederanpfiff bekamen die Grün-Weißen das Spiel aber zunehmend besser in den Griff und konnten die Offensivabteilung der Gäste weitgehend unter Kontrolle halten. Eigene richtig gute Möglichkeiten blieben jedoch Mangelware, so dass beiden Teams bei hochsommerlichen Temperaturen die Verlängerung nicht erspart blieb.
Fischer schießt an die Latte
Schönberg spielte die 30 zusätzlichen Minuten engagierter, konnte aber den entscheidenden Nadelstich nicht setzen, so dass am Ende ein Elfmeterschießen über den Einzug ins Halbfinale entscheiden musste. Dieses begann für die Nordwestmecklenburger allerdings dramatisch, denn der erste Versuch landete am Pfosten. Auf Szymura war jedoch wieder Verlass, denn er hielt den Schuss von Kühl. Der Druck des letzten Elfmeters lag schließlich bei Christoph Fischer, der dann die Kugel gegen die Latte setzte.
Trainer Manthey voll des Lobes
„Wir freuen uns riesig. Das war der erwartete Pokalfight. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, denn sie haben alles aus sich herausgeholt. Der Wille war am Ende im Elfmeterschießen einfach größer und daher haben sie sich den Sieg absolut verdient. Das Spiel war ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Wir freuen uns auf solche Gegner, bei denen wir an unsere Leistungsgrenzen gehen müssen. Przymek Szymura hat uns in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten mit einer tollen Glanzparade. Es war ein schönes Gefühl von so vielen Zuschauern gepuscht zu werden und das hat noch ein paar Prozentpunkte gebracht. Es war gut für die Kinder und die Gesellschaft, dass sie diesen leidenschaftlichen Sport Fußball wieder erleben durften. Da freue ich mich für die Stadt Schönberg und die Jungs. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf Hansa Rostock und wir werden alles daransetzten, dem Favoriten ein Bein zu stellen,“ sagte FC 95-Trainer Thomas Mantey bei HL-SPORTS.
Jetzt kommt Rostock
Der FC Schönberg 95 steht damit im Halbfinale des Landespokals und kann sich auf das nächste Highlight freuen: Am kommenden Sonntag um 14 Uhr gastiert der FC Hansa Rostock im Palmberg-Stadion. Die Partie war bereits nach dem Halbfinaleinzug mit 400 Zuschauern ausverkauft. Mehr dürfen aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung nicht ins Stadion.
Hansa-Coach: „Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden“
Die Rostocker verloren am gleichen Tag beim Zweitligisten Hamburger SV mit 0:1 (0:0). Der Gegentreffer fiel in der letzten Minute. Hansa-Coach Jens Härtel sagte danach: „Wir haben defensiv viel investiert und über große Phasen gut verteidigt und wenig klare Chancen zugelassen. Da ist es ärgerlich, dass man mit einem Standard kurz vor Schluss so einen Achtungserfolg verpasst. Unterm Strich war aufgrund der Spielanteile ein Sieg für den HSV schon verdient. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon Probleme bei Ballgewinn nach vorne zu spielen. Das haben wir im zweiten Durchgang einen ticken besser gemacht und kamen ins letzte Drittel. Schade, dass wir aus diesen Situationen kein Tor gemacht haben. Unterm Strich sind wir nicht ganz zufrieden. Die Jungs waren nach fünf Tagen und drei Spielen schon ein bisschen platt. Wir haben das erste Mal mit einer Dreierkette gespielt und gegen so eine Mannschaft mithalten und stabil stehen können. Die Jungs wollten, aber nach hintenraus sind die Schritte kürzer geworden.“ Zum nächsten Gegner sagte er: „Wenn es am Ende so eng ist, nimmt es sich nicht viel, ob es nun Schönberg oder Neubrandenburg gewesen wäre. Beides sind gute Verbandsligamannschaften und wir haben gegen Wismar gesehen, dass das kein Selbstläufer wird. Ich hoffe schon, dass wir uns ein Stückweit Frische in dieser Woche zurückholen und unserer Favoritenrolle gerecht werden.“
Sondergenehmigung beantragt
Der FC 95 hat beim zuständigen Gesundheitsamt eine Erhöhung beantragt. Bis Mitte der Woche soll es eine Entscheidung dazu geben. Zum Finale am 22. August im Rostocker Ostseestadion sind 740 Fans zugelassen. Wer Gegner im Endspiel wird steht bereits am Sonnabend fest. Dann spielt der FC Mecklenburg Schwerin gegen Torgelower FC Greif. (JU/rk). Titelfoto: Jens Upahl