Lübeck – Für Fußballfans ist es während der Corona-Pandemie fast unmöglich die Spiele ihres Lieblingsvereins live im Stadion zu verfolgen. Teilweise sind nur wenige oder gar keine Zuschauer zugelassen. Für Auswärtsspiele gibt es gar keine Möglichkeit hautnah am Spielfeld zu sein. Gut, dass es die TV-Sender sind, die in die Bresche springen und die Anhänger mit Übertragungen versorgen – wenn es denn funktioniert.
Telekom: Europas größtes Telekommunikationsunternehmen
Nachdem „Eurosport“ schon wieder aus dem Geschäft ausgestiegen ist und nichts mehr mit der Bundesliga zu tun hat und „Amazon Prime“ sich teilweise versucht dem Marktführer „Sky Sport“ zu nähern, steht die Telekom mit ihrem eigenen Kanal „MagentaSport“ für die Versorgung verschiedener Sportarten parat. 2014 startete das Unternehmen mit Übertragungen, damals noch unter „Telekom Basketball“. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kam zwei Jahre später hinzu und zur Saison 2017/18 erwarb man die Rechte für die 3. Fußball-Liga und die Frauen-Bundesliga.
„Magenta Sport“ mit Problemem
Drei Jahre später scheint es, dass sich „MagentaSport“ übernommen hat, denn die Technik versagt temporär. Der Abonnent, der für monatlich knapp 10 Euro ein umfangreiches Paket buchen kann, auch wenn er kein Telekom-Festnetzkunde ist, gelegentlich in die Röhre schaut, ist genervt. Die Probleme die „App“ auf dem „Amazon Fire TV-Stick“ sind dabei der Telekom bekannt. „Man würde an dem Problem arbeiten“, wird man sehr freundlich in der Telefonhotline beruhigt. Man zeigt dort Verständnis und gibt Tipps, wie man dennoch auf einem Smart-TV schauen könnte. Ein weinig umständlich und mit Extra-Kosten verbunden, wäre das allerdings machbar… wenn denn die Telekom es überhaupt schafft die Streams zu bedienen.
Fans gucken in die Röhre
Das funktionierte am vergangenen Dienstag nicht. Weder über das Tablet, das Handy oder den PC durfte man sich am Drittligaspiel zwischen Türkgücü München und VfB Lübeck erfreuen. „Rien ne va plus – nichts ging (mehr)…“ Eingeloggt und voller Vorfreude auf die Begegnung mit Freunden bei Knabberkram und Getränk war nur der Hinweis: „Ein unerwarteter Fehler ist aufgetreten. Bitte lade die Seite neu oder versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal.“ – Da kommt Freude auf und der gemeine Fan versucht es und versucht es immer wieder. Neeee… geht nicht. Der Liveticker muss derzeit überbrücken und die Telefon-Hotline von „MagentaSport“ ist auch nach einer halben Stunde nicht erreichbar und man hängt in der Warteschleife… Irgendwann funktioniert dann doch wenigstens die Übertragung auf dem PC. Das Tablet und das Handy verweisen derweil weiter auf einen Fehler und geben keinen Fußball wieder.
Wenn die Technik nicht will
Wenigstens kann der Zuschauer nun noch „hoffentlich“ die restlichen 60 Minuten des Spiels sehen – wenn der Stream hält. Bei einigen Fans war bis zum Abpfiff nichts machbar. Sie waren enttäuscht und in den Sozialen Medien macht sich Unmut mehr als breit. Ein neues Update sollte vermutlich dafür gesorgt haben, dass die Nicht-Telekom-Kunden in den Allerwertesten gekniffen waren – und das waren nicht gerade wenige…
Nachfrage bei Telekom
Eine Nachfrage bei der Telekom von HL-SPORTS am Mittwoch brachte neue Erkenntnisse. Unternehmenssprecher Dirk Wende erklärte den Fauxpas wie folgt: „Leider gab es während der Live-Übertragung bei MagentaSport technische Probleme. Betroffen waren die Website und die iOS-App. Die Übertragungen auf MagentaTV und in den weiteren MagentaSport Applikationen waren nicht betroffen. Wir bitten die Störung zu entschuldigen.“
Auf ein Neues
Am kommenden Sonnabend dürfen wieder voraussichtlich nur maximal 1.860 Fans auf die Lohmühle und das Spiel des VfB Lübeck gegen Hallescher FC im Stadion verfolgen. Dem Rest bleibt nur das Radio oder der Liveticker oder mit Glück eben „Magenta Sport“…
Eigens für die Spiele des VfB habe ich mir das Jahresabo bei Magenta Sport gegönnt. Die Bildqualität ist des Prädikats HD unwürdig, dennoch konnte ich bisher alle Spiele störungsfrei mitverfolgen. Ich lebe inzwischen in Süddeutschland, war die beschriebene Störung evtl. ein regionales Problem?